Heute ist der 7.06.2025
Datum: 7.06.2025 - Source 1 (https://www.vol.at/schauspielerin-will-ihren-toten-sohn-einfrieren-lassen/9446690):
- Clare McCann, 32-jährige australische Schauspielerin, hat ihren 13-jährigen Sohn Atréju verloren, der sich nach Mobbing in der Schule das Leben genommen hat.
- Der Vorfall ereignete sich in der vergangenen Woche im Bundesstaat New South Wales.
- McCann plant, den Körper ihres Sohnes mittels Kryonik zu konservieren, in der Hoffnung, ihn in der Zukunft wiederbeleben zu können.
- Kryonik beinhaltet die Lagerung des Körpers bei minus 196 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff, um die Zellstruktur zu erhalten.
- Bisher wurde keine erfolgreiche Wiederbelebung eines Menschen durch Kryonik erreicht.
- McCann hat einen Spendenaufruf auf GoFundMe gestartet, um die benötigten 300.000 australischen Dollar (ca. 170.000 Euro) für die Kryokonservierung zu sammeln.
- Sie betont, dass sie nur sieben Tage Zeit hat, um den Körper ihres Sohnes zu konservieren.
- Weltweit bieten nur wenige Firmen Kryonik an, darunter das Berliner Start-up „Tomorrow Biostasis“, das 20 Menschen und zehn Haustiere eingefroren hat.
- Die wissenschaftliche Möglichkeit einer späteren Wiederbelebung ist ungewiss.
Source 2 (https://www.unique-online.de/auf-dem-weg-zur-unsterblichkeit/10797/):
- Kryonik beschäftigt sich mit der Konservierung des menschlichen Körpers bei tiefen Temperaturen bis zu -196°C.
- Ziel ist die Anwendung auf den Menschen, um Lebensfähigkeit nach dem Tod zu bewahren.
- Umstritten ist, ob Kühlung nach der Todesbescheinigung die Lebensfähigkeit erhält.
- Antike Vorstellungen besagen, dass mit dem Tod ein unwiderrufliches Lebensprinzip den Körper verlässt.
- Kryonik hält den Sterbevorgang durch Kühlung an, um Zeit zu gewinnen.
- Biologisches Material kann theoretisch tausende Jahre bei -196°C erhalten bleiben.
- Kryobiologie belegt Erhaltung von Zellen und Organen über kurze Zeiträume.
- Beispiele aus dem Tierreich zeigen, dass einige Tiere bei tiefen Temperaturen überleben können.
- Menschliche Zellen können bis zu 8 Stunden nach dem Tod entnommen und in Zellkulturen erhalten werden.
- Stammzellen versuchen, Gewebe nach dem Tod zu reparieren.
- Kühlung kann den Sterbeprozess stoppen, jedoch entstehen bei Temperaturen unter Null Eiskristalle, die Zellen schädigen.
- Frostschutzmittel wie Glycerin und Dimethylsulfoxid werden verwendet, um Eiskristallbildung zu verhindern.
- Bei -130°C kann ein kristallfreies Glas gebildet werden, das Gewebe schützt.
- Bisherige Erfolge in der Kryonik betreffen vor allem kleine Organe.
- Forschung an günstigeren Frostschutzmitteln und Erwärmungsmethoden läuft.
- Erwärmung durch elektromagnetische Wellen wird untersucht.
- Eisenpartikel im Gewebe können durch magnetische Felder gleichmäßig erwärmt werden.
- Schäden nach Kreislaufversagen und Krankheiten müssen noch überwunden werden.
- Kryonik könnte eine Möglichkeit zur Lebenserhaltung unter ungünstigen Bedingungen bieten.
- In den USA und Russland gibt es Institute für die Langzeitlagerung kryokonservierter Patienten.
- US-amerikanische Institute sind oft non-profit und bieten günstige Preise für Kryokonservierung.
- Prof. Dr. Klaus Sames, ein Kryonikvertreter, plant, seinen Körper nach seinem Tod kryokonservieren zu lassen.
Source 3 (https://insight.tomorrow.bio/de/artikel/ethical-questions-around-cryonics-preserving-life-challenging-norms):
- Kryonik stellt Annahmen über Tod, Würde und Zukunft in Frage.
- Zentrale Frage: Sollte man den Tod aufhalten, wenn er ein Prozess ist?
- Kritik an Kryonik: Eingriff in die natürliche Ordnung, "Gott spielen".
- Befürworter argumentieren:
- Medizin greift immer in die Natur ein (z.B. Antibiotika, Operationen).
- Kryonik zielt darauf ab, den unumkehrbaren Verlust hinauszuzögern.
- Künftige Technologien könnten Wiederbelebung und Heilung ermöglichen.
- Kryonik ist freiwillig:
- Menschen treffen eigene Entscheidungen, unterzeichnen Verträge.
- Finanzierung oft über Lebensversicherung.
- Respektiert persönliche Autonomie, ähnlich wie bei Organspende und Sterbehilfe.
- Komplikationen können auftreten:
- Ablehnung durch Familienmitglieder.
- Unklare oder nicht dokumentierte Wille.
- Zustimmung nach dem Tod angefochten.
- Zugang zur Kryonik ist teuer (ca. 200.000 €), nicht für alle erschwinglich.
- Befürchtungen, dass Kryonik eine Technologie für Wohlhabende wird.
- Tomorrow.bio zielt darauf ab, Zugang zu verbessern:
- Lebensversicherungsfinanzierte Pläne.
- Erschwinglichere Optionen.
- Förderung von Bildung und Transparenz.
- Fragen zur Verantwortung für kryokonservierte Patienten in der Zukunft:
- Notwendigkeit von Einrichtungen zur Pflege.
- Gesellschaftliche Werte, die Bewahrte als Individuen sehen.
- Kryonik zwingt zur Neudefinition des Todes:
- Erhalt der Gehirnstruktur und Wiederherstellung des Bewusstseins.
- Gesetzlicher Tod könnte als vorübergehende Einschränkung betrachtet werden.
- Ethische Bedenken zur Kryonik ohne garantierte Wiederbelebung:
- Hoffnung vs. Sicherheit.
- Kryonik verspricht keinen Erfolg, ersetzt keine Palliativpflege.
- Ethische Fragen gelten auch für Haustiere:
- Diskussion über Einwilligung von Haustieren.
- Tomorrow.bio bietet Kryokonservierung für Haustiere an.
- Kryonik als Frage der Wahlfreiheit:
- Freiheit, dem Tod "noch nicht" zu sagen.
- Freiheit, Wichtiges zu bewahren und zu hoffen.
- Tomorrow.bio engagiert sich für die Weiterentwicklung der Kryokonservierung.