Heute ist der 7.06.2025
Datum: 7.06.2025 - Source 1 (https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/kultur/19750651/oesterreichische-buchstabiertabelle-mit-viel-neuem):
- Die deutsche Buchstabiertabelle wurde 2022 neu gestaltet.
- Rudolf Muhr von der "Gesellschaft für Österreichisches Deutsch" (GSÖD) erklärte dies im Gespräch mit der APA.
- Die Neugestaltung wurde als "Reparaturmaßnahme" nach der Streichung jüdischer Namen durch die Nationalsozialisten in den 1930er Jahren bezeichnet.
- Die alte Tabelle war jahrzehntelang in Österreich im Einsatz, obwohl es de facto keine offizielle Buchstabiertabelle für Österreich gab.
- Eine neu gegründete "Österreichische Sprachkommission" hat die Neufassung der Buchstabiertabelle erarbeitet.
- Die aktualisierte Tabelle wird in der im Juni 2025 erscheinenden Ausgabe des "Österreichischen Wörterbuches" veröffentlicht.
- Die Auswahl der Begriffe basierte auf der Häufigkeit in der Vornamensstatistik der Statistik Austria.
- Ersatzwörter sollten kurz, prägnant, bekannt und länger aktuell sein.
- Geografische Namen wurden vermieden, um zusätzliches Wissen zu minimieren.
- Es wurde nach ein- oder zweisilbigen Wörtern ohne Konsonanthäufungen gesucht.
- Viele der alten Wörter und Namen wurden als "überholt" angesehen.
- Beispiele für neue Begriffe: "David" ersetzt "Dora", "Felix" ersetzt "Friedrich", "Georg" ersetzt "Gustav", "Leo" ersetzt "Ludwig", "Rosa" ersetzt "Richard".
- Vornamen erhalten ein stärkeres Gewicht in der neuen Liste.
- Einige Begriffe bleiben unverändert: "Cäsar", "Ida", "Otto", "Österreich", "Quelle", "Schule", "Xaver", "Ypsilon", "scharfes-S".
- Neu in der Liste ist "China" für das "ch".
- "Ärger" und "Übel" wurden zu "Ärmel" und "Übung" geändert.
- Der Aushandlungsprozess war teilweise heftig, und die Initiatoren erwarten, dass die neue Tabelle Zeit braucht, um sich durchzusetzen.
Source 2 (https://kurier.at/wissen/neues-buchstabier-alphabet-in-oesterreich-w-wia-wuaschd/401677224):
- Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat auf Kritik am Buchstabier-Alphabet reagiert.
- Das Alphabet enthält antisemitisch motivierte Änderungen aus der NS-Zeit und mehr Männer- als Frauennamen.
- Der neue Entwurf des DIN verwendet Städtenamen anstelle von Vornamen.
- Eine nicht repräsentative Umfrage zeigt, dass viele Österreicher mit Städten wie Quickborn oder Unna nicht vertraut sind.
- In Österreich wird die Reform des Buchstabier-Alphabets nicht diskutiert.
- Niklas Jelinek, Sprecher der Austrian Standards, erklärt, dass eine konkrete ÖNORM (A 1081:201) für die Diktiersprache 2019 zurückgezogen wurde.
- Normen in Österreich werden von Experten erstellt und alle fünf Jahre erneuert.
- Es besteht kein Interesse an einem neuen Buchstabier-Alphabet in Österreich, da eine Umfrage keine Resonanz ergab.
- Die Anwendung von Standards ist in Österreich freiwillig.
- Sprachforscher betonen, dass Sprache Einstellungen transportiert und verfestigt.
- Die Nazis änderten 1934 die Buchstabentafel, um biblische Namen als jüdisch zu „arisierten“.
- Der DIN tendiert dazu, künftig mit Städtenamen zu arbeiten.
- Vorschläge für ein neues Buchstabier-Alphabet können an den Autor gesendet werden.
Source 3 (https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-43-buchstabiertafel-ab-heute-entnazifiziert/):
- Veröffentlichung eines neuen Vorschlags für die DIN 5009 durch das Deutsche Institut für Normung (DIN) am 30. Juli 2021.
- Ziel: Beendigung der antisemitischen Eingriffe in die deutsche Buchstabiertafel, die bis in die NS-Zeit zurückreichen.
- Nationalsozialisten hatten 1933 alle deutsch-jüdischen Vornamen aus der Buchstabiertafel gestrichen.
- Beispiele für gestrichene Namen:
- D wie David statt D wie Dora
- J wie Jakob statt J wie Julius
- N wie Nordpol statt N wie Nathan
- Nathan war ein bedeutender biblischer Prophet, dessen Name durch einen nichtssagenden Begriff ersetzt wurde.
- Der Vorschlag zur Reform wurde durch eine breite Diskussion und Anhörung von Fachleuten begleitet.
- Der Ausschuss schlägt eine symbolische Wiederherstellung der Weimarer Buchstabiertafel vor.
- Einführung einer neuen Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung basierend auf Städtenamen.
- Die Reform wird nicht autoritär erlassen, sondern zur Diskussion gestellt.
- Die Reform wird im Kontext des offiziellen Erinnerungsjahres zu 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland durchgeführt.
- Der Name Nathan wird in der Weimarer Tafel wiederhergestellt, und in der neuen Städtenamentafel wird N wie Nürnberg verwendet.
- Der Prozess der Reform wurde von verschiedenen Fachleuten aus Wirtschaft, Verwaltung und Lehre unterstützt.
- Es gab Widerstand gegen die Reform, insbesondere von älteren Männern mit akademischen Titeln.
- Der Artikel thematisiert auch die Bedeutung von Sprache und Schrift in der Gesellschaft und deren Einfluss auf die Wahrnehmung von Geschichte.
- Die Reform wird als Möglichkeit gesehen, die antisemitischen Traditionen in der deutschen Sprache zu überwinden und ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen.