Heute ist der 2.06.2025
Datum: 2.06.2025 - Source 1 (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250530_OTS0041/betrifft-uns-reportagen-ohne-filter-gegen-schmutz-und-keime-wer-haelt-oesterreich-sauber):
- In Österreich sind Bahnhöfe, Krankenhäuser, Schulen, Straßen und Büros täglich sauber.
- Zehntausende Reinigungskräfte, viele davon Frauen mit Migrationshintergrund, sind für die Sauberkeit verantwortlich.
- Reinigungskräfte kämpfen gegen Schmutz, Keime und Chaos, ihre Arbeit ist jedoch oft nicht sichtbar.
- Anerkennung für die Arbeit der Reinigungskräfte ist selten.
- Adriana Jurić hat eine Reportage mit dem Titel „Wer hält Österreich sauber?“ erstellt.
- Die Reportage wird am 31. Mai 2025 um 13.20 Uhr in ORF 2 und am 4. Juni um 22.55 Uhr in ORF 1 sowie auf ORF ON ausgestrahlt.
- Das neue ORF-Format beleuchtet die Lebensrealitäten von Menschen in einer von Migration geprägten Gesellschaft.
- Die Reportagen thematisieren Chancen und Herausforderungen in einer multiethnischen Gesellschaft.
Source 2 (https://www.wsi.de/de/wsi-mitteilungen-zur-organisierung-migrantischer-reinigungskraefte-in-der-plattformoekonomie-50913.htm):
- Thema: Arbeitsbedingungen, kollektive Ressourcen und Organisierung von migrantischen Arbeitskräften auf der Reinigungsplattform Helpling in Berlin.
- Forschungsbasis: Qualitative Forschung in Berlin.
- Hauptfrage: Warum erfolgt Arbeit und Organisierung auf Reinigungsplattformen anders als in anderen Bereichen der Plattformarbeit?
- Argumente:
- Räumliche Verteilung auf Privathaushalte erschwert die Organisierung.
- Abwesenheit einer Betriebssozialisation.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Geschäftsmodelle sind hinderlich.
- Trotz dieser Herausforderungen gibt es Formen der Organisierung und soziale Kämpfe.
- Organisierungsformen der Arbeiter*innen auf Helpling:
- Informelle Gruppen zur gegenseitigen Hilfe.
- Unterstützung durch eine Beratungsstelle.
- Einbindung in migrantische politische Gruppen.
- Ergebnisse: Diese Umstände schaffen sowohl Potenziale als auch Hürden für die Entwicklung kollektiver Gegenmacht.
- Relevanz: Erkenntnisse sind auch für die Analyse anderer Formen der Plattformarbeit von Bedeutung.
Source 3 (https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-kaum-schutz-fur-reinigungskrafte-45297.htm):
- Reinigungskräfte, die über die Plattform Helpling arbeiten, haben oft keine soziale Absicherung.
- Helpling ist die größte Online-Plattform für haushaltsnahe Dienstleistungen in Deutschland mit rund 10.000 registrierten Hilfskräften.
- Eine Studie von Forschenden um Katarzyna Gruszka von der Wirtschaftsuniversität Wien analysiert die Arbeitsbedingungen dieser Reinigungshilfen.
- Die Studie basiert auf Interviews mit 11 Reinigungskräften und 10 Kunden sowie einer Online-Befragung von 27 weiteren Reinigungskräften.
- Vorteile der Arbeit über Helpling:
- Niedrigschwellige und flexible Verdienstmöglichkeiten.
- Zugang für Menschen ohne Deutschkenntnisse.
- Stornierungsgebühren werden bei kurzfristigen Absagen von Kunden übermittelt.
- Helpling übernimmt die Kommunikation bei Krankheit.
- Mehrheit der Reinigungskräfte ist unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen.
- Unklarheiten über den arbeitsrechtlichen Status der Reinigungskräfte.
- Helpling wirbt mit „versicherten Putzhilfen“, bietet jedoch nur Haftpflicht- und Diebstahlversicherung an.
- Reinigungskräfte sind Solo-Selbstständige, selbst verantwortlich für Steuerung und nicht sozialversichert.
- Stundensätze der Reinigungshilfen liegen nach Abzug der Helpling-Provision (25-39%) bei etwa 10-15 Euro.
- Durchschnittlich arbeiten die Befragten 18 Stunden pro Woche, zusätzlich 6 Stunden für Wegzeiten und 3 Stunden für administrative Aufgaben.
- Bewertungen auf der Plattform beeinflussen die Chancen der Reinigungskräfte auf vorteilhafte Angebote.
- Reinigungskräfte können nicht direkt auf Kundenbewertungen reagieren, was ein Machtungleichgewicht schafft.
- Helpling ergreift oft Partei für die Kunden bei Problemen und sieht sich nicht zuständig für die Eintreibung nicht gezahlter Vergütungen.
- Organisation und gemeinsamer Widerstand gegen Missstände sind für Reinigungskräfte schwierig aufgrund ihrer Selbstständigkeit, Isolation und Sprachbarrieren.
- Geplante EU-Richtlinie für Plattformarbeit könnte Kommunikationskanäle und digitalen Zugang für Gewerkschaften verbessern.