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Heute ist der 7.06.2025

Datum: 7.06.2025 - Source 1 (https://www.vienna.at/apa-faktencheck-telegram-gruppe-verbreitet-falschzitat-von-vizekanzler-babler/9455831):
- Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) wird ein Falschzitat zum Budgetdefizit zugeschrieben.
- Das Zitat, das den Österreichern die Verantwortung für das Defizit zuschreibt, ist im Internet verbreitet.
- Babler soll angeblich gefordert haben, dass die Österreicher mehr arbeiten.
- Die Pressesprecherin von Babler dementierte das Zitat und erklärte, dass diese Worte nie gefallen seien.
- Es gibt keine Belege für das Zitat in öffentlich zugänglichen Reden oder Veröffentlichungen.
- Babler hat sich wiederholt für eine Arbeitszeitverkürzung ausgesprochen, was dem Inhalt des Falschzitats widerspricht.
- Eine Websuche nach dem Zitat ergab keine Ergebnisse außerhalb von Facebook-Gruppen.
- Das Falschzitat behauptet, dass Österreich in der Wirtschaftsleistung und durchschnittlichen Wochenarbeitszeit im EU-Vergleich schlecht abschneidet.
- Laut EU-Statistik hat Österreich eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 35,8 Stunden, was nicht das Schlusslicht ist.
- Österreich wird als einziges EU-Land mit einem prognostizierten Wirtschaftsrückgang identifiziert.
- Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf von Österreich lag im EU-Vergleich nicht an letzter Stelle.
- Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) sprach sich für eine Steigerung der Produktivität aus, ohne beleidigende Äußerungen zu verwenden.
- Das Falschzitat stammt aus einer Telegram-Gruppe, die bekannt dafür ist, falsche Zitate von Politikern zu verbreiten.

Source 2 (https://plagiatsgutachten.com/blog/master-thesis-babler/):
- Die Master Thesis von Andreas Babler ist seit Mitternacht im Bibliothekskatalog der Donau-Universität Krems (DUK) im Volltext online verfügbar.
- Bis zum 7. Juli 2023 gab es nur ein gedrucktes Exemplar der Arbeit in Österreich.
- Die Arbeit wurde am 19. Januar 2009 eingereicht; das PDF-Dokument stammt aus Oktober 2016.
- Unklar, ob die DUK die Übereinstimmung zwischen der digitalen und der eingereichten Fassung überprüft hat.
- Die Arbeit wurde als plagiatsfrei eingestuft; es wurden keine Plagiate gefunden.
- Kritische Anmerkungen zur Wissenschaftlichkeit der Arbeit:
- Es fehlt ein klarer Theorie- und Empirieteil.
- Keine erkennbaren Forschungsfragen oder Hypothesen.
- Der empirische Teil entspricht dem Niveau einer vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) mit nur drei (oder vier) Experteninterviews, einer der Interviewten ist der Vater von Andreas Babler.
- Grundlegende Begriffe werden unsauber verwendet, ohne klare Definitionen.
- Teilweise mangelhafte sprachliche Qualität der Arbeit.
- Fragen zur Verantwortung des Betreuers MMag. Bernd Wachter für die Qualität der Arbeit.
- Diskussion über die Gleichwertigkeit des M.Sc. mit einem Abschluss aus einem ordentlichen Universitätsstudium.

Source 3 (https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/soziale-medien/545485/soziale-medien-und-die-kommunikation-politischer-und-staatlicher-institutionen/):
- Soziale Medien ermöglichen politischen und staatlichen Institutionen, ein Massenpublikum direkt zu erreichen, ohne journalistische Massenmedien.
- Es entsteht ein hybrides Mediensystem, in dem Bürger*innen, Politiker*innen und Journalist*innen interagieren können.
- Massenmedien spielen weiterhin eine Schlüsselrolle, da sie ein breites Publikum erreichen.
- Der Kommunikationsfluss hat sich verändert: Bürger*innen können politische Institutionen „bottom up“ erreichen.
- 2022 gaben mehr deutsche Bürger*innen an, Nachrichten hauptsächlich online zu verfolgen (z.B. YouTube 16%, Facebook 14%, Instagram 8%, Twitter 5%, Telegram 4%).
- Volksparteien wie CDU/CSU und SPD haben geringere Stimmenanteile als in der Vergangenheit.
- Parteien suchen verstärkt den direkten Kontakt zu jüngeren Wähler*innen über digitale Kanäle.
- Social-Media-Teams in Parteizentralen sind gewachsen; Influencer-Marketing wird in die politische Kommunikation integriert.
- Digitale Kommunikation ist Teil des Alltagsgeschäfts aller Bundestagsparteien.
- Digitale Wahlkampffunktionen kombinieren Informationsvermittlung, Interaktion und Mobilisierung.
- US-Präsidentschaftswahlkämpfe gelten als innovativ; Barack Obamas Kampagne 2008 nutzte ein eigenes soziales Netzwerk.
- Donald Trumps Kampagne 2016 nutzte Social-Media-Daten für gezielte Werbung, ohne eine eigene Datenbank aufzubauen.
- Trumps Kampagne 2020 investierte über 200 Millionen Dollar in digitale Werbung.
- In Deutschland wurden soziale Medien erstmals 2009 im Bundestagswahlkampf umfassend eingesetzt.
- Parteien setzen in sozialen Medien auf Informationen zu politischen Personalien und Wahlterminen, weniger auf Interaktion.
- Negative Botschaften erzeugen hohe Nutzerreaktionen und Sichtbarkeit in sozialen Medien.
- Digitale Wahlkampfstrategien in Deutschland sind durch rechtliche und regulatorische Grenzen eingeschränkt.
- Staatliche Institutionen nutzen soziale Medien zur Top-Down-Kommunikation und für den Austausch mit Bürger*innen.
- Die Bundesregierung ist seit 2007 auf YouTube und seit 2015 auf Facebook aktiv.
- Soziale Medien erfordern aufwendiges Community-Management, um auf Nutzerfragen zu reagieren und beleidigende Kommentare zu moderieren.
- Herausforderungen für politische Kommunikation in sozialen Medien umfassen Datenschutz, Hatespeech und Polarisierung.
- Die DSGVO hat Regeln für die Nutzung sozialer Medien durch staatliche Institutionen festgelegt, jedoch bestehen weiterhin Unsicherheiten.
- Gesellschaftliche Polarisierung wird nicht allein durch soziale Medien verursacht; sie hängt von vielen Faktoren ab.
- Soziale Medien können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, abhängig von ihrer Nutzung.

Ursprung:

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Erstellt am: 2025-06-05 08:51:11

Autor:

Vienna AT