Frauen in Tirol: 43,6 % weniger Rente – Alarmierende Ungleichheit!

Frauen in Tirol: 43,6 % weniger Rente – Alarmierende Ungleichheit!

Tirol, Österreich - Der „Equal Pension Day“, der in diesem Jahr auf den 24. Juli fällt, beleuchtet die gravierenden Unterschiede in der Altersvorsorge zwischen Männern und Frauen in Tirol. An diesem Tag haben Männer bereits so viel Pension bezogen, wie Frauen im gesamten Jahr erhalten werden. Laut Dolomitenstadt erhalten Frauen in Tirol im Durchschnitt 43,6 Prozent weniger Rente als ihre männlichen Kollegen. Männer beziehen durchschnittlich 2.477 Euro pro Monat, während Frauen lediglich 1.396 Euro erhalten. Dieser besorgniserregende Trend zeigt sich auch österreichweit, wo der Gender Pension Gap bei 39,7 Prozent liegt und Frauen durchschnittlich 1.527 Euro im Monat bekommen, verglichen mit 2.535 Euro für Männer.

Die Ursachen für diese Kluft sind vielfältig. Strukturbedingte Einkommensunterschiede, Teilzeitarbeit und Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Care-Arbeit sind nur einige der Faktoren, die sowohl das Einkommen als auch die spätere Pension beeinflussen. Frauen sind überproportional von Altersarmut betroffen und leben häufig in finanzieller Abhängigkeit von ihren Partnern. Eva Pawlata, die Frauen- und Soziallandesrätin, hebt hervor, wie wichtig eine eigenständige finanzielle Absicherung im Erwerbsleben ist.

Aktionstag und Maßnahmen zur Verbesserung

Um auf die ungleiche Verteilung der Renten aufmerksam zu machen, wird der bundesweite „Equal Pension Day“ am 7. August 2025 begangen. An diesem Tag haben Männer in Österreich so viel Pension am Konto, wie Frauen erst Ende des Jahres erhalten werden. Die Tatsache, dass sich der Pensionsunterschied im Vergleich zum Vorjahr nur minimal verringert hat, weist auf die langsame Fortschrittlichkeit dieser Thematik hin. Prognosen zeigen, dass es über 100 Jahre dauern könnte, um die Pensionslücke zu schließen, wenn das Tempo so bleibt.

In Tirol wurde im Oktober 2023 ein Beratungs- und Coachingangebot namens „rise up – Rückkehr und Aufbruch in die Tiroler Arbeitswelt“ ins Leben gerufen. Dieses Programm zielt auf eine ausgeglichene Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern ab und wird vom Land Tirol zusammen mit dem Europäischen Sozialfonds Plus unterstützt. Das Coaching bietet individuellen Unterstützung für Personen und Unternehmen, die ihren MitarbeiterInnen helfen möchten, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu verbessern.

Die Auswirkungen der Teilzeitarbeit

Ein weiteres drängendes Problem ist die hohe Anzahl an Frauen, die in Teilzeit arbeiten. Über 50 Prozent der Frauen sind in Teilzeit beschäftigt, viele davon unfreiwillig. Dies führt zu erheblich niedrigeren Pensionsansprüchen. Laut den ÖGB möchten 80.000 Frauen mehr Stunden arbeiten, können dies aber nicht. Es wird betont, dass die Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen allein nicht ausreicht, um die bestehende Situation zu verbessern. Notwendige Maßnahmen umfassen die Schaffung gesunder Arbeitsbedingungen sowie die Verbesserung der Anrechnung von Kindererziehungszeiten.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes in Deutschland beträgt die geschlechtsspezifische Lücke bei Alterseinkünften 27,1 Prozent. Frauen ab 65 Jahren erhalten durchschnittlich 18.663 Euro jährlich, während Männer im gleichen Alter 25.599 Euro beziehen. Alarmierend ist auch die Tatsache, dass 20,8 Prozent der Frauen ab 65 Jahren als armutsgefährdet gelten, während es bei den Männern nur 15,9 Prozent sind. Diese Trends machen deutlich, dass Altersarmut ein weibliches Problem ist, das dringend angegangen werden muss, um soziale Gerechtigkeit zu erreichen.

Insgesamt zeigen die vorliegenden Daten und Berichte, dass es einer Kombination aus politischen Maßnahmen und gesellschaftlichen Veränderungen bedarf, um die Pensionsgap zu schließen und Frauen eine existenzsichernde Altersvorsorge zu ermöglichen.

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OrtTirol, Österreich
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