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Heute ist der 8.06.2025

Datum: 8.06.2025 - Source 1 (https://www.vol.at/toedlicher-borna-virus-fall-in-bayern-wie-gross-ist-das-risiko-fuer-vorarlberg/9450377):
- Zwei Männer Mitte 50 in Pfaffenhofen an der Ilm, Oberbayern, erkrankt am Borna-Virus (BoDV-1).
- Einer der Männer ist verstorben, der andere kämpft in einer Klinik um sein Leben.
- Infektionsweg der beiden Fälle ist unklar, sie sind nicht verwandt.
- Landratsamt Pfaffenhofen und Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) untersuchen den Fall.
- Borna-Virus ist ein Virus, das hauptsächlich bei Tieren vorkommt, insbesondere bei Feldspitzmäusen.
- Erste nachgewiesene humane Infektion in Deutschland 2018; in Österreich bisher kein Fall bekannt.
- Übertragungswege vom Tier auf den Menschen sind unklar, mögliche Wege sind kontaminierte Nahrung, Wasser oder Erde.
- Direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist extrem unwahrscheinlich.
- Infektion kann zu schwerer Hirnentzündung (Enzephalitis) führen, die oft tödlich verläuft.
- Es gibt keine spezifische Therapie gegen das Borna-Virus; Behandlung beschränkt sich auf Symptomlinderung.
- Symptome beginnen unspezifisch mit Unwohlsein, Kopfweh und Fieber, gefolgt von neurologischen Ausfällen.
- Infektionsrisiko für die Allgemeinbevölkerung gilt als äußerst gering; in Deutschland etwa 2-6 Fälle pro Jahr.
- Vorarlberg gilt als Endemiegebiet für BoDV-1, jedoch bisher keine menschlichen Infektionen dokumentiert.
- AGES schätzt Risiko für Vorarlberger Bevölkerung als verschwindend gering ein.
- Gesundheitsexperten empfehlen Vorsichtsmaßnahmen, wie Vermeidung des Kontakts mit Spitzmäusen und deren Ausscheidungen.
- Bei Funden von verendeten Kleintieren sollten Handschuhe getragen und die Tiere sicher entsorgt werden.
- Behörden betonen, dass kein Anlass zur Panik besteht; Borna-Virus ist extrem selten und stellt keine akute Gefahr dar.

Source 2 (https://web.med.tum.de/path/neuropathologie/news/news-single-view-neuropath/article/die-borna-enzephalitis-zeigt-einen-sehr-charakteristischen-phaenotyp-in-der-mrt-bildgebung/):
- Dr. med. Friederike Liesche-Starnecker und Prof. Jürgen Schlegel analysierten die cerebrale Verteilung der humanen Borna-Enzephalitis.
- Die Studie basierte auf der Auswertung von MRT-Bildgebung von 19 Patienten mit fataler Borna disease virus 1 (BoDV-1) Infektion.
- Ergebnisse zeigen, dass die Enzephalitis in den Basalganglien beginnt und sich über die Inselregion in das restliche Gehirn ausbreitet.
- Eine ausgedehnte histopathologische Analyse eines der Patienten unterstützte diese Beobachtung.
- Das Verteilungsmuster unterscheidet sich von dem bei Tieren, wie Pferden und Schafen.
- Weitere Untersuchungen sind geplant.
- Publikation: "Bornavirus Encephalitis Shows a Characteristic Magnetic Resonance Phenotype in Humans", Ann Neurol, 2020. 88(4): p. 723-735.

Source 3 (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Borna-Krankheit):
- Die Borna-Krankheit ist eine virale Infektionskrankheit, die das Gehirn und Rückenmark von Pferden und Schafen befällt.
- Verursacht wird sie durch das Borna disease virus 1 (BoDV-1), das zur Familie der Bornaviridae gehört.
- Das Virus kann in seltenen Fällen auch auf Menschen übertragbar sein und führt zu schweren Gehirnentzündungen (Enzephalitiden) mit meist tödlichem Verlauf.
- Der einzige bekannte Reservoirwirt des BoDV-1 ist die Feldspitzmaus.
- Infizierte Tiere scheiden das Virus über Kot, Urin, Speichel und Haut aus.
- Übertragungswege sind bisher nur wenig bekannt; direkter Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen gelten als mögliche Infektionsquellen.
- BoDV-1 wird vermutlich ineffizient übertragen, sodass Infektionen bei Mensch und Tier selten sind.
- Infizierte Nicht-Reservoirwirte (z.B. Pferde, Schafe, Menschen) scheiden das Virus nicht auf natürliche Weise aus.
- Das Virus bleibt fast ausschließlich auf das zentrale Nervensystem beschränkt.
- Verbreitungsgebiet des Virus: östliche Hälfte Süddeutschlands (Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg) sowie kleinere Vorkommen in der Schweiz, Liechtenstein und Österreich.
- Erste Beschreibung der Krankheit 1813; Name stammt von einem Ausbruch in Borna 1894.
- Der Erreger wurde 1935 als Virus identifiziert.
- In Deutschland ist der Nachweis einer BoDV-1-Infektion bei Säugetieren seit April 2020 meldepflichtig.
- In Österreich sind alle Formen der Pferdeencephalomyelitis anzeigepflichtig, einschließlich der Borna-Krankheit.
- In der Schweiz wird die Borna-Krankheit über ein freiwilliges Meldesystem erfasst.
- 2018 wurden erstmals BoDV-1-Infektionen beim Menschen nachgewiesen, die durch Organtransplantation übertragen wurden.
- Insgesamt wurden 24 bestätigte Fälle von BoDV-1-Infektionen bei Menschen zwischen 1996 und 2021 dokumentiert, die meisten in Bayern.
- 2021 erkrankten sieben Menschen in Deutschland, fünf davon in Bayern.
- Im August 2022 starb ein siebenjähriger Junge an einer BoDV-1-Infektion; ein ähnlicher Fall ereignete sich 2019.
- Im November 2023 wurde ein weiterer tödlicher Fall im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gemeldet.
- Frühere Vermutungen über eine Verbindung des Virus zu psychiatrischen Erkrankungen konnten nicht bestätigt werden.
- Die Gesellschaft für Virologie stellte fest, dass die Behauptung, BoDV sei ein humanpathogenes Agens, wahrscheinlich auf Fehleinschätzungen beruht.

Ursprung:

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Erstellt am: 2025-06-03 16:35:47

Autor:

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