Heute ist der 7.06.2025
Datum: 7.06.2025 - Source 1 (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250606_OTS0003/unterschaetzt-und-uebersehen-psychische-gesundheit-von-vaetern):
- Die Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP) thematisiert zum Vatertag die psychische Gesundheit von Vätern.
- Väter haben in der Perinatalzeit (Schwangerschaft und erstes Jahr nach Geburt) ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen.
- Bis zu 10 % der Väter entwickeln depressive Symptome in dieser Zeit.
- Auch das Risiko für Angststörungen und Suizidgedanken ist erhöht.
- Risikofaktoren für väterliche Depression und Suizidalität sind:
- Psychiatrische Vorerkrankungen
- Partnerschaftliche Spannungen
- Finanzielle Belastungen
- Berufliche Unsicherheiten
- Die sich verändernde Vaterrolle in diversifizierten Familienstrukturen stellt eine Herausforderung dar.
- Männer haben oft eine höhere Schwelle, psychische Probleme zu benennen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.
- Unerkannte psychische Belastungen erhöhen das Suizidrisiko bei Männern, besonders in der frühen Vaterrolle.
- Es wird gefordert, Väter gezielt in Prävention und Versorgung einzubinden.
- Eine Kultur soll geschaffen werden, in der Männer über seelische Belastungen sprechen können.
- Der Zusammenhang zwischen väterlicher psychischer Erkrankung und dem Wohlbefinden der Kinder ist wissenschaftlich dokumentiert.
- Kinder von betroffenen Vätern haben ein höheres Risiko für soziale und emotionale Veränderungen, wie Verhaltensauffälligkeiten und schulische Probleme.
- Das subjektive Erleben von Überforderung hat einen signifikanten Einfluss auf die emotionale Entwicklung der Kinder.
Source 2 (https://www.zdfheute.de/ratgeber/gesundheit/depression-geburt-postpartal-vater-100.html):
- Postpartale Depression (PPD) betrifft nicht nur Mütter, sondern auch etwa fünf Prozent der Väter.
- Jan, ein 33-jähriger Vater, berichtet von emotionalen Belastungen nach der Geburt seines Sohnes, einschließlich Schlafentzug, Stress und Partnerschaftsproblemen.
- Seine Partnerin leidet an einer Wochenbettdepression und wird in einer psychosomatischen Tagesklinik behandelt.
- Jan erleidet einen Zusammenbruch und wird mit PPD diagnostiziert.
- PPD kann Monate nach der Geburt auftreten und äußert sich durch Überforderung und Distanzierung zum Kind.
- Jan sucht Hilfe, nachdem er routinemäßig bei einer Sprechstunde nach Symptomen gefragt wird.
- Prof. Sarah Kittel-Schneider vom Universitätsklinikum Würzburg erforscht psychische Erkrankungen rund um die Geburt und bezieht auch Väter in ihre Studien ein.
- Studien zeigen, dass der Testosteronspiegel bei Vätern nach der Geburt abfällt, was mit depressiven Symptomen korreliert.
- Präventive Maßnahmen zur Verringerung der Depressionsneigung bei Vätern sind wichtig, einschließlich Informationsvermittlung und psychotherapeutischen Tipps.
- Therapieansätze für PPD sind individuell und hängen vom Schweregrad ab:
- Leichte depressive Episode: Stressreduktion, körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf.
- Mittelschwere Depression: Psychotherapie und ggf. Antidepressiva.
- Mittelschwere bis schwere Depression: Psychotherapie und Antidepressiva.
- Antidepressiva allein verbessern nicht unbedingt die Bindung zum Kind; spezielle Verfahren sind notwendig.
- Unbehandelte PPD kann negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes haben, einschließlich emotionaler Bindungsstörungen.
- Es gibt gesellschaftliche Stigmatisierung und Scham bezüglich PPD bei Vätern.
- Jan möchte andere Väter ermutigen, Hilfe zu suchen.
- Es gibt nur wenige spezielle Angebote für betroffene Väter; psychiatrische Fach- und Unikliniken erweitern ihre Angebote auch für Väter.
Source 3 (https://postpartale-depression.ch/de/informationen/fokusthemen/item/vaeter-und-postnatale-depressionen.html):
- Forschung zu psychischen Krankheiten bei Vätern nach der Geburt ist begrenzt.
- Rund 10 Prozent der Väter erkranken an postpartalen Depressionen, Dunkelziffer wird als hoch eingeschätzt.
- Höchstes Vorkommen väterlicher postpartaler Depressionen liegt zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat nach der Geburt.
- Risikofaktoren für postpartale Depressionen bei Vätern:
- Vorherige Depression
- Belastende Lebensumstände (z.B. finanzielle Sorgen)
- Mangelnde Unterstützung vom Umfeld
- Paarprobleme
- Soziale Stellung
- Unerfüllte Erwartungen an das Familienleben
- Hormonelle Veränderungen, insbesondere ein Rückgang des Testosteronspiegels um 30 Prozent nach der Geburt, könnten Einfluss auf die Entwicklung einer postpartalen Depression haben.
- Testosteronabfall könnte Väter enger an die Familie binden, stellt jedoch ein Risiko für Depressionen dar.
- Fehlende Rollenbilder für Väter, da eigene Väter oft wenig in die Kinderbetreuung involviert waren.
- Erkrankung der Partnerin ist ein signifikanter Risikofaktor; 24 bis 50 Prozent der Männer mit Partnerinnen, die an postpartalen Depressionen leiden, erkranken ebenfalls.
- Männer neigen dazu, psychische Probleme zu verdrängen und haben oft Schwierigkeiten, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
- Symptome einer postpartalen Depression bei Vätern können sich anders äußern (z.B. Wut, Reizbarkeit, vermehrte Aktivitäten außerhalb des Hauses).
- Notwendigkeit, väterliche postpartale Depressionen in Forschung und Praxis mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
- Wichtigkeit der Einbeziehung des Partners in die Behandlung postpartaler Depressionen.
- Mangel an stationären Behandlungsmöglichkeiten für betroffene Väter mit ihren Kindern.
- Leitfaden für die Arbeit mit Vätern im Frühbereich soll Fachkräfte unterstützen, nach dem Befinden der Väter zu fragen.