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Heute ist der 8.06.2025

Datum: 8.06.2025 - Source 1 (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250604_OTS0080/gbv-zahl-des-monats-juni):
- Der leistbare Mietwohnungsbau in Wien der letzten 13 Jahre wurde überwiegend von gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBVs) errichtet.
- Seit 2011 wurden Mietwohnungen in vier Segmente nach Bruttomiete pro Quadratmeter unterteilt:
- 25% der Mieten liegen unter 9,0 Euro/m²
- 25% der Haushalte zahlen zwischen 9,0 und 10,7 Euro/m²
- 25% zahlen zwischen 10,7 und 13,4 Euro/m²
- 25% zahlen mehr als 13,4 Euro/m²
- In den günstigsten Segmenten (bis 10,7 Euro/m²) haben GBVs einen Marktanteil von über 80%.
- Der Verband der gemeinnützigen Bauvereinigungen hat 173 Mitglieder, die Wohnungen für breite Bevölkerungsschichten bereitstellen.
- Die Tätigkeit der GBVs erfolgt nicht gewinnmaximierend, sondern gemeinwohlorientiert.
- Die Geschäftstätigkeit der GBVs ist durch das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) und ergänzende Verordnungen reguliert.
- GBVs verwalten über eine Million Wohnungen, davon etwa 664.000 eigene Miet- und Genossenschaftswohnungen.

Source 2 (https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinn%C3%BCtzige_Bauvereinigungen_in_%C3%96sterreich):
- Gemeinnützige Bauvereinigungen (GBVs) in Österreich stellen ca. 985.000 Wohnungen zur Verfügung.
- GBVs können als Genossenschaft, GmbH oder Aktiengesellschaft organisiert sein.
- Sie sind nicht identisch mit Gemeindebauten und arbeiten gemeinwohlorientiert, nicht gewinnmaximierend.
- Stand 2023: 182 GBVs in Österreich (97 Genossenschaften, 75 GmbHs, 10 Aktiengesellschaften).
- Regulierung erfolgt durch das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG).
- Gemeinnützigkeit wird von der Landesregierung verliehen; GBVs sind von Körperschaftsteuer befreit.
- Grundprinzipien der Wohnungsgemeinnützigkeit:
- Kostendeckung: Miete darf nicht höher oder niedriger als die Kosten sein.
- Gewinnbeschränkung: Jährliche Gewinnausschüttungen sind auf 3,5% bis max. 5% des Stammkapitals begrenzt.
- Vermögensbindung: Eigenkapital ist für gemeinnützige Zwecke gebunden.
- Personelle Einschränkung: Unabhängigkeit von Angehörigen des Baugewerbes.
- Begrenzter Geschäftskreis: Hauptgeschäfte im Wohnbau, Nebengeschäfte nur im untergeordneten Maß.
- Revisionspflicht: Jährliche Prüfung durch einen Revisionsverband.
- Wohnbauförderung ist ein wichtiges Instrument der Wohnpolitik in Österreich.
- Wurzeln des gemeinnützigen Wohnungswesens: Genossenschaftsbewegung, Werkswohnbau, öffentlicher Wohnbau.
- Erste Wohnbaugenossenschaften entstanden im 19. Jahrhundert.
- Drei Gründungswellen von GBVs:
1. Erste Welle durch staatliche Darlehen (1873).
2. Zweite Welle nach dem Ersten Weltkrieg (1919).
3. Dritte Welle nach dem Zweiten Weltkrieg (1948).
- 2000/2001: Enthebung der Gemeinnützigkeit von fünf Bundesgesellschaften, Verlust von 60.000 Wohnungen.
- 2020: Fast jeder fünfte Haushalt in Österreich wohnt in einer GBV-Wohnung.
- Verwaltungsbestand der GBVs: 630.000 Miet- und 280.000 Eigentumswohnungen (Stand 2010).
- 2021: 7.300 GBV-Wohnungen wurden thermisch saniert.
- CO2-Emissionen pro Wohnung: 0,7 Tonnen (weniger als der österreichische Durchschnitt).
- GBVs beschäftigen fast 9.000 Personen; Wohnbauinvestitionen schaffen ca. 80.000 Arbeitsplätze.
- Jährliches Investitionsvolumen: 3 Mrd. € im Neubau, 900 Mio. € bei Sanierungen.
- Dachorganisation: Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen – Revisionsverband.

Source 3 (https://www.wohnbauforschung.at/index.php?id=514):
- Studie untersucht die preisdämpfende Wirkung der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) auf das gewinnorientierte Wohnungssegment, insbesondere Mietwohnungen.
- GBV werden als Non-Profit-Anbieter der Wohnungswirtschaft konzeptionell eingeordnet.
- Empirischer Teil skizziert Meilensteine der österreichischen Wohnungswirtschaft der letzten 50 Jahre und analysiert Wohnbauzyklen.
- Verhalten der Anbietersegmente in Bezug auf Preis und Qualität wird anhand einer langen Zeitreihe des Mikrozensus dargestellt.
- Regionale Disparitäten der GBV-Aktivitäten werden untersucht.
- Statistische Analyse quantifiziert den preisdämpfenden Effekt der GBV mit ökonometrischen Methoden.
- Eine Steigerung des GBV-Anteils von 10% führt zu einem Rückgang des Mietpreisdifferentials von 30 bis 40 Cent pro m².
- Höhere GBV-Anteile zeigen stärkere Wirkung in Regionen mit bereits substantieller GBV-Präsenz.
- Hintergrund der Studie: starkes Wachstum des gewinnorientierten Wohnungsangebots in Österreich und damit verbundenes Mieten- und Immobilienpreiswachstum.
- Kostenbasierte Mieten sind das zentrale Unterscheidungsmerkmal zwischen GBV und gewinnorientierten Anbietern.
- Wohnungsgemeinnützigkeit hat in Österreich eine lange Geschichte, geregelt im Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG).
- GBV orientieren sich nicht an Gewinnmaximierung, sondern an der Bereitstellung kostengünstiger Wohnungen.
- Prinzipien des WGG: Kostendeckung, Gewinnbeschränkung, Vermögensbindung, beschränkter Geschäftskreis, personelle Einschränkungen, Revisionspflicht.
- Wohnungsmarkt ist von Marktunvollkommenheiten geprägt, Mieten von gewinnorientierten Anbietern liegen über Kostenmieten.
- Oligopolmodelle zeigen, dass Non-Profit-Unternehmen die Marktmacht verringern.
- Bevölkerung Österreichs und Wiens wuchs von 1971 bis 2020, durchschnittliche Haushaltsgröße sank von 2,8 auf 2,2 Personen.
- Einpersonenhaushalte stiegen stark an, besonders in Wien (44%).
- Altersstruktur: Anteil der über 60-Jährigen in Wien sank von 27% auf 22%, in Österreich stieg er von 20% auf 25%.
- Wohnungsmarkt hat sich hinsichtlich der Ausstattungsqualität verändert; GBV setzten neue Standards.
- GBV-Mietwohnungen stiegen von 9% (1971) auf 17% (2020) des gesamten Wohnungsbestands.
- Non-Profit-Mietwohnungen (GBV und kommunale Wohnungen) stiegen von 20% auf 24%.
- In Wien stieg der GBV-Anteil von 7% auf 21%, im Jahr 2020 machten sie 43% aller Hauptwohnsitzwohnungen aus.
- Österreich erlebte mehrere Wohnbauzyklen, die mit Bevölkerungswachstum korreliert sind.
- Niedrigzinsphase führte zu historisch niedrigen Finanzierungskosten für privaten Wohnbau bis Anfang 2022.
- Anteil privater Bauherren im Mehrgeschoßbau stieg von unter 20% (1980) auf über 70% (2020).
- Mieten von GBV zeigen flache Entwicklung, während gewinnorientierte Mieten volatil sind.
- GBV-Wohnungen sind tendenziell jünger als die von gewinnorientierten Anbietern.
- Regionale Analyse zeigt, dass höhere GBV-Anteile zu einer stärkeren Preisdämpfung führen.
- Ost-West-Gefälle und Urbanisierungsgrad beeinflussen den preisdämpfenden Effekt der GBV.
- GBV sind in Mittelstädten und traditionellen Industrieregionen überdurchschnittlich stark vertreten.
- In Wien haben GBV die Aufgabe, Wohn- und Ausstattungsqualität zu erhöhen.
- Ökonometrische Schätzungen bestätigen, dass höhere GBV-Anteile zu einer Preisdämpfung im privaten Segment führen.
- Preisdämpfende Wirkung von GBV ist schwächer, wenn private Anbieter dominieren.
- Zukünftige Entwicklungen könnten durch Zinswende und Baukosten beeinflusst werden.

Ursprung:

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Link: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250604_OTS0080/gbv-zahl-des-monats-juni

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https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250604_OTS0080/gbv-zahl-des-monats-juni

Erstellt am: 2025-06-04 10:15:37

Autor:

OTS