Die neuseeländische Tierwelt, bekannt für ihre Einzigartigkeit, hat wieder einmal für Aufsehen gesorgt. Im Rahmen eines jährlichen Wettbewerbs zur Wahl des Vogels des Jahres wurde der Gelbaugenpinguin, auch Hoiho genannt, zum zweiten Mal in seiner Geschichte geehrt. Dieser spezielle Pinguin gehört zu den seltensten seiner Art weltweit, und sein Gewinn unterstreicht die Notwendigkeit, bedrohte Tierarten zu schützen. Mit nur etwa 160 Paaren, die auf dem neuseeländischen Festland leben, ist der Hoiho stark gefährdet.
Die Organisation Forest and Bird, die den Wettbewerb organisiert, zielt darauf ab, auf die Bedrohungen für verschiedene Vogelarten aufmerksam zu machen. Im laufenden Jahr nahmen über 52.400 Menschen aus aller Welt an der Abstimmung teil, die online durchgeführt wurde. Der Hoiho erhielt dabei rund 6.300 Stimmen und setzte sich damit gegen starke Mitbewerber durch. Die Unterstützung aus der Stadt Dunedin, die den Hoiho für den Wettbewerb “adoptiert” hatte, sowie prominente Befürworter wie Jane Goodall trugen entscheidend zu seinem Erfolg bei.
Bedrohungen für den Hoiho
Nicola Toki, die Geschäftsführerin von Forest and Bird, erklärte, wie wichtig dieses Rampenlicht für den Gelbaugenpinguin ist: „Es kommt zu einem Zeitpunkt, da der Hoiho von vielen Seiten attackiert wird.“ Zu den größten Herausforderungen für diese Pinguinart zählen Erkrankungen wie Diphtherie, Angriffe durch Haushunde und die Gefahr, dass Küken von eingeführten Raubtieren, wie dem Hermelin und dem Frettchen, gefressen werden. Diese Probleme haben zur dramatischen Verringerung der Hoiho-Population beigetragen und verdeutlichen die Dringlichkeit von Schutzmaßnahmen für diese seltene Spezies.
Der Gelbaugenpinguin lebt hauptsächlich im östlichen Teil der neuseeländischen Südinsel und auf abgelegenen Inseln wie den Auckland- und Campbell-Inseln. Diese Abgeschiedenheit ist für den Hoiho sowohl ein Vorteil als auch eine Herausforderung. Während die isolierten Lebensräume seine Überlebenschancen schützen können, erhöhen sie gleichzeitig den Zugang zu Bedrohungen, die über menschliche Aktivitäten oder invasive Arten hereingetragen werden.
Bei der aktuellen Wahl landete der kleine schwarze Chathamschnäpper auf dem zweiten Platz, gefolgt vom Kakapo, einem flugunfähigen Papagei. Eine ähnliche Wahl fand im letzten Jahr statt, anlässlich des 100. Geburtstags von Forest and Bird, bei der der Haubentaucher als „Vogel des Jahrhunderts“ gekürt wurde, bekannt in Neuseeland als „Puteketeke“.
Die Initiative, einen Vogel des Jahres zu wählen, ist nicht nur eine Möglichkeit, die Vielfalt der neuseeländischen Vogelwelt zu feiern, sondern auch ein Anreiz für die Öffentlichkeit, die Herausforderungen anzuerkennen, denen diese Tiere gegenüberstehen. Die Wahl des Hoiho könnte als Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung zum Schutz bedrohter Arten angesehen werden, um niemanden im Stich zu lassen, während die Probleme weiter bestehen. Dieser Abend sollten uns alle zum Nachdenken anregen und das Bewusstsein für den Schutz der neuseeländischen Tierwelt stärken.
Für weitere Informationen über die Wahl und die Hintergründe der Zählung siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.welt.de.