Heute ist der 8.06.2025
Datum: 8.06.2025 - Source 1 (https://www.vienna.at/pensionistenverband-attackiert-iv-praesidenten/9456440):
- Datum: 5. Juni 2025
- IV-Präsident Georg Knill fordert Erhöhung des Pensionsantrittsalters auf 70 Jahre.
- Äußerung erfolgte in der ZIB2, wo Knill auf Nachfrage sagte: "Wir können gerne Richtung 70 gehen."
- Knill argumentiert, dass Dänemark dies kürzlich im Konsens beschlossen hat und fordert eine ehrliche Diskussion über das Pensionssystem.
- Kritik an Knills Forderung kommt von:
- SPÖ-nahen Pensionistenverband (PVÖ): Interimistischer Präsident Helmut Bieler bezeichnet die Forderung als Polemik und fordert stattdessen Jobs für Personen über 50.
- Gewerkschaft: ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian betont, dass die Pensionen gesichert sind und fordert Maßnahmen zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer.
- Freiheitlichen: Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch nennt die Forderung realitätsfern und zynisch.
- Grünen: Sozialsprecher Markus Koza lehnt die Forderung ab und fordert Anpassung des effektiven Pensionsantrittsalters an das gesetzliche.
- ÖVP-nahen Seniorenbund: Präsidentin Ingrid Korosec weist auf Probleme wie frühe Pensionierung und Altersdiskriminierung hin.
- Bieler betont, dass ein Drittel der Langzeitbeschäftigungslosen über 50 Jahre alt ist.
- PVÖ fordert ein Bonus-Malus-System für Unternehmen, die ältere Arbeitnehmer beschäftigen oder frühpensionieren.
- Katzian und Teiber (GPA) kritisieren Knills Vorschlag als Provokation und Zynismus.
- Diskussion über die Notwendigkeit alter(n)sgerechter Arbeitsplätze wird angesprochen.
Source 2 (https://www.bpb.de/themen/soziale-lage/rentenpolitik/291474/erwerbstaetigkeit-im-alter/):
- Bis zur Jahrtausendgrenze sank die Erwerbsbeteiligung Älterer in Deutschland, bedingt durch Frühverrentung und Frühausgliederung.
- Seit 2001 zeigt sich ein Anstieg der Erwerbsbeteiligung in der Altersgruppe 55 bis 65 Jahre von 37,8 % auf 73,4 % im Jahr 2022.
- Die Abschaffung der vorgezogenen Altersgrenzen und die Anhebung der Regelaltersgrenze haben diesen Trend gefördert.
- Die Erwerbsbeteiligung in unteren und mittleren Altersgruppen blieb zwischen 1991 und 2022 weitgehend unverändert.
- Zwischen 2007 und 2022 stieg die Erwerbsbeteiligung der 55- bis 65-Jährigen, jedoch sinkt sie ab 60 Jahren kontinuierlich (72,9 % bei 60-61 Jahren auf 38,1 % bei 64-65 Jahren).
- Die Mehrheit der Menschen im rentennahen Alter ist nicht mehr erwerbstätig.
- Der Unterschied in der Erwerbsbeteiligung zwischen Männern und Frauen hat sich verringert, wobei die Erwerbsbeteiligung von Frauen in den oberen Altersgruppen stärker angestiegen ist.
- Die ILO-Definition von Erwerbstätigkeit umfasst alle Personen ab 15 Jahren, die in der Berichtswoche mindestens eine Stunde gearbeitet haben, unabhängig von der Art der Beschäftigung.
- Bei sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung sind die Quoten niedriger als bei allgemeiner Erwerbstätigkeit; 2022 waren in der Altersgruppe 60-65 Jahre etwa 3 Millionen Personen versicherungspflichtig beschäftigt (50,2 %).
- In den Altersgruppen 63 und 64 Jahre ist die versicherungspflichtige Beschäftigung noch geringer.
- Ein großer Teil der Arbeitnehmer:innen scheidet vorzeitig aus dem Arbeitsleben aus, oft durch Langzeitarbeitslosigkeit oder vorgezogene Altersrente.
- Eine problemfreie Umsetzung der Anhebung der Regelaltersgrenze ist fraglich, solange nicht genügend geeignete Arbeitsplätze vorhanden sind und ältere Arbeitnehmer:innen in der Lage sind, über 65 Jahre hinaus zu arbeiten.
- Eine Zielgröße für die Beschäftigungsquote könnte etwa 60 % sein, wie sie derzeit in der Altersgruppe 50- unter 55 Jahren erreicht wird.
Source 3 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Aeltere-Menschen/erwerbstaetigkeit.html):
- Erwerbsbeteiligung der 60- bis 64-Jährigen stieg von 50% (2013) auf 65% (2023).
- Erwerbsbeteiligung der 65- bis 69-Jährigen erhöhte sich von 13% (2013) auf 20% (2023).
- 2023 waren 69% der 60- bis 64-jährigen Männer erwerbstätig, bei Frauen 61%.
- 24% der 65- bis 69-jährigen Männer waren erwerbstätig, bei Frauen 17%.
- Gesetzliche Rahmenbedingungen für den Renteneintritt haben sich geändert; Renteneintrittsalter wird seit 2012 stufenweise auf 67 Jahre angehoben.
- Höheres Bildungsniveau führt zu längerer Teilnahme am Erwerbsleben; 2023 hatten Hochqualifizierte (75% Erwerbstätigenquote) eine höhere Erwerbsbeteiligung als Geringqualifizierte (53%).
- Arbeiten im Rentenalter fördert gesellschaftliche Teilhabe und kann Altersarmut entgegenwirken.
- Rund 40% der Erwerbstätigen ab 65 Jahren lebten überwiegend von ihrem Arbeitseinkommen (643.000 Personen).
- Mehrheit der Erwerbstätigen ab 65 Jahren lebte von Rente oder Vermögen (57%).
- 31% der Erwerbstätigen ab 65 Jahren waren selbstständig, im Vergleich zu 13% der 60- bis 64-Jährigen und 9% im Durchschnitt aller Erwerbstätigen.