Heute ist der 8.06.2025
Datum: 8.06.2025 - Source 1 (https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/chronik/19759673/verurteilter-in-pelicot-prozess-will-berufungsverfahren):
- Der Bauarbeiter kann sich bis zum Beginn des Berufungsverfahrens im Oktober umentscheiden.
- Er war im vergangenen Jahr in Avignon der erste Angeklagte, der aussagte.
- Er argumentierte, dass er dachte, Gisèle Pelicot habe sich nur schlafend gestellt und es sich um ein erotisches Spiel gehandelt habe.
- Dominique Pelicot, der damalige Ehemann von Gisèle Pelicot, hatte sie über Jahre hinweg mit Medikamenten betäubt und gemeinsam mit anderen Männern vergewaltigt.
- Die Männer wurden über Internetforen kontaktiert.
- Das Berufungsverfahren sollte ursprünglich vom 6. Oktober bis zum 21. November in Nîmes stattfinden.
- Da nur noch ein Angeklagter übrig ist, könnte sich die Dauer des Verfahrens verkürzen.
- Dominique Pelicot, der Haupttäter, wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt und hat auf eine Berufung verzichtet.
- Er wird voraussichtlich als Zeuge befragt werden.
- Dominique Pelicot gestand die Taten und behauptete, dass alle Mitangeklagten Bescheid gewusst hätten.
- Es existieren zahlreiche Fotos und Videos von den Vergewaltigungen, einige wurden vor Gericht gezeigt.
- Dominique Pelicot wurde im Dezember 2024 wegen schwerer Vergewaltigung verurteilt.
- Alle 50 Mitangeklagten wurden schuldig gesprochen und erhielten Haftstrafen zwischen drei und 15 Jahren.
- Gisèle Pelicot wurde durch den Prozess zu einer internationalen Ikone für Frauenrechte.
- Sie setzte sich für ein öffentliches Verfahren ein, um die Scham zu verringern.
- Nach der Urteilsverkündung widmete sie ihren Kampf allen "unbekannten Opfern" sexualisierter Gewalt.
Source 2 (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/frankreich-pelicot-100.html):
- Dominique Pelicot wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt wegen jahrelanger Vergewaltigung seiner Ex-Frau Gisèle und des Anbietens zum Missbrauch.
- Der Prozess fand in Avignon statt und sorgte weltweit für Schlagzeilen.
- Pelicots Anwältin, Béatrice Zavarro, kündigte an, nicht in Berufung zu gehen.
- Zavarro erklärte, dass ein Berufungsprozess eine neue Belastungsprobe für Gisèle Pelicot darstellen würde.
- Dominique Pelicot lehnt es ab, seine Ex-Frau neuen Konfrontationen auszusetzen.
- Zavarro möchte stattdessen eine Erleichterung der Strafbedingungen für ihren 72-jährigen Mandanten anstreben.
- Pelicot wurde am 19. Dezember verurteilt wegen schwerer Vergewaltigung und wegen der Anfertigung von Bildern mit sexuellem Charakter von seiner Tochter und Schwiegertöchtern.
- Insgesamt wurden 50 weitere Männer verurteilt, mit Haftstrafen zwischen drei und 15 Jahren.
- 17 der verurteilten Männer haben angekündigt, in Berufung zu gehen, mit der Möglichkeit weiterer Berufungen.
- Gisèle Pelicot hat keine Angst vor einem Berufungsprozess und ist zu einer feministischen Ikone geworden.
- Ihr öffentlicher Prozess hat eine breite Debatte über sexualisierte Gewalt in Frankreich ausgelöst.
Source 3 (https://frauenrechte.de/unsere-arbeit/haeusliche-und-sexualiserte-gewalt/hintergrundinformationen/sexualisierte-gewalt):
- Sexualisierte Gewalt umfasst körperliche Übergriffe wie Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und Missbrauch sowie unerwünschte sexuelle Kommunikation, obszöne Sprache, aufdringliche Blicke und verbale Belästigungen.
- Digitale Formen sexualisierter Gewalt beinhalten die Verbreitung intimer Details oder Aufnahmen ohne Einwilligung, unerwünschte pornografische Inhalte und Cybergrooming.
- Täter kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen, meist aus dem Umfeld der Betroffenen; nur in Ausnahmefällen sind sie Unbekannte.
- Sexualisierte Gewalt und häusliche Gewalt sind häufig miteinander verknüpft.
- Laut einer EU-weiten Studie der European Agency For Fundamental Rights (FRA) hat jede dritte Frau (33%) seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erfahren.
- In Deutschland haben 60% der Befragten sexualisierte Belästigung seit dem 15. Lebensjahr erlebt.
- Eine von 20 Frauen (5%) wurde seit ihrem 15. Lebensjahr vergewaltigt.
- 6% der Frauen berichteten von Versuchen, sie zum Geschlechtsverkehr zu zwingen; 6% wurden zu ungewollter sexueller Aktivität genötigt.
- 6% stimmten sexueller Aktivität aus Angst vor negativen Konsequenzen zu.
- Laut WHO haben 2018 weltweit mindestens 736 Millionen Frauen seit ihrem 15. Lebensjahr Partnerschaftsgewalt oder sexualisierte Gewalt erfahren (ca. 30% aller Frauen).
- Zwei von drei Frauen sind in ihrem Leben von sexueller Belästigung betroffen; jede siebte Frau erlebt schwere sexualisierte Gewalt.
- Frauen mit Behinderung sind zwei bis dreimal häufiger von sexueller Gewalt betroffen.
- Nur etwa 11% der Betroffenen von körperlicher und sexualisierter Gewalt wenden sich an die Polizei; 9 von 10 Fällen bleiben unentdeckt.
- Im Jahr 2021 stieg die Zahl der Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch in Deutschland um 6,3% auf über 15.500.
- Fälle von Darstellungen und Verbreitungen sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen stiegen um 108% auf über 39.000.
- Durchschnittlich waren im Jahr 2021 pro Tag 49 Kinder in Deutschland sexualisierter Gewalt ausgesetzt.
- Es gibt hartnäckige Mythen über sexualisierte Gewalt, die die Taten leugnen oder verharmlosen.
- Öffentliche Orte sind in nur etwa 20% der Fälle Tatorte; Täter sind meist keine psychisch gestörten Personen.
- Hemmungen, nahestehende Personen anzuzeigen, führen zu einer geringen Meldequote.
- Der Mythos der „Falschanzeigen“ ist weit verbreitet; Schätzungen gehen von etwa 3% Falschbeschuldigungen aus.
- Seit dem 10. November 2016 gilt in Deutschland ein neues Sexualstrafrecht, das den Grundsatz „Nein heißt Nein“ verankert.
- Die Istanbul-Konvention von 2011 betont die Bedeutung einer traumasensiblen Betreuung und verpflichtet Vertragsstaaten zur strafrechtlichen Sanktionierung aller Formen sexualisierter Gewalt.