Heute ist der 4.06.2025
Datum: 4.06.2025 - Source 1 (https://www.klick-kaernten.at/1314442025/integration-polizei-online-radikalisierung-klare-worte-beim-ministerbesuch/):
- Kärnten plant eine neue Integrationsvereinbarung für Asylwerber*innen.
- Die Vereinbarung soll gemeinnützige Arbeit und den verpflichtenden Besuch von Deutsch- und Wertekursen festschreiben.
- Landeshauptmann Peter Kaiser stellte das Modell bei einem Arbeitsgespräch mit Innenminister Gerhard Karner vor.
- Innenminister Karner begrüßte den Vorstoß und betonte die Bedeutung der Erfahrungen des Bundes.
- Ab Juli 2024 gelten ähnliche Regelungen in den Bundesbetreuungseinrichtungen, wo bei Nichterfüllung das Taschengeld gekürzt wird.
- Die Polizeipräsenz in Kärnten bleibt gewährleistet, trotz allgemeiner Budgeteinsparungen.
- Interne Polizeiprocess werden geprüft, der nächste Ausbildungsgang mit 28 Teilnehmer*innen ist bereits fixiert.
- Ein Rückgang bei Asylzahlen ermöglicht zusätzliche Einsparungen im Asylbereich.
- Einigkeit über die wachsende Bedrohung durch Online-Radikalisierung.
- Landeshauptmann Kaiser fordert strengere Maßnahmen der Plattformbetreiber auf EU-Ebene.
- LHStv. Martin Gruber fordert konsequente Sanktionen für Unternehmen, die sich nicht an Regeln halten, bis hin zur Schließung.
- Innenminister Karner verweist auf die Rolle der Direktion für Staatschutz und Nachrichtendienst (DSN) zur Bekämpfung von Radikalisierung im Netz.
Source 2 (https://www.bpb.de/lernen/bewegtbild-und-politische-bildung/reflect-your-past/313941/online-radikalisierung-und-online-propagandierung/):
- Digitale Kommunikation wird zunehmend im Alltag genutzt, insbesondere von Jugendlichen.
- Extremistische Akteure nutzen das Internet für Kommunikation, Rekrutierung, Verbreitung von Propaganda und Vernetzung.
- Vorteile des Internets: unkontrollierte, schnelle und kostengünstige Informationsvermittlung, Anonymität.
- Verfassungsschutz berichtet, dass Extremisten das Internet zur Mobilisierung und Gewinnung neuer Anhänger nutzen.
- Frühe extremistische Organisationen hatten eigene Websites zur Ideologiedarstellung.
- Technische Entwicklungen führten zu Online-Foren und interaktiven Webmöglichkeiten.
- Verbreitung von Informationen und Rekrutierung war früher kostenintensiv und geografisch begrenzt.
- Das "Mitmach-Web" ermöglicht die Gestaltung und Verbreitung ideologischer Materialien.
- Verfügbarkeit von extremistischem Material hat stark zugenommen, einschließlich Online-Magazinen und E-Books.
- Radikale Inhalte sind oft subtil gestaltet und schwer als extremistisch zu erkennen.
- Internet gilt als wichtiges Medium für Radikalisierungsprozesse, insbesondere bei Jugendlichen.
- Einfluss des Internets auf Radikalisierung ist umstritten; drei Positionen unter Forschenden:
1. Internet als Unterstützer/Katalysator, nicht alleiniger Faktor.
2. Geringer Einfluss des Internets, Ursachen in der analogen Welt.
3. Möglichkeit einer ausschließlich virtuellen Radikalisierung.
- Radikalisierung ist ein individueller Prozess, beeinflusst von vielen Faktoren.
- Beispiele für Personen, die sich online radikalisiert haben, werden genannt, jedoch wird eine ausschließliche Online-Radikalisierung als unwahrscheinlich angesehen.
- Radikalisierungsprozesse sind oft ein Zusammenspiel von Online- und Offline-Welt.
- Internet hat vor allem zu Beginn von Radikalisierungsprozessen eine zentrale Rolle.
- Soziale Medien werden für erste Kontakte genutzt, Bedeutung des Internets nimmt im Verlauf ab.
- Propaganda wird als systematische Gestaltung von Wahrnehmungen definiert.
- Extremisten nutzen verschiedene Strategien zur Einflussnahme, auch in sozialen Netzwerken.
- Propagandamaterial ist auf vielen Plattformen verfügbar, einschließlich statischer Websites und Online-Magazinen.
- Emotionale Ansprache durch Bilder, Videos und Memes ist verbreitet.
- Propaganda knüpft an aktuelle gesellschaftliche Debatten und Feindbilder an.
- Zielgruppenspezifische Ansprache, z.B. unterschiedliche Themen für Männer und Frauen.
- Verbreitung von Fake News zur Emotionalisierung und Verstärkung von Ängsten.
- Nutzung von Musik als Propagandamittel in verschiedenen extremistischen Milieus.
- Onlineaktivismus ermutigt junge Nutzer zur aktiven Teilnahme und Diskussion.
- Verschlagwortung und Trending Topics erleichtern das Finden extremistischer Inhalte.
- Extremisten nutzen verschiedene Plattformen und Dienste, um ihre Botschaften zu verbreiten.
- Facebook, YouTube, Instagram und Messenger-Dienste werden für unterschiedliche Zwecke genutzt.
- Zensurfreie Plattformen wie VK werden für die Verbreitung drastischer Inhalte genutzt.
Source 3 (https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/88147):
- Der Artikel behandelt die Auswirkungen des Medienwandels auf das alltägliche Leben und die Aktivitäten extremistischer Akteure im digitalen Raum.
- Technologische und gesellschaftliche Entwicklungen, wie die Gewaltbereitschaft während Covid-19-Demonstrationen, führen zu Befürchtungen, dass das Internet Radikalisierung fördern könnte.
- Die Analyse basiert auf einer systematischen Literaturanalyse von 216 Publikationen zur Radikalisierung im Internet.
- Die Literatur wird auf drei Ebenen systematisiert:
1. Wirkmechanismen auf Mikro-, Meso- und Makroebene.
2. Modellierung von Radikalisierungsdynamiken entlang des Kommunikationsprozesses (Kommunikator:innen, Inhalt, Medium, Rezipient:innen).
3. Differenzierte Betrachtung digitaler Räume und deren Nutzungspotenziale für extremistische Akteure.
- Forschungslücken und Handlungsempfehlungen für Praxis und Politik werden abgeleitet.
- Das Internet kann Radikalisierungsdynamiken beschleunigen, indem es die Effektivität radikalisierender Kommunikationsprozesse erhöht.
- Extremistische Akteure nutzen multimediale Inhalte (z.B. Videos, Podcasts, Memes) zielgruppenorientiert.
- Unmoderierte Plattformen ermöglichen die Verbreitung extremistischer Inhalte, Hassrede und Anschlagsplanung.
- Fringe Communities, wie Incels und die Manosphere, können gedeihen und haben ideologische Überschneidungen mit bekannten extremistischen Bewegungen.
- Soziale Medien sind zentral für Reichweitengenerierung, Rekrutierung und Mobilisierung extremistischer Akteure.
- Online-Radikalisierung ist eng mit Offline-Geschehen verbunden; eine Trennung ist wenig zielführend.
- Der aktuelle Forschungsstand kann nicht ausreichend beantworten, welche Charakteristika digitaler Kommunikationsangebote Radikalisierung fördern.
- Herausforderungen in der Forschung umfassen:
1. Komplexität der Radikalisierungsdynamiken.
2. Dünne Befundlage zu Online-Radikalisierung.
3. Hohe Kosten und Schwierigkeiten bei der Erforschung der Kommunikationsdiffusion.
4. Verantwortungsverweigerung von Plattformunternehmen.
5. Dynamik technischer Veränderungen und digitaler Infrastrukturen.
- Es besteht Erweiterungsbedarf bei der Entwicklung und empirischen Überprüfung von Indikatoren für Online-Radikalisierungsdynamiken sowie bei Gruppenprozessen und Längsschnittuntersuchungen.
- Wissenschaft, Prävention, Politik und Sicherheitsbehörden müssen im Austausch stehen, um Radikalisierungsdynamiken und Extremismus zu begegnen.