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Deutscher Fischereitag: Herausforderungen für Berufsfischer in Hamburg

Berufsfischer aus ganz Deutschland klagen beim Deutschen Fischereitag in Hamburg über Herausforderungen wie Fangquoten, Inflation und die Auswirkungen des Klimawandels, während sie bis Donnerstag Forderungen an die Politik richten.

Die Herausforderungen für die Berufsfischer in Deutschland sind vielfältig und nehmen stetig zu. Aktuell wird der Deutsche Fischereitag in Hamburg veranstaltet, auf dem sich etwa 200 Vertreterinnen und Vertreter der Branche versammeln, um über die drängendsten Probleme zu diskutieren. Wesentlich ist, dass die Klimaveränderungen, hohe Fangquoten und die Inflation immer gravierendere Auswirkungen auf die Fischerei haben. Die wirtschaftliche Lage hat sich verschärft und die zukünftige Rentabilität der Fischerei ist in Gefahr.

Gero Hocker, Präsident des Deutschen Fischerei-Verbandes, äußerte während des Treffens, dass es den Angelfischern im Gegensatz zu den Berufsfischern verhältnismäßig gut gehe. Statistiken zeigen, dass rund ein Zehntel der Deutschen über 14 Jahre regelmäßig angeln geht. Der mittlere Jahresverbrauch von selbst gefangenem Fisch beträgt für jeden Angler etwa fünfeinhalb Kilogramm. Diese Zahlen verdeutlichen den Unterschied zwischen den Angelfischern und den Berufsfischern, deren traditionelle Lebensweise zunehmend unter Druck gerät.

Der Einfluss erneuerbarer Energien auf die Fischerei

Die Fischer der Nordsee fühlen sich besonders vom Ausbau der Offshore-Windenergie betroffen, da dadurch wichtige Fanggebiete verloren gehen. Man kann sagen, dass die wachsende Zahl an Windparks einen direkten Wettbewerb um den Raum im Meer darstellt. In der Ostsee hingegen …

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… sehen sich die Berufsfischer mit einem massiven Rückgang der Herings- und Dorschbestände konfrontiert, wodurch weitere wirtschaftliche Einbußen drohen. Der Druck auf die Fischer wird durch diese beiden Faktoren verstärkt, was zu einer unsicheren Zukunft führt.

Vorhandene Schutzprogramme und ihre Auswirkungen

Zusätzlich zu den Umweltfaktoren sind auch die Schutzprogramme für Mole, Reiher und Otter ein großes Problem. Diese Vogel- und Tierarten tragen erheblich zur Dezimierung der Jungfischbestände bei. Hocker hob hervor, dass durch deren Überpopulation die Chancen auf einen ertragreichen Fang erheblich gesenkt werden. Für die Berufsfischer ist es frustrierend, dass ihre Bemühungen um nachhaltige Fischerei durch derartige Herausforderungen untergraben werden.

Auf politischer Ebene wird es dringend nötig sein, Lösungen zu finden, die sowohl den Schutz der Tierarten als auch die Bedürfnisse der Fischerei berücksichtigen. Für die Berufsfischer sind die fehlenden Absprachen zwischen der EU und Norwegen in Bezug auf die Fangquoten von Kabeljau und Rotbarsch ein zentrales Ärgernis. Hocker betonte, dass ohne klare Regelungen eine ordnungsgemäße Fischerwirtschaft nicht möglich ist.

Darüber hinaus macht das Fisch-Informationszentrum auf einen signifikanten Anstieg der Fischpreise aufmerksam. Diese Preissteigerungen haben zur Folge, dass der Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch zurückgeht, was wiederum die Marktbedingungen für Berufsfischer verschärfen könnte. Besonders Lachs erfreut sich trotz aller Widrigkeiten großer Beliebtheit.

Die Stimme der Berufsangler und Fischer ist wichtig, und der Deutsche Fischereitag bietet eine Plattform, um ihre Anliegen Gehör zu verschaffen. Angesichts der Vielzahl von Problemen ist es von größter Strimportance, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Zukunft der Fischerei in Deutschland zu sichern.

Zukunft der Fischerei im Fokus

Es steht außer Frage, dass die gegenwärtigen Herausforderungen eine ernste Bedrohung für die Traditionsbranche Fischerei darstellen. Die Stakeholder setzen große Hoffnungen auf dieses Treffen, um Lösungen und vielleicht auch neue Perspektiven zu entwickeln, die sowohl die wirtschaftlichen als auch die ökologischen Aspekte der Fischerei in Einklang bringen können. Der aktuelle Austausch könnte die Weichen für eine nachhaltige wirtschaftliche Zukunft stellen.

Politische Rahmenbedingungen der Fischerei

Die Fischereipolitik in Deutschland ist stark von EU-Vorgaben geprägt, da die Gemeinsame Fischereipolitik (GFP) Richtlinien für die nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände festlegt. Aktuelle Herausforderungen wie Überfischung, die Auswirkungen des Klimawandels und der Schutz bedrohter Arten stellen die Politik vor enorme Aufgaben. Die Gesundheits- und Umweltauflagen bewirken, dass viele kommerzielle Fischereien ihre Strategien anpassen müssen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Diese Regelungen verlangen häufig auch von den Berufsfischern, den Fangdruck zu reduzieren, was wiederum ihre wirtschaftliche Existenz gefährden kann.

Die Spannungen zwischen den Interessen der Fischer und den Naturschutzanforderungen nimmt zu. Ein Beispiel hierfür ist das Artenhilfsprogramm, das die Wiederherstellung von Beständen in Nord- und Ostsee anstrebt. Solche politischen Maßnahmen werden oft als hinderlich für die Wirtschaft angesehen, da sie die Fangquoten beschränken und den Zugang zu wichtigen Fanggebieten einschränken.

Wirtschaftliche Einflüsse auf die Fischerei

Die wirtschaftliche Lage der Berufsfischer wird zunehmend durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Die Inflation hat die Betriebskosten erheblich gesteigert, insbesondere die Preise für Treibstoff und Fanggeräte. Dies führt dazu, dass die Fischer gezwungen sind, ihre Preise zu erhöhen, was wiederum die Nachfrage nach Fisch senkt. Der Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauchs in Deutschland spiegelt diese Entwicklung wider. Laut aktuellen Daten des Fisch-Informationszentrums liegt der durchschnittliche Verbrauch pro Person bei nur noch 13,3 Kilogramm Fisch pro Jahr, was eine Abnahme im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.

Zusätzlich erhöhen die steigenden Energiekosten aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage den Druck auf die Fischereiflotte. Diese Faktoren zusammengenommen könnte das langfristige Überleben vieler Betriebe gefährden und zu einem Rückgang der Fischereiindustrie in Deutschland führen.

Auswirkungen des Klimawandels auf die Fischbestände

Der Klimawandel hat messbare Auswirkungen auf die Fischbestände in Nord- und Ostsee. Ansteigende Wassertemperaturen verändern die Verbreitung von Fischarten, was zu einem Ungleichgewicht im Ökosystem führen kann. Beispiele dafür sind die Verschiebungen von Beständen von traditionellen Fanggebieten in kühlere Gewässer, wodurch die Fischer gezwungen sind, weiter zu reisen, um ihre Fänge zu sichern. Dies beeinflusst nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Fischerei, sondern auch die ökologische Balance der Meere.

Zusätzlich verschärfen extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel verstärkt werden, die Anfälligkeit der Fischereiindustrie. Stürmische Bedingungen können die Fangbedingungen gefährlich machen und die Erträge aus dem Berufsfischfang weiter reduzieren. Experten warnen davor, dass ohne gezielte Schutzmaßnahmen sowohl die Fischbestände als auch die wirtschaftliche Grundlage für viele Fischer gefährdet sind.

– NAG

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