Kleine Zeitung

Heute ist der 7.06.2025

Datum: 7.06.2025 - Source 1 (https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/kultur/19745777/festwochen-kongresse-starteten-mit-polemischen-reden):
- Milo Rau beklagt in seiner einführenden Rede, dass die argumentative und moralische Debatte zu einem "Feld des Krieges" geworden sei.
- Er warnt, dass der "Kulturkampf" Vorläufer von Bürgerkrieg und Autokratie sein könnte, sieht aber auch die Möglichkeit eines notwendigen dialektischen Streits.
- Rau fordert zur Zusammenarbeit mit "Härte und Klarheit, aber auch mit Großzügigkeit und Neugierde" auf.
- Die Veranstaltung umfasst drei Sitzungen, die sich mit dem Krieg in Gaza, der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot und Kunstfreiheit in östlichen Nachbarländern Österreichs beschäftigen.
- Am Sonntagnachmittag wird eine Jury der "Freien Republik Wien" Fragen zu den Themen "Genozid" und "versuchter Genozid" im Kontext der israelischen Streitkräfte beantworten.
- Die Autorin und Schauspielerin Mateja Meded kritisiert das Patriarchat und bezeichnet den neuen deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz als "Idiot", was Applaus im Publikum auslöste.
- Journalist Ulf Poschardt widmet seinen Auftritt den israelischen Streitkräften und kritisiert den Antisemitismus im deutschen Kulturbetrieb, erntet dafür Buhrufe.
- Poschardt prangert einen "ritualisierten Denunziationswettlauf" an und verteidigt die Kulturpolitik von Viktor Orbán.
- Linguistin Ruth Wodak berichtet von ihrer Vortragsreise in den USA und beschreibt eine vorherrschende Angst im US-Wissenschaftsbetrieb.

Source 2 (https://www.deutschlandfunkkultur.de/kulturkampf-cancel-culture-anti-woke-usa-100.html):
- Wokeness und Cancel Culture sind Begriffe, die von der neuen Rechten verwendet werden.
- Diese Begriffe stehen in der Tradition der politischen Korrektheit aus den 1990er-Jahren.
- Konservative und Rechte berufen sich auf Rede- und Meinungsfreiheit und verwenden den Begriff Cancel Culture, wenn ihre Positionen nicht gehört werden.
- In den USA setzen Republikaner mit ihren Mehrheiten in Parlamenten und Gerichten eine eigene Cancel Culture durch.
- Maßnahmen umfassen das Verbot von Büchern in Bibliotheken, Einschränkungen von Unterrichtsinhalten, das Verbot von Drag-Shows und die Einschränkung von medizinischen Behandlungen für Transmenschen.
- Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hat ein Gesetz erlassen, das Diskussionen über Geschlechtsidentitäten und Sexualität in Schulen einschränkt.
- In Tennessee wurde ein Gesetz verabschiedet, das Drag-Queens und Drag-Kings an kinderzugänglichen Orten verbietet, jedoch noch nicht in Kraft ist.
- Über 400 Anti-Trans-Gesetzentwürfe werden in den USA diskutiert, laut der American Civil Liberties Union (ACLU).
- Im Schuljahr 2022/2023 wurden in den USA 1.477 Bücher aus Schulen verbannt, oft durch den Einfluss von Politikern und Gruppen wie "Moms for Liberty".
- Republikanisch geführte Bundesstaaten wie Texas, Florida, Missouri, Utah und South Carolina sind Vorreiter bei Buchverbannungen.
- Amanda Gormans Gedicht "The Hill We Climb" wurde aus einer Grundschule in Florida verbannt.
- Der Oberste Gerichtshof der USA hat im Juni 2022 das landesweite Recht auf Schwangerschaftsabbrüche aufgehoben.
- In vielen republikanisch geführten Bundesstaaten sind Abtreibungen nun stark eingeschränkt oder verboten.
- Über 30 Bundesstaaten haben die Behandlung von jungen Trans-Menschen eingeschränkt, was rund 150.000 Jugendliche betrifft.
- Die republikanische Partei hat eine starke Basis unter gläubigen Christen, die Abtreibungen und Geschlechtervielfalt ablehnen.
- Die restriktive Politik wird oft mit dem Schutz von Kindern begründet.
- In 32 US-Bundesstaaten werden Bücher aus Schulen verbannt, während 18 Staaten keine Zensur dieser Art haben.
- In Utah wurde die Bibel aus Grund- und Mittelschulen verbannt, weil sie als vulgär und gewalttätig angesehen wurde.
- NGOs wie ACLU setzen sich für Bürgerrechte ein und haben in Michigan das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche wieder legalisiert.
- Prominente, wie LeBron James, unterstützen Bürgerrechtsbewegungen wie "Black Lives Matter".

Source 3 (https://www.volksverpetzer.de/analyse/kulturkampf-warum-gefaehrlich/):
- Der Begriff „Kulturkampf“ ist aktuell in Deutschland und den USA präsent.
- CDU-Politiker Voigt bezeichnet die Grünen als „Heizungs-Stasi“.
- Friedrich Merz warnt vor „Cancel Culture“ als Bedrohung der Meinungsfreiheit.
- Markus Söder kritisiert „Wokeness“ und behauptet, die Grünen wollten die Deutschen umerziehen.
- Carsten Linnemann und Christoph Ploß warnen in der „WELT“ vor „Wokeness“ als gefährlichem Denkmuster.
- Der Begriff „Kulturkampf“ wird von rechten und reaktionären Kräften verwendet, um gesellschaftliche und kulturelle Deutungshoheit zu verteidigen.
- Der Begriff erlangte 1991 durch James Davison Hunter in seinem Buch „Culture Wars“ Bekanntheit.
- Hunter identifizierte zwei gegensätzliche Impulse in der amerikanischen Gesellschaft: Orthodoxie und Progressivismus.
- Orthodoxie sieht menschliche Institutionen als unveränderlich, während Progressivismus das Individuum und seine Freiheit betont.
- Die religiöse Rechte in den USA ordnet sich entlang dieser Trennlinie neu.
- Ziel ist es, eine christlich-nationalistische Hegemonie zu etablieren.
- „Kulturkämpfe“ dienen der Rechten zur Identitätsbildung und Ausgrenzung.
- Politikwissenschaftlerin Julia Mourão Permoser erklärt, dass moralische Kontroversen zentrale Themen für die Selbstdefinition einer Nation sind.
- Der rechte „Kulturkampf“ hat auch Wurzeln in der europäischen Geschichte, insbesondere bei der Nouvelle Droite.
- Die Nouvelle Droite entlehnte Ideen von Antonio Gramsci, der „kulturelle Hegemonie“ als Schlüssel zur politischen Macht sah.
- Rechte Akteure nutzen Gramscis Ansatz, um gesellschaftliche Debatten zu dominieren.
- Soziologe Wilhelm Heitmeyer beschreibt, dass die Rechte verspricht, sozioökonomische Probleme kulturell zu lösen.
- Rechter „Kulturkampf“ wird oft als Reaktion auf eine angeblich überhandnehmende „Linke“ dargestellt.
- Rechte verwenden Schlagwörter wie „Cancel Culture“ und „Wokeismus“ zur Konstruktion moralischer Paniken.
- Der Begriff „Woke“ stammt aus der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung und bezeichnete ursprünglich einen Zustand der Wachsamkeit.
- Gesetze in den USA, wie der „Stop W.O.K.E. Act“, zielen darauf ab, kritische Themen in Schulen zu zensieren.
- Diese Gesetze kriminalisieren die Lehre über LGBTQ-Themen und die Geschichte der Sklaverei.
- Teile der CDU/CSU übernehmen rechte Narrative, um Wähler von der AfD zurückzugewinnen.
- Die Übernahme rechter Vokabeln kann extremistische Positionen salonfähig machen.
- Friedrich Merz und die CDU/CSU positionieren sich gegen die Grünen, obwohl sie in Koalitionen mit ihnen sind.
- Der „Kulturkampf“ wird als Bedrohung für eine pluralistische, tolerante Demokratie betrachtet.

Ursprung:

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Erstellt am: 2025-05-31 10:48:10

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Kleine Zeitung