Heute ist der 6.06.2025
Datum: 6.06.2025 - Source 1 (https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/kultur/19742930/geburtstag-von-autor-thomas-mann-jaehrt-sich-zum-150-mal):
- Thomas Mann wird seit Jahresbeginn 2023 mit zahlreichen Veranstaltungen gewürdigt, hauptsächlich in Deutschland und der Schweiz, aber auch in Tschechien und den USA.
- Am 6. Juni 2023 wird das Thomas Mann House in Pacific Palisades, Los Angeles, nach Bränden feierlich wiedereröffnet.
- In Lübeck findet am selben Tag ein Festakt statt, und eine Ausstellung im Buddenbrookhaus mit dem Titel "Meine Zeit. Thomas Mann und die Demokratie" wird eröffnet.
- Thomas Mann wurde 1875 in Lübeck geboren, in einer Kaufmannsfamilie.
- Nach dem Tod des Vaters zog die Familie nach München, und Mann lebte von einer Rente aus dem väterlichen Vermögen.
- Mit 25 Jahren veröffentlichte er 1901 den Roman "Buddenbrooks", der ihm 1929 den Nobelpreis einbrachte; bis heute wurden 3,5 Millionen Exemplare verkauft.
- "Der Zauberberg", veröffentlicht 1924, ist ein bedeutender Roman über die Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg und das individuelle Erleben der Zeit.
- Mann durchlief eine politische Wandlung von einem Monarchisten zu einem überzeugten Demokraten nach der Gründung der Weimarer Republik 1919.
- Er heiratete 1905 Katia Pringsheim und hatte sechs Kinder.
- 1930 wurde er bei einer Rede in Berlin von einem SA-Mob angegriffen; 1933 ging er ins Exil.
- Die Familie ließ sich zunächst in Küsnacht bei Zürich nieder und zog 1938 in die USA.
- In Pacific Palisades lebte Mann in einer Villa, wo er bedeutende Werke wie die "Joseph"-Tetralogie und "Dr. Faustus" vollendete.
- Er hielt Rundfunkansprachen, die von der BBC ins Deutsche Reich gesendet wurden, und wurde ein prominenter Kritiker Adolf Hitlers.
- 1949 benötigte er Polizeischutz bei einer Rückkehr nach Deutschland.
- Nach seiner Rückkehr nach Europa 1952 lebte er in der Schweiz und starb am 12. August 1955 in Zürich.
- Thomas Mann und seine Familie sind auf dem Kilchberger Friedhof beigesetzt; sein Schreibtisch ist im Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich ausgestellt.
- Die Villa in Kalifornien blieb von den Bränden in Pacific Palisades weitgehend verschont.
Source 2 (https://daily.jstor.org/how-thomas-mann-turned-against-the-german-right/):
- Thomas Mann, a renowned novelist, expressed support for the Kaiser and opposition to democracy during the last months of World War I.
- In his 1918 work "Betrachtungen eines Unpolitischen" (Reflections of a Nonpolitical Man), Mann argued that Germans would not accept democracy, viewing it as an anti-German concept.
- This stance made him popular among the German right.
- Mann later became a prominent anti-Nazi figure, notably through his German-language broadcasts on the BBC during World War II.
- After the Nazis came to power in 1933, Mann went into exile, eventually settling in the United States, where he became a naturalized citizen.
- He died in 1955 without returning to Germany.
- Scholar James N. Bade analyzes Mann's shift from monarchist to supporter of democracy, attributing it to the assassination of Walther Rathenau, the Weimar Republic’s foreign minister, by right-wing terrorists in 1922.
- Rathenau's assassination prompted Mann to publicly support democracy and reflect on his earlier writings' potential contribution to anti-democratic sentiment.
- Mann reconciled with his brother Heinrich Mann, with whom he had a contentious relationship exacerbated by political differences during WWI.
- In his 1924 novel "Der Zauberberg" (The Magic Mountain), Mann's writing reflects this political transformation, with chapters divided by the impact of Rathenau's assassination.
- Initially, Mann intended to portray a character as a Zivilisationsliterat (cosmopolitan intellectual) like Heinrich, but later changed the character to represent his own views.
- A new edition of "Reflections of a Nonpolitical Man" and other writings provides insight into Mann's political evolution.
- Mark Lilla's introduction to the new edition discusses the challenges of maintaining artistic freedom outside of politics, as demonstrated by the Weimar Republic's experience.
- Mann won the Nobel Prize in literature in 1929, but his books were burned by the Nazis.
Source 3 (https://www.apb-tutzing.de/news/2019-12-04/thomas-mann-lehrer-der-deutschen):
- Thomas Mann trat in öffentliche Opposition zu Adolf Hitler und den Nationalsozialisten.
- Er entwickelte sich vom antidemokratischen Kriegsenthusiasten zum überzeugten Demokraten im amerikanischen Exil.
- Der Sammelband "Praeceptor Germaniae - Thomas Mann und die politische Kultur der Deutschen" untersucht Manns Werdegang als politischer Akteur.
- Der Band behandelt seine Lernprozesse während des Ersten Weltkrieges, der Weimarer Republik, seiner Exiljahre in den USA und seine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und Nachkriegsdeutschland.
- Herausgeber Heinrich Oberreuter beschreibt Manns Gesinnungswandel als Reaktion auf die politische Umgebung nach dem Ersten Weltkrieg.
- Mann war ursprünglich republikanischen Vorstellungen gegenüber ablehnend, sah jedoch Demokratie und Humanität als vereinbar an.
- Helmut Koopmann beschreibt Manns Metamorphose vom Monarchisten zum Demokraten als langwierigen Prozess.
- Host Möller vergleicht Manns Wandlungsprozess mit den Biographien von Friedrich Meinecke und Gustav Stresemann.
- Mann war ein Patriot, der eine kosmopolitische Perspektive einnahm und die völkische Ideologie der Nationalsozialisten ablehnte.
- Nach seiner Emigration in die USA 1938 wurde Manns Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus intensiver.
- Er wurde zu einer der bekanntesten Stimmen der Exildeutschen und versuchte, die deutsche Bevölkerung über ausländische Radiokanäle über die Verbrechen des Regimes aufzuklären.
- Mann wird als "Praeceptor Germaniae" (Lehrer der Deutschen) bezeichnet.
- Hans Wißkirchen analysiert Manns Beziehung zu Richard Wagner und dessen Einfluss auf seine Inszenierung als Gegenspieler zu Hitler.
- Julia Schöll bietet einen poststrukturalistischen Blick auf Manns Exilbiografie.
- Mann hatte eine skeptische Haltung gegenüber dem Neuaufbau im Nachkriegsdeutschland, insbesondere wegen der zögerlichen Auseinandersetzung mit der deutschen Schuld.
- Er war kritisch gegenüber der Bundesrepublik und fürchtete eine Renazifizierung im Schatten des Kalten Krieges.
- Hans-Rudolf Vaget beschreibt die ambivalente Rezeption von Manns Werk im Nachkriegsdeutschland.
- Georg Wenzel behandelt die Rezeption in der DDR, die von Ablehnung bis zur Vereinnahmung reichte.
- Das Buch schließt mit einer Betrachtung von Manns Werk "Doktor Faustus" und seiner Vorstellung einer deutschen Kultur.
- Die Tutzinger Studien zur Politik analysieren Veränderungen in der politischen und gesellschaftlichen Ordnung und sensibilisieren für Reformideen.