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Heute ist der 7.06.2025

Datum: 7.06.2025 - Source 1 (https://www.krone.at/3801957):
- Gletscherabbruch im Kanton Wallis hat Schuttberg über dem Dorf Blatten bis zu 100 Meter hoch aufgetürmt.
- Behörden haben erste Messungen durchgeführt; Aufräumarbeiten sind aufgrund der Instabilität des Geländes ausgeschlossen.
- Kantonaler Geologe Raphael Mayoraz berichtet, dass das Material aktuell „fest“ ist, aber sich jederzeit ändern kann.
- Rund ein Drittel der neun Millionen Kubikmeter Schutt besteht aus Eisresten des abgebrochenen Gletschers.
- Schmelzendes Eis könnte zu Instabilität und Bewegungen im Schutt führen.
- Bisher keine größeren Risse oder Einstürze festgestellt, aber Risiko besteht mit steigenden Temperaturen.
- Kameras wurden im Katastrophengebiet installiert, um Schuttberg und Stausee rund um die Uhr zu überwachen.
- Der Fluss Lonza verläuft nun in einem neuen Bett, Wasserführung ist „relativ kontrolliert“.
- Im oberen Val de Bagnes kam es zu einem weiteren Erdrutsch; Schlammlawine zerstörte provisorische Notbrücke bei Lourtier.
- Die Brücke wurde erst im September 2024 nach Unwettern errichtet und verband mehrere Orte.
- Im Sommer 2024 gab es bereits mehrfach Muren im Wildbach Fregnoley; der Bach soll nun gesichert werden.

Source 2 (https://www1.wdr.de/nachrichten/gletschersturz-schweiz-berge-klimawandel-gefahren-100.html):
- Im Lötschental, Schweiz, ereignete sich ein Bergsturz, der als Jahrtausendereignis gilt.
- Geologe Flavio Anselmetti weist darauf hin, dass es auch in anderen Alpenregionen ähnliche oder größere Ereignisse gegeben hat.
- Peter Schwitter, Bergführer und Rettungsspezialist, beobachtet eine Zunahme kleinerer Steinschläge und Felsstürze in den letzten Jahrzehnten.
- Professor Michael Krautblatter berichtet von einer "absoluten Häufung" von Felsstürzen in den Alpen in den letzten Jahren.
- Die starke Erwärmung des Alpenraums durch den Klimawandel destabilisiert den Permafrost.
- Jan Beutel, Professor an der Universität Innsbruck, erklärt, dass es schwierig ist, ein einzelnes Ereignis direkt dem Klimawandel zuzuschreiben.
- Gletscherschmelze und schnelles Tauen von Schnee führen zu Erosion durch Wasser und Wind.
- Der Permafrost wird wärmer, und die Schicht, die im Sommer auftaut, liegt immer tiefer.
- Das Auftauen des Permafrosts erhöht die Verfügbarkeit von flüssigem Wasser im Berginneren, was die Beweglichkeit des Gesteins fördert.
- Anselmetti stellt fest, dass statistisch mehr Felsstürze durch schwindenden Permafrost ausgelöst werden.
- Bei großen Ereignissen ist Vorsicht geboten, diese direkt der Klimaerwärmung zuzuordnen.
- Zirkulierendes Wasser und chemische Veränderungen im Gestein können ebenfalls Schwächezonen für Gesteinsbewegungen verursachen.
- Schwitter beobachtet, dass Gletscher in den Bergen schnell verschwinden, auch in höheren Lagen über 3.000 Metern.
- Steigende Temperaturen haben direkten Einfluss auf die Gletscher, die eine stabilisierende Rolle für die Berge spielen.

Source 3 (https://www.alpenverein.de/artikel/gletscher-schmelzen-permafrost-taut_3488e2d8-d095-4b44-a8d9-2ed88a5ba36d):
- Die Alpen sind stark vom Klimawandel betroffen.
- In Österreich ist die Temperatur seit 1880 um fast 2 °C gestiegen, global um 0,9 °C.
- Prognosen erwarten einen Temperaturanstieg von mindestens +1,8 bis 2 °C bis Mitte des Jahrhunderts und mindestens +3,5 °C bis Ende des Jahrhunderts.
- Tiere wie Murmeltiere und Schneehasen sind betroffen, da hohe Temperaturen sie in höhere Lagen treiben, wo Nahrung knapp wird.
- Raufußhühner (Birk- und Schneehuhn) sind besonders gefährdet aufgrund spezifischer Lebensraumanforderungen.
- Pflanzen wie der Bayerische Enzian werden von invasiven Arten verdrängt.
- Menschen in den Bergen sind neuen Gefahren durch Extremwetterlagen, Murenabgänge und Steinschläge ausgesetzt, z.B. durch das Auftauen des Permafrosts.
- Alpengletscher haben seit 1850 mehr als die Hälfte ihrer Fläche und ein Drittel des Eisvolumens verloren.
- 1970 bedeckten Alpengletscher noch ca. 2900 km², heute sind es knapp 2000 km².
- Prognosen sagen einen weiteren Verlust des Eisvolumens von 50 % bis Mitte des Jahrhunderts voraus.
- Bis Ende des Jahrhunderts könnten die Alpen nahezu eisfrei sein.
- Alle Gletscherzungen in den Alpen ziehen sich zurück, im Zillertal im Schnitt um 30 bis 50 Meter pro Jahr.
- Rückzug der Gletscherzungen: Waxegg Kees (323 m) und Hornkees (455 m) von 2010 bis 2020.
- Unterschiede im Rückzug der Gletscher können durch die Topografie erklärt werden.
- Gletscher sind wichtige Wasserspeicher; 60-70 % des Wassers in Hochgebirgsbächen stammt aus Gletscherschmelze.
- Bis Mitte des Jahrhunderts wird der Abfluss in diesen Bächen nur noch 25 % der heutigen Menge betragen.
- Der Zeitpunkt des maximalen Abflusses wird sich von Juli/August auf Mai verschieben.
- Alpengletscher hatten ihren letzten Maximalstand um 1850; viele alpine Hütten sind heute mehrere Kilometer vom Eis entfernt.
- Gletscherrückgang stellt Alpinisten vor neue Herausforderungen, z.B. durch erhöhte Steinschlaggefahr.
- Historische Alpenvereinskarte zeigt den Rückzug der Gletscher im Zillertal im Vergleich zu einer über 90 Jahre alten Karte.

Ursprung:

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Erstellt am: 2025-06-02 10:59:09

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