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Heute ist der 3.06.2025

Datum: 3.06.2025 - Source 1 (https://www.krone.at/3798989):
- Stefan Vögel ist Kabarettist, Autor und Menschenkenner.
- Er diskutiert die Frage, ob man seine Religion zur Schau stellen sollte.
- Religionsfreiheit ist eines der wichtigsten Bürgerrechte in demokratischen Staaten.
- Historisch gesehen haben Religionen oft die Meinungen Andersdenkender nicht respektiert.
- Dies gilt besonders in Ländern, wo Religion und weltliche Macht eng verbunden sind.
- Es wird behauptet, dass Religionen die Freiheiten, die ihnen vom Staat zugestanden werden, nicht oder nur ungern anderen Religionen zugestehen.

Source 2 (https://weltanschauungsrecht.de/Geschichte-religionsfreiheit):
- Die Trennung von Staat und Religion ist eine spezifisch europäische Entwicklung.
- Historisch dominierten Einheitslösungen, bei denen religiöse Wahrheit Staatswahrheit war.
- Trennungslösungen unterscheiden zwischen religiöser und politischer Macht, was Voraussetzung für Religionsfreiheit ist.
- Religionsfreiheit setzte sich in Europa erst ab dem 19. Jahrhundert durch, trotz Widerstand der großen Kirchen.
- Im westlichen Europa gab es zunächst Streitigkeiten um die Vorherrschaft innerhalb der Christenheit.
- Die mittelalterliche Kirche erlangte vorübergehend Unabhängigkeit von der weltlichen Gewalt (Investiturstreit).
- In Deutschland hatte die Kirche trotz Einflusses auf Reichsebene und in Territorialstaaten oft eine untergeordnete Rolle.
- Die Reformation führte zur Religionszweiheit (Augsburger Religionsfriede 1555) und später zur Glaubensdreiheit (Westfälischer Friede 1648).
- Zunächst blieb es beim Religionszwang, der durch Zugeständnisse des Landesherrn gelockert wurde.
- Die Aufklärung des 17. und 18. Jahrhunderts förderte das Individuum und das Toleranzdenken.
- Der moderne europäische Staat entwickelte sich unter Einfluss des Luthertums zu einem Staatskirchentum.
- Die Weimarer Reichsverfassung von 1919 schaffte den christlichen Staat ab und gewährte individuelle und institutionelle Religionsfreiheit.
- Die große Kirchen kämpften gegen die Weimarer Verfassung, da sie ihre Vormachtstellung bedroht sahen.
- Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland übernahm das Weimarer System und intensivierte den Rechtsschutz.
- In Europa variiert das Verhältnis zwischen Staat und Religionsgemeinschaften zwischen Trennung und Staatskirche.
- Die Europäische Menschenrechtskonvention gewährleistet persönliche Religionsfreiheit in allen EU-Ländern.
- Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte verurteilte Griechenland wegen der starken Verankerung der Orthodoxen Kirche als Staatsreligion.

Source 3 (https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/272101/staat-und-religion-in-deutschland/):
- Das Religionsverfassungsrecht in Deutschland ist historisch geprägt und erfordert ein Verständnis der Vorgeschichte.
- Die Reformation 1517 führte zur Kirchenspaltung und zu konfessionellen Bürgerkriegen, die mit dem Westfälischen Frieden 1648 endeten.
- Der Westfälische Frieden führte zur Suspendierung der religiösen Wahrheitsfrage im politischen Raum und zur Entstehung einer Frühform säkularisierter öffentlicher Gewalt.
- Territorialstaaten entschieden über die Religion in ihrem Herrschaftsbereich, was zu landesherrlichen Kirchenregimenten führte.
- Religionsfreiheit und Gleichbehandlung setzten sich erst allmählich durch, mit wichtigen Etappen wie dem Allgemeinen Landrecht von 1794 und dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803.
- Der Kulturkampf von Bismarck gegen die römisch-katholische Kirche führte zu Verfolgungen trotz verfassungsrechtlicher Garantien.
- Die Weimarer Republik (1919) beendete das landesherrliche Kirchenregiment und garantierte individuelle und korporative Religionsfreiheit.
- Die Weimarer Reichsverfassung stellte einen Kompromiss zwischen Staat und Kirche dar, ohne den französischen Laizismus zu übernehmen.
- 1949 übernahm der Parlamentarische Rat die Bestimmungen der Weimarer Verfassung ins Grundgesetz, wobei das Grundrecht der Religionsfreiheit ohne Gesetzesvorbehalt neu gefasst wurde.
- Die Gesellschaft hat sich seit 1949 erheblich verändert, mit zunehmender Säkularisierung und Pluralisierung.
- Der urbanen Raum und Ostdeutschland haben oft eine Mehrheit an nicht religiös oder weltanschaulich organisierten Personen.
- Die Rechtsprechung hat sich von einer kirchenfreundlichen Lesart des Grundgesetzes zu einer neutraleren Haltung gewandelt.
- Juristische Auseinandersetzungen betreffen zunehmend auch den islamischen Religionsunterricht und die Rechte von Religionsgemeinschaften.
- Der Staat hat keine eigene religiöse Identität und soll keine religiösen Aufgaben übernehmen.
- Der Umgang mit religiös bedingten Kleidungsformen, wie dem Kopftuch, ist umstritten und zeigt die gesellschaftlichen Spannungen.
- Der Erste und Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts haben unterschiedliche Entscheidungen zum Kopftuch von Lehrerinnen getroffen.
- Der Staat muss einen Ausgleich zwischen Religionsfreiheit und Rechten Dritter finden, was oft zu Konflikten führt.
- Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Religion hat sich verändert, was zu Unsicherheiten im Umgang mit religiösen Symbolen führt.
- Die Diskussion um religiöse Bekleidung und Symbole im öffentlichen Raum zeigt die Erosion alter bundesrepublikanischer Selbstverständlichkeiten.
- Zukünftige Entwicklungen im Religionsverfassungsrecht hängen von einem Interessenausgleich zwischen säkularen und religiösen Bürgern ab.

Ursprung:

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Erstellt am: 2025-05-30 06:21:46

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