Schockierender Prozess: Onkel wegen Kindesmissbrauch und Gewalt angeklagt

Schockierender Prozess: Onkel wegen Kindesmissbrauch und Gewalt angeklagt

Döbling, Wien, Österreich - In Wien steht ein Onkel wegen schwerer Vorwürfe im Zusammenhang mit seiner elfjährigen Nichte vor Gericht. Der Fall hat die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Problematik der Kindesmisshandlung gelenkt. Laut Kleine Zeitung wurde die Nichte mehrfach aus einer betreuten Wohngemeinschaft vermisst, was im Januar 2023 eine großangelegte Suchaktion nach sich zog. Medienberichte und die Verbreitung von Flyern konnten das Kind jedoch nicht sofort retten.

Am 19. Januar 2023 erschien die elfjährige in der Nacht vor der Tür ihres Onkels in Döbling. In einem verzweifelten Zustand berichtete sie von Misshandlungen in ihrer Schule und der Untätigkeit im Heim. Ihr Onkel, 30 Jahre alt, nahm das Kind auf, in dem Glauben, es dadurch zu schützen. Er behauptete jedoch, die Nichte sei zuvor mit einem älteren Mann unterwegs gewesen, der sie unter Drogen und Alkohol gesetzt und vergewaltigt habe.

Die Situation eskaliert

Das Kind informierte im Chat eine Freundin über ihren Aufenthaltsort beim Onkel, was schließlich die Polizei verständigte. Als die Beamten eintrafen, forderte der Onkel das Kind auf, zu gehen. In Panik versteckte sich die Nichte in einer Lade einer Bettbank. Die Polizei konnte das Kind schnell finden und holte es gewaltsam heraus, was zu einem heftigem Konflikt mit dem Onkel führte.

Der Onkel wurde daraufhin festgenommen. Er wies ein Hakenkreuz-Tattoo am Hals auf, welches er betrunken und unter Drogeneinfluss stechen ließ. In der Arrestzelle verhielt sich der Onkel aggressiv, zerschlug eine Lampe und schnitt eine Matratze auf. Er gab an, die Tätowiermaschine von einem Freund über eine chinesische Online-Plattform erworben zu haben. Der Onkel konsumierte wiederholt große Mengen Alkohol und psychotrope Substanzen an diesem Tag.

Rechtliche Schritte und Anklage

Die Anklage gegen den Onkel umfasst mehrere schwere Delikte, darunter Kindesentziehung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, schwere Körperverletzung und Sachbeschädigung. Zudem wird ihm nationalsozialistische Wiederbetätigung zur Last gelegt. Ein Urteil wird am Abend des Prozesses erwartet, der aufgrund von Baulärm auf Mittwoch verlegt wurde.

Der Fall wirft auch ein Licht auf die weit verbreitete Problematik der Kindesmisshandlung, die in verschiedenen Formen auftreten kann. Die Weltgesundheitsorganisation weist darauf hin, dass Misshandlung nicht nur körperliche, sondern auch psychische und sexuelle Gewalt sowie Vernachlässigung umfasst. Diese Misshandlungen sind häufig mit Faktoren wie psychischen Erkrankungen oder Drogenmissbrauch der Betreuungspersonen verbunden, wie WHO hervorhebt.

Ärztinnen und Ärzte stehen oft in Kontakt mit betroffenen Kindern und Jugendlichen. Misshandlung und Vernachlässigung zeigen sich in verschiedenen medizinischen Fachbereichen, und es gibt signifikante Überschneidungen zwischen häuslicher Gewalt gegen Erwachsene und Gewalt in der Pflege betagter Menschen, wie Bundesärztekammer feststellt.

Die gesellschaftliche Bedeutung derartiger Fälle lässt den Bedarf an effektivem Kinderschutz und besseren präventiven Maßnahmen deutlich werden. Forderungen nach einer verstärkten Priorität für die Prävention von Kindesmisshandlung sind laut geworden, um tragische Schicksale in Zukunft zu vermeiden.

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OrtDöbling, Wien, Österreich
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