GesundheitMärkischer KreisWirtschaft

Seelengesundheit am Arbeitsplatz: Experten fordern gesunde Führungskultur

Mediziner fordern dringlich eine „gesunde Führungskultur“ in Unternehmen, um psychische Erkrankungen und Stress am Arbeitsplatz zu bekämpfen – auf einer gut besuchten Informationsveranstaltung in Lüdenscheid wurden wichtige Strategien vorgestellt, die sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer interessieren sollten!

In einer informativen Veranstaltung im Haus der Wirtschaft in Lüdenscheid beschäftigten sich Experten mit der wichtigen Fragestellung, wie die seelische Gesundheit am Arbeitsplatz gefördert werden kann. Eingeladen von verschiedenen regionalen Organisationen, darunter die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer und der Arbeitgeberverband Lüdenscheid, präsentierten die Referenten ihre Ansätze zur Verbesserung des Wohlbefindens von Mitarbeitern.

Dr. med. Gerhard Hildenbrand, ehemaliger Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Lüdenscheid, hob hervor, dass eine „gesunde Führungskultur“ entscheidend sei, um psychischen Erkrankungen und Stress vorzubeugen. Er betonte, dass ein Arbeitsumfeld geschaffen werden müsse, welches von Offenheit und Vertrauen geprägt ist. Es sei wesentlich, dass Führungskräfte positive Rückmeldungen geben und Wertschätzung zeigen, um eine offene Kommunikation zu fördern. Dies könne auch helfen, Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu lösen.

Risikofaktoren für die Gesundheit

Hartmut Rohlfing, ein Facharzt für Innere Medizin und Allgemeinmedizin, wies auf verschiedene Risikofaktoren hin, die frühzeitig erkannt werden müssen, um ernsthafte Gesundheitsprobleme zu verhindern. Zu diesen Faktoren gehören unter anderem Adipositas, diabetesbedingte Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Störungen und chronische Lungenerkrankungen. Rohlfing verdeutlichte die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, um Fehlzeiten und Folgeschäden zu minimieren.

Kurze Werbeeinblendung

Ein weiterer Blick auf die gesundheitlichen Aspekte am Arbeitsplatz wurde von Dr. med. Michael Klein, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, geworfen. Er erklärte die Rolle des Durchgangsarztes nach einem Arbeitsunfall, der für die Entscheidung über die geeignete Heilbehandlung zuständig ist. Klein äußerte jedoch Bedenken über den Mangel an Durchgangsärzten im südlichen Märkischen Kreis, was möglicherweise die Patientenversorgung beeinträchtigen könnte.

Im Laufe der Veranstaltung wurde auch das Projekt „Gesund im Quartier“ vorgestellt, das von Dr. med. Egbert Cardinal von Widdern, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, geleitet wird. Cardinal betonte, dass die psychische Gesundheit von Angehörigen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter hat. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Delirium frühzeitig zu erkennen und somit die Selbstständigkeit der Betroffenen im häuslichen Umfeld zu fördern. Mit einer regionalen Initiative soll die Prävention von Delirium im Märkischen Kreis gestärkt werden.

Angesichts der älter werdenden Gesellschaft und des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen, sei es unerlässlich, durchdachte Lösungen zu erarbeiten, um die psychische und physische Gesundheit der Beschäftigten nachhaltig zu sichern. Die Veranstaltung fand regen Zuspruch, und die Referenten fanden ein interessiertes Publikum, das die Wichtigkeit des Themas erkannte, so berichten die Kollegen von lokaldirekt.de.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"