Heute ist der 7.06.2025
Datum: 7.06.2025 - Source 1 (https://www.oe24.at/oesterreich/politik/so-trist-wird-khgs-gefaengnis-alltag/635427303):
- Justizanstalt Innsbruck, auch bekannt als Ziegelstadl
- Zugang durch mehrere Schleusen und Gittertüren
- Gefangene werden um 6 Uhr geweckt, Frühstück folgt
- Standkontrolle nach dem Frühstück
- Gefängnisalltag beginnt um 7 Uhr
- Arbeitsmöglichkeiten: Tischlerei, Schlosserei, KFZ-Werkstätte
- Gefängnisalltag umfasst Arzttermine, Vorführungen und Gerichtstermine
- Eine Stunde Hofgang pro Tag
- Möglichkeit, unter Aufsicht den Turnsaal/Fitnessraum zu besuchen (Bewilligung erforderlich)
- Einmal pro Woche Besuch erlaubt
- Zellen werden um 15 Uhr wieder verschlossen
- Keine Handys oder Netflix verfügbar
- Am Wochenende Einschluss bereits um 13 Uhr
Source 2 (https://www.falter.at/zeitung/20250506/was-karl-heinz-grasser-im-gefaengnis-erleben-wird):
- Karl-Heinz Grasser, ehemaliger Finanzminister, wird im Mai seine vierjährige Freiheitsstrafe in Innsbruck antreten.
- Er muss mindestens die Hälfte der Strafe absitzen.
- Grasser war vor 25 Jahren als „Mister Nulldefizit“ bekannt und hatte eine erfolgreiche Karriere in der Politik.
- Trotz seiner Kampagne gegen Staatsanwälte und Richter hat er keine Vorteile daraus gezogen.
- Die lange Verfahrensdauer, die er selbst durch Beweisanträge und Verschleierungshandlungen verursacht hat, führte zu einer milden Strafe.
- Grasser hat kürzlich Privatkonkurs erklärt und erhielt eine „Aufforderung zum Haftantritt“.
- Er wird in das überfüllte Gefängnis „Innsbrucker Ziegelstadel“ verlegt, das für seine schlechten Bedingungen bekannt ist.
- In den Hafträumen sind oft vier Personen untergebracht, manchmal mit zusätzlichen Stockbetten.
- In anderen Gefängnissen, wie Wien-Josefstadt, können bis zu zehn Personen in einem Raum untergebracht sein.
- Der Nachtdienst beginnt aufgrund von Personalmangel am Wochenende um 12:30 Uhr und unter der Woche um 15:00 Uhr.
- Insassen sind oft 23 Stunden am Tag eingesperrt, mit nur einer Stunde Hofgang.
- Psychisch kranke Gefangene werden meist medikamentös sediert, da es an Anstaltspsychiatern mangelt.
- Viele Werkstätten in den Gefängnissen sind wegen Personalmangels geschlossen, was die Resozialisierung erschwert.
- Im Durchschnitt arbeiten Insassen nur drei Stunden pro Tag.
- Rund 30 Prozent der Häftlinge in Innsbruck sind nicht beschäftigt, was zu einem unzumutbaren Tagesablauf führt.
Source 3 (https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/kriminalitaet-und-strafrecht-306/268268/aufgaben-und-ausgestaltung-des-strafvollzugs/):
- Die meisten Gefangenen im Strafvollzug sind beschäftigt und erwirtschaften volkswirtschaftlich bedeutende Beträge.
- Arbeit im Gefängnis kann ein erster Schritt zur Resozialisierung der Gefangenen sein.
- Das Strafvollzugsgesetz von 1977 definiert in § 2 das Ziel des Vollzugs: Gefangene sollen fähig werden, ein Leben ohne Straftaten zu führen.
- Der Vollzug dient auch dem Schutz der Allgemeinheit vor weiteren Straftaten.
- Die Länder sind seit der Föderalismusreform 2006 für die Gesetzgebung im Strafvollzug zuständig.
- Das Bundesverfassungsgericht forderte 1973, dass Gefangenen Fähigkeiten zur verantwortlichen Lebensführung vermittelt werden.
- Resozialisierung wird als Schutz der Gemeinschaft betrachtet, um Rückfälle zu verhindern.
- Der Strafvollzug soll den Gefangenen auf die Entlassung vorbereiten, um ein straffreies Leben zu ermöglichen.
- Offener Vollzug bedeutet weniger Sicherheitsvorkehrungen gegen Flucht und umfasst Regelungen wie Freigang und Urlaub.
- Die Entlohnung für Gefangene beträgt im Durchschnitt nur neun Prozent des Arbeitsentgelts außerhalb des Gefängnisses.
- In Deutschland waren am 30. November 2016 62.865 Gefangene inhaftiert (76,5 pro 100.000 Einwohner).
- Rückfallquoten sind im offenen Vollzug geringer als im geschlossenen Vollzug.
- In den Niederlanden sinkt die Zahl der Häftlinge seit 2005, was auf sinkende Kriminalität und Änderungen in der Strafverfolgung zurückzuführen ist.
- In den USA liegt die Gefangenenrate bei 666 pro 100.000 Einwohner, die höchste weltweit.
- Die Rückfallquote für entlassene Gefangene liegt bei einem Drittel innerhalb der ersten drei Jahre nach der Entlassung.
- Es gibt Vorschläge zur Entkriminalisierung bestimmter Delikte und zur Einführung alternativer Strafmaßnahmen wie gemeinnützige Arbeit.
- Die politische Stimmung tendiert derzeit eher zu restriktiven Maßnahmen im Strafvollzug.