Heute ist der 7.06.2025
Datum: 7.06.2025 - Source 1 (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250605_OTS0001/era-congress-langfristige-daten-zeigen-nachhaltige-wirksamkeit-und-sicherheit-von-zigakibart-bei-patienten-mit-iga-nephropathie):
- Neue 100-Wochen-Daten aus der Phase-1/2-Studie zu zigakibart, einem monoklonalen Anti-APRIL-Antikörper.
- Ergebnisse wurden auf dem 62. ERA Congress präsentiert.
- Zigakibart zeigt Potenzial als krankheitsmodifizierende Behandlung für IgA-Nephropathie (IgAN).
- Ergebnisse: anhaltende Proteinurie-Remission, stabile Nierenfunktion, gutes Sicherheitsprofil.
- IgAN ist die häufigste Form der glomerulären Erkrankung und eine häufige Ursache für chronische Nierenerkrankungen.
- 50 % der IgAN-Patienten entwickeln Nierenversagen.
- Zigakibart zielt auf den APRIL-Signalweg und reduziert die Produktion von pathologischem Gd-IgA1.
- ADU-CL-19-Studie umfasste 40 Erwachsene mit bioptisch bestätigter IgAN und persistierender Proteinurie.
- Patienten erhielten zigakibart alle zwei Wochen als intravenöse Infusion oder subkutane Injektion.
- In Woche 100 sank die Proteinurie im Vergleich zum Ausgangswert um 60 %.
- 55 % der Patienten erreichten <500 mg/24 h Proteinurie, 31 % <300 mg/24 h.
- Geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) blieb stabil in allen Untergruppen.
- Behandlung führte zu einer Senkung der Serumimmunoglobuline, einschließlich 74% Rückgang von IgA und Gd-IgA1.
- Zigakibart wurde gut vertragen, die meisten unerwünschten Ereignisse waren leicht oder mäßig.
- Keine behandlungsbedingten schweren Infektionen oder Abbrüche.
- Häufigste unerwünschte Ereignisse waren Infektionen, Studie fiel mit hoher COVID-19-Prävalenz zusammen.
- Längste Dauer der eGFR-Stabilisierung für einen Anti-APRIL-Wirkstoff bei IgAN berichtet.
- Phase-3-Studie BEYOND untersucht zigakibart in breiterer Bevölkerungsgruppe mit primären Proteinurie-Endpunkten nach 40 Wochen und langfristiger Nierenfunktion nach 104 Wochen.
Source 2 (https://www.novartis.com/clinicaltrials/study/nct05852938):
**Inclusion Criteria:**
- Teilnehmer: Männer und Frauen ≥ 18 Jahre alt zum Zeitpunkt der Einwilligung.
- Biopsie-bestätigte IgA-Nephropathie (IgAN) innerhalb der letzten 10 Jahre, nicht sekundär bedingt. Pseudonymisierte Biopsieberichte müssen vor Randomisierung vorliegen.
- eGFR ≥ 30 mL/min/1.73m² bei Screening (2021 CKD-EPI-Formel).
- Gesamturineiweiß ≥ 1.0 g/Tag oder UPCR ≥ 0.7 g/g (700 mg/g) aus 24-Stunden-Urinproben.
- Stabil auf maximal tolerierter Dosis von ACE-Hemmern und/oder ARBs seit mindestens 12 Wochen vor Screening. Stabil auf Dosis von SGLT2i, ERAs und/oder MRAs ebenfalls erlaubt.
- Screening-Gewicht zwischen 45 und 150 kg.
- Frauen und Männer mit gebärfähigem Potenzial müssen Verhütungsrichtlinien befolgen.
- Schriftliche Einwilligung und Bereitschaft zur Einhaltung der Studienbesuche und -verfahren.
**Exclusion Criteria:**
- Sekundäre Formen von IgAN, systemische Störungen, Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder Neoplasien.
- Diagnose von IgA-Vaskulitis.
- Aktuelle oder frühere Nephrotisches Syndrom.
- Durchschnittlicher Blutdruck > 150/90 mm Hg bei Screening.
- Klinischer Verdacht auf IgAN mit schnell fortschreitender Glomerulonephritis (RPGN).
- Chronische Nierenerkrankung aus anderen Ursachen als IgAN.
- Vorgeschichte von Typ 1 Diabetes.
- Typ 2 Diabetes ausgeschlossen bei HbA1c > 8%, diabetischen Veränderungen in der Nierenbiopsie oder diabetischen Komplikationen.
- Vorherige Exposition gegenüber Antikörpern gegen APRIL.
- Schwere allergische Reaktionen in der Vorgeschichte.
- Teilnahme an einer klinischen Studie mit investigationalem Medikament innerhalb der letzten 28 Tage oder 5 Halbwertszeiten.
- Systemische Kortikosteroidtherapie > 14 Tage innerhalb der letzten 12 Wochen.
- Verwendung von systemischen Immunsuppressiva.
- Bestätigte oder vermutete Immunsuppression oder Immundefizienz.
- Aktuelle schwere Infektion oder Vorgeschichte von wiederkehrenden schweren Infektionen.
- Positive Serologietests für Hepatitis A, B, C oder HIV.
- Lebendimpfung innerhalb der letzten 12 Wochen oder geplante Lebendimpfung innerhalb von 6 Monaten nach der letzten Dosis.
- Vorgeschichte von malignen Erkrankungen, es sei denn, seit 5 Jahren krebsfrei oder nicht-melanomartige Hautkrebs, der vollständig reseziert wurde.
- Schwangerschaft, Stillzeit oder Absicht, schwanger zu werden oder Spermien zu spenden während der Studienzeit und bis 24 Wochen nach der letzten Dosis.
- Andere klinisch signifikante Störungen, die das Risiko erhöhen oder die Einhaltung der Studienanforderungen beeinträchtigen könnten.
- IgG-Spiegel < 6 g/L bei Screening.
- Teilnahme an einer anderen interventionalen Studie mit investigationalem Mittel/ Gerät ist während dieser Studie verboten.
Source 3 (https://www.laekh.de/heftarchiv/ausgabe/artikel/2020/juni-2020/iga-nephropathie-pathogenese-klinik-und-therapie):
- Adipositas und Rauchen sind Risikofaktoren für die IgA-Nephropathie.
- Rauchen erhöht das Risiko für terminales Nierenversagen bei IgA-Nephropathie um den Faktor 10.
- Empfohlene Maßnahmen: Gewichtsreduktion, Nikotinkarenz, Ausdauersport.
- Trinkmenge sollte bei 1,5 bis 2 Litern pro Tag liegen; höhere Mengen können negative Auswirkungen haben.
- Optimale Blutdruckkontrolle ist wichtig; RAS-Inhibitoren werden empfohlen.
- Salzaufnahme sollte unter 10 g pro Tag liegen (optimal < 6 g).
- Calcium-Antagonisten vom Dihydropyridintyp sollten vermieden werden, wenn kein ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker eingenommen wird.
- Eiweißzufuhr sollte bei etwa 0,8 g/kg/Tag liegen; eiweißreiche Ernährung ist nicht empfohlen.
- RAS-Blockade kann die Progression proteinurischer Nierenerkrankungen positiv beeinflussen.
- Kombinationstherapie mit ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blocker wird abgeraten.
- Omega-3-Fettsäuren zeigen keine eindeutigen positiven Effekte auf Nierenfunktion oder Proteinurie.
- Bei nephrotischem Syndrom ist das Thromboserisiko erhöht; Antikoagulation ab Serum-Albumin < 20 g/l empfohlen.
- Immunsuppressive Therapie bei IgA-Glomerulonephritis ist unklar; optimale Blutdruckregulation und RAS-Blockade sollten zuerst erfolgen.
- Glukokortikoide sind die einzige etablierte immunsuppressive Therapie; sie können bei aktiven Krankheitszeichen eingesetzt werden.
- Steroidtherapie kann das Risiko einer Progression der Nierenfunktion reduzieren, hat aber auch unerwünschte Ereignisse zur Folge.
- Immunsuppressive Kombinationstherapien sind aufgrund unzureichender Wirksamkeit und schwerer Nebenwirkungen nicht mehr relevant.
- Tonsillektomie zeigt keinen klaren Nutzen bei Kaukasiern.
- Innovative Therapien wie verkapselte Steroide und Inhibition des Komplementsystems werden in klinischen Studien untersucht.
- Bei rapid-progressiver IgA-Glomerulonephritis können intravenöse Steroidboli oder Cyclophosphamid in Betracht gezogen werden.
- Therapeutische Maßnahmen sollten individuell abgewogen werden.