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Heute ist der 8.06.2025

Datum: 8.06.2025 - Source 1 (https://www.kosmo.at/welthurentag-die-bittere-wahrheit-vieler-balkan-frauen-in-oesterreich/):
- Internationaler Welthurentag wird am 2. Juni gefeiert.
- Ziel: Aufmerksamkeit auf Lebensrealität, Rechte und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiterinnen.
- Ursprung des Tages: 2. Juni 1975, als über 100 Sexarbeiterinnen in Lyon (Frankreich) eine Kirche besetzten, um gegen Polizeigewalt und Diskriminierung zu protestieren.
- Der Tag symbolisiert den weltweiten Kampf um Anerkennung und Menschenwürde in der Sexarbeit.
- In Österreich arbeiten schätzungsweise 6.000 bis 8.000 Personen in der Sexarbeit, genaue Zahlen schwer zu erfassen.
- 90% der Sexarbeiter*innen in Österreich sind Frauen, 80-85% davon Migrantinnen.
- Hauptsächlich Migrantinnen stammen aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Nigeria.
- Stärkste Hotspots für Sexarbeit in Österreich: Wien, Graz, Linz und Grenzregionen im Osten.
- Migrantische Frauen sind besonders vulnerabel, oft unter unsicheren Bedingungen tätig, sprechen wenig Deutsch.
- Coronapandemie verschärfte die Situation: Verlust von Einkommen, kein Zugang zu Arbeitslosenunterstützung oder Hilfspaketen.
- Viele arbeiteten im illegalisierten Bereich, was den Zugang zu medizinischer Versorgung und rechtlichem Schutz reduzierte.
- Ein großer Teil der Sexarbeiterinnen stammt aus dem Balkanraum, insbesondere Rumänien, Bulgarien und Serbien.
- Frauen aus Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und Albanien sind ebenfalls vertreten, jedoch in geringerer Zahl.
- Viele Frauen kommen aus prekären wirtschaftlichen Verhältnissen und sehen in der Sexarbeit eine Möglichkeit, ihre Familien zu unterstützen.
- Sprachbarrieren, fehlender Zugang zu Bildung und rechtliche Unsicherheiten erhöhen das Risiko von Ausbeutung.
- Forderungen von Organisationen wie LEFÖ, SXA-Info und Amnesty International:
- Entkriminalisierung der Sexarbeit.
- Besserer Zugang zu Gesundheitsversorgung und Sozialleistungen.
- Anerkennung von Sexarbeit als reguläre Arbeit.
- Schutz vor Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel.
- Kritik an der Polizei: Regelmäßige Kontrollen und Aufenthaltsüberprüfungen werden als stigmatisierend empfunden.
- Forderung nach einem menschenrechtsbasierten Zugang in juristischen und politischen Kreisen.

Source 2 (https://www.amnesty.at/aus-dem-magazin/migrantische-sexarbeit-ein-kampf-um-respekt-und-anerkennung/):
- Bendera Kenga Masha vom Verein LEFÖ beschreibt die Lebensrealitäten migrantischer Sexarbeiterinnen* in Österreich.
- Diese sind geprägt von Diskriminierung, Stigmatisierung und Marginalisierung.
- Sexarbeit ist ein gesellschaftlich polarisierendes Thema, oft diskutiert auf Basis patriarchaler Normen.
- Tabuisierung führt dazu, dass Rechte, Gesundheit und Schutz von Sexarbeiterinnen* ignoriert werden.
- LEFÖ setzt sich seit über 30 Jahren für die Rechte von migrantischen Sexarbeiterinnen* ein.
- Schätzungen zufolge sind 90 bis 95 % der registrierten Sexarbeiterinnen* in Österreich Migrantinnen.
- Migrantinnen erleben häufig Diskriminierungsformen wie Rassismus, Sexismus, Transfeindlichkeit und Klassismus.
- Prekäre Arbeitsverhältnisse sind nicht nur in der Sexarbeit, sondern auch in anderen Berufen verbreitet, die von Migrant*innen und Frauen* ausgeübt werden.
- Der Fokus sollte auf den zugrundeliegenden Strukturen liegen, die migrantische Arbeit prekarisieren.
- Ein Beispiel für strukturelle Diskriminierung ist das Berufsverbot für HIV-positive Sexarbeiterinnen*.
- Trotz wirksamer Therapien, die die Virusübertragung ausschließen, werden sie stigmatisiert und in die Illegalität gedrängt.
- Das Berufsverbot entspricht nicht der medizinischen Realität oder den Grundsätzen der Gleichbehandlung.
- AIDS-Hilfen fordern die Aufhebung des Berufsverbots.
- Um die Situation von Sexarbeiterinnen* zu verbessern, sind Gesetze erforderlich, die ihre Menschenrechte schützen.
- Durchsetzung von Arbeitsrechten und Verbesserung bestehender Regelungen sind notwendig gegen prekäre Arbeitsverhältnisse.
- Der Diskurs über Sexarbeit sollte auf einer arbeitsrechtlichen Basis und nicht auf einer moralischen geführt werden.
- Die Stimmen von Sexarbeiterinnen* müssen in Entscheidungsprozesse integriert werden, um eine inklusive Gesellschaft zu schaffen.

Source 3 (https://magazin.hiv/magazin/menschenrechte-sexarbeit/):
- Täter*innen von Gewalt gegen Sexarbeiter*innen kommen aus einem breiten Spektrum.
- In vielen Ländern berichten Sexarbeiter*innen von Gewalt durch Polizei und Strafverfolgungsbehörden.
- Fälle von polizeilicher Schikane und grober Behandlung sind häufig.
- Sexarbeiter*innen betrachten die Polizei oft als Bedrohung statt als Schutzinstanz.
- Es besteht wenig Vertrauen in die Fähigkeit oder Bereitschaft der Polizei, Sexarbeiter*innen zu schützen.
- Aus Angst vor Stigmatisierung, strafrechtlicher Verfolgung, Sanktionen oder Abschiebung zögern Sexarbeiter*innen, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen zu melden.
- Dies gilt auch in Ländern, in denen der Verkauf sexueller Dienstleistungen nicht illegal ist.
- Behörden sollten den Schutz von Sexarbeiter*innen priorisieren.
- Es sollte sichergestellt werden, dass Sexarbeiter*innen Straftaten ohne Angst vor rechtlichen Konsequenzen melden können.
- Personen, die Gewalt gegen Sexarbeiter*innen ausüben, sollten zur Rechenschaft gezogen werden.

Ursprung:

Kosmo

Link: https://www.kosmo.at/welthurentag-die-bittere-wahrheit-vieler-balkan-frauen-in-oesterreich/

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https://www.kosmo.at/welthurentag-die-bittere-wahrheit-vieler-balkan-frauen-in-oesterreich/

Erstellt am: 2025-06-02 15:17:18

Autor:

Kosmo