Heute ist der 7.06.2025
Datum: 7.06.2025 - Source 1 (https://exxpress.at/news/vierjaehrigem-kehle-durchgeschnitten-prozess-gegen-mutter-in-wien/):
- Staatsanwaltschaft Wien: 21-Jährige schnitt ihrem Kind mit einem Küchenmesser die Kehle durch.
- Tat unter dem Einfluss einer schwerwiegenden psychischen Störung.
- 21-Jährige musste sich nicht wegen Mordes verantworten; Verfahren wurde vertagt.
- Sie wurde auf freien Fuß gesetzt und wechselt in eine spezialisierte Einrichtung für psychische Erkrankungen.
- Psychotherapeutische Behandlung und Medikamenteneinnahme werden fortgesetzt.
- Anklagebehörde beantragte Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum.
- Gutachten von Psychiaterin Sigrun Rossmanith: akute polymorph psychotische Störung mit Schizophrenie-Symptomen.
- Zurechnungsunfähigkeit zum Tatzeitpunkt festgestellt; Schuldausschlussgrund gegeben.
- Rossmanith: Erkrankung trat abrupt auf, Symptome haben sich zurückgebildet.
- 21-Jährige ist stabilisiert, gut geerdet und therapiebereit.
- Neuroleptika haben den Realitätssinn wiederhergestellt.
- Rückfallrisiko wird als sehr gering eingeschätzt; es sei unwahrscheinlich, dass sie erneut Straftaten begeht.
- Gericht beschließt ein zweites psychiatrisches Gutachten zur Gefährlichkeit der Frau.
- 21-Jährige erklärte, sie habe gedacht, sie müsse ihr Kind retten; begann zwei Tage vor der Tat zu halluzinieren.
- Ehemann rettete ihr das Leben, nachdem sie sich selbst verletzte.
- Vierjähriger Sohn starb an den Verletzungen.
- Ehemann hatte zuvor Bedenken wegen des psychischen Zustands der Frau geäußert; sie wurde im Krankenhaus nicht psychiatrisch untersucht.
- Vor der Tat lebte die Familie harmonisch; Frau zeigte plötzliche Verhaltensänderungen.
- Ehemann möchte trotz des Verlusts des Sohnes die Beziehung fortsetzen.
Source 2 (https://www.ra-leitinger.at/news/zurechnungsfaehigkeit-im-strafrecht/):
- Zurechnungsunfähigkeit kann zur Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum (FTZ) führen.
- Grundlage für die Unterbringung ist eine psychische Störung, die mit einer Straftat verbunden ist, die mehr als ein Jahr Freiheitsstrafe bedroht (laut § 21 StGB).
- Ziel der Unterbringung ist die Gefahrenabnahme durch therapeutische Behandlung.
- FTZ unterstützt die Wiedereingliederung in die Gesellschaft und reduziert die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Kriminalisierung.
- Dauer der Unterbringung ist variabel, befristet und wird regelmäßig gerichtlich überprüft.
- Beendigung der Unterbringung erfolgt nur, wenn keine strafrechtliche Gefahr mehr von der Person ausgeht.
- Quellen: Kienapfel/Höpfel/Kert, Strafrecht Allgemeiner Teil, 14. Auflage (2012); Stompe/Schanda, Der österreichische Maßnahmenvollzug nach § 21 Abs. 1 StGB, Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie (2010).
Source 3 (https://lbib.de/Forensische-Psychiatrie-Klinik-Begutachtung-und-Behandlung-zwischen-Psychiatrie-und-Recht-75046):
- Titel: Forensische Psychiatrie Klinik, Begutachtung und Behandlung zwischen Psychiatrie und Recht
- Autoren: Norbert Nedopil, Jürgen Leo Müller
- Verlag: Thieme Verlag
- EAN: 9783131034540
- ISBN: 3-13-103454-8
- Auflage: 4., überarbeitete Auflage
- Erscheinungsjahr: 2012
- Seitenanzahl: 544
- Format: Hardcover, 18 x 25 cm
- Preis: EUR 129,99 (alle Angaben ohne Gewähr)
**Inhalt und Schwerpunkte:**
- Einführung in die Begutachtung im Straf-, Zivil-, Verkehrs- und Sozialrecht
- Detaillierte Darstellung schwieriger gutachterlicher Fragestellungen
- Berücksichtigung aktueller gesetzlicher Änderungen und politischer Rahmenbedingungen
- Umfassende Beschreibung rechtlicher und formaler Aspekte der Begutachtung
- Systematische Darstellung psychischer Störungen in Bezug zur Delinquenz
- Anleitung zur Erstellung eines Gutachtens
- Berücksichtigung spezieller Fragestellungen der Forensik (z. B. Affekt- und Aggressionsdelikte, Sexualdelinquenz, Suizidalität)
- Länderspezifische Verweise auf Rechtsprechung in Österreich und der Schweiz
- Umfangreiches Stichwortverzeichnis und aktualisierte Literaturliste
**Autoren:**
- Prof. Dr. Norbert Nedopil: Facharzt für Psychiatrie, Leiter der Abteilung für Forensische Psychiatrie an der Ludwig-Maximilians-Universität München
- Prof. Dr. Jürgen L. Müller: Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie, Schwerpunktprofessor für Forensische Psychiatrie an der Georg-August-Universität Göttingen
**Inhaltsverzeichnis (Auszug):**
- Allgemeine Grundlagen
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Implikationen für den Psychiater
- Psychiatrische Krankheitslehre und Implikationen für die forensische Beurteilung
- Besondere Fragestellungen an die forensische Psychiatrie
- Rückfallprognosen
- Behandlung psychisch gestörter Rechtsbrecher
- Gutachtenerstellung
- Entwicklungstendenzen und Forschungsrichtungen
- Forensische Psychiatrie in Österreich und der Schweiz
**Zielgruppe:**
- Lehrbuch und Nachschlagewerk für Fachleute in der Forensischen Psychiatrie und verwandten Bereichen.