
Im Krankenhaus Güstrow wird zum 1. März 2025 eine Bereitschaftsdienstpraxis integriert. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sollen zu bestimmten Sprechzeiten eine ambulante Notfallversorgung anbieten. Ein Kooperationsvertrag mit der Kassenärztlichen Vereinigung steht kurz vor der Unterzeichnung, wie NDR berichtet. Der ambulante Notdienst wird im Bereich der Notaufnahme angesiedelt. In der Notaufnahme wird dann entschieden, ob Patientinnen und Patienten stationär oder ambulant behandelt werden. Aktuell wartet die Klinik auf eine Fördermittelzusage für den geplanten Umbau der Notaufnahme.
Zusätzlich wird Ende Mai 2025 eine neue Kinderstation eröffnet, die aus zwei bisherigen Stationen für Kinder-Medizin hervorgeht. Die Klinik ist außerdem dabei, die Digitalisierung voranzutreiben; im ersten Halbjahr 2025 sollen die Patientenakten auf Elektronik umgestellt werden. Im Jahr 2024 hat das KMG Klinikum Güstrow rund 25.000 Patienten stationär und 50.000 ambulant behandelt.
Notdienstproblematik und Lösungsansätze
Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), hebt die bestehenden Probleme im Notdienst hervor. Notdienste, einschließlich ärztlicher Bereitschaftsdienste und Notaufnahmen, werden nicht sachgerecht in Anspruch genommen. Klagen von Krankenhäusern über überfüllte Notaufnahmen und lange Wartezeiten für Patienten sind weit verbreitet, wie kbv.de darstellt.
Ein wesentlicher Aspekt ist, dass viele Patienten, die den Notdienst aufsuchen, keine tatsächlichen medizinischen Notfälle haben. Daher besteht die Notwendigkeit einer besseren Steuerung der Patientenströme aufgrund begrenzter Kapazitäten. Vorschläge zur Einführung einer standardisierten medizinischen Ersteinschätzung, die telefonisch oder online erfolgen könnte, werden diskutiert. Diese Ersteinschätzung soll Empfehlungen für die weitere Behandlung geben, etwa einen Hausarztbesuch oder Notruf.
Um Missbrauch des Notdienstes zu vermeiden, wird auch eine mögliche Einführung einer Notfallgebühr für Patienten in Erwägung gezogen, die den Notdienst ohne medizinische Notwendigkeit in Anspruch nehmen. Diese Gebühr soll unbürokratisch über die Krankenkassen abgerechnet werden. Das Ziel ist es, sicherzustellen, dass Patienten, die tatsächlich ärztliche Hilfe benötigen, nicht von der Notfallversorgung ausgeschlossen werden.
Zusätzlich besteht die Notwendigkeit, eine Informationsplattform für Patienten zu schaffen, die die richtige Zuordnung in die Versorgungsebene erleichtert. Die Telefonnummer 116117 könnte als bekannte Anlaufstelle für medizinische Fragen, die keinen akuten Notfall darstellen, dienen. Es ist entscheidend, einen Konsens über die Notwendigkeit und die Überlastung der Notfallversorgung herzustellen, um die Herausforderungen im Notdienst effektiv zu adressieren.
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