Heute ist der 7.06.2025
Datum: 7.06.2025 - Source 1 (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250528_OTS0122/unicredit-longevity-economic-forum-2025-fuer-ein-zukunftsorientiertes-europa-und-laengeres-gesuenderes-leben):
- UniCredit veranstaltete am Mittwoch das erste Longevity Economic Forum 2025 in Mailand.
- Vorstellung einer neuen Forschungsreihe in Zusammenarbeit mit dem National Innovation Centre for Ageing (NICA) und Fidelity International.
- Ziel: Förderung des Dialogs über die Auswirkungen einer längeren Lebenserwartung.
- Wichtige Erkenntnisse:
- UniCredit Longevity Index bewertet Länder anhand von vier Dimensionen: individuelles Verhalten, Gesundheitssysteme, Umweltbedingungen, soziales Umfeld.
- Einblicke in Lifestyle- und Freizeit-Trends, die durch längere Lebenserwartung beeinflusst werden.
- Bis 2050 wird die Lebenserwartung in Europa voraussichtlich um 4,5 Jahre steigen, gesunde Lebenserwartung nur um 2,6 Jahre auf 67,4 Jahre.
- Mögliche Lebenserwartung könnte fast 100 Jahre erreichen, was 27,4 zusätzliche Lebensjahre bedeutet.
- UniCredit entwickelt eine Forschungsplattform mit Longevity Index, Empowered Living Indicator (ELI) und thematischen Forschungen.
- ELI bewertet emotionale Erfüllung, individuelle Freiheiten und soziale Beziehungen.
- Unterschiede zwischen LI und ELI zeigen, dass makroökonomische Rahmenbedingungen und individuelles Wohlbefinden berücksichtigt werden müssen.
- Tools sollen Entscheidungsträger:innen bei Herausforderungen der alternden Bevölkerung unterstützen.
- Richard Burton, Head of Client Solutions bei UniCredit, betont die Plattform für Zusammenarbeit zwischen Institutionen und Stakeholdern.
- Observatorium für Lifestyle- und Freizeit-Trends zeigt kulturellen Wandel:
- Verdopplung der über 65-Jährigen bis 2050.
- Bedeutungszuwachs von Zweitkarrieren, lebenslangem Lernen und flexiblen Bildungswegen.
- Wertschätzung von Gesundheit, Flexibilität und Sinnstiftung.
- Trends deuten auf eine wachsende „Ökonomie des langen Lebens“ hin.
- Nic Palmarini (NICA) betont die Notwendigkeit der Umgestaltung von Systemen für eine Gesellschaft mit hoher Lebenserwartung.
- Keith Metters (Fidelity International) sieht Langlebigkeit als gesellschaftliches Problem mit finanziellen Herausforderungen.
- Michael Spence (Nobelpreisträger) und Robert C. Merton (Nobelpreisträger) fordern Investitionen in Systeme, die ein erfülltes Leben ermöglichen.
- Annie Coleman (Stanford Center on Longevity) fordert dynamische Systeme zur Unterstützung über mehrere Lebensphasen.
- UniCredit bekräftigt Engagement für finanzielle Lösungen, die auf die Herausforderungen eines längeren Lebens reagieren.
- Ziel: Demografischen Wandel als Motor für nachhaltiges Wachstum und Wohlstand nutzen.
- UniCredit unterstützt Privatkund:innen und Unternehmen bei der Anpassung an das Zeitalter eines längeren Lebens.
Source 2 (https://www.unicreditgroup.eu/en/business/longevity/longevity-economic-forum-2025.html):
- Stefano Scarpetta ist seit 2013 Direktor der Direktion für Beschäftigung, Arbeit und soziale Angelegenheiten (ELS) der OECD.
- Er leitet die Arbeit der Organisation in Bereichen wie Beschäftigung, Arbeit, Migration, Gesundheit, Fähigkeiten, Geschlechterfragen und Bekämpfung von Ungleichheiten.
- Scarpetta trägt zur Umsetzung der strategischen Ausrichtungen des Generalsekretärs in diesen Bereichen bei.
- Er vertritt die OECD in G20, G7 und anderen internationalen Foren zu Themen des Arbeitsmarktes, der sozialen Fragen, Migration und Gesundheit.
- Unter seiner Leitung bietet ELS kontinuierliche Unterstützung für Länder bei der Gestaltung, Umsetzung und Bewertung von Politiken basierend auf evidenzbasierten Analysen.
- Seine Beratung hat zu zahlreichen politischen Reformen in OECD-Ländern und darüber hinaus beigetragen.
- Er hat neue politische Denkansätze in Bereichen wie Ungleichheiten, Arbeitsmarkteinbindung, soziale Absicherung, Integration von Migranten, öffentliche Gesundheit und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung entwickelt.
- Vor 2013 hatte Scarpetta verschiedene Positionen in der OECD inne und leitete mehrere großangelegte, innovative Projekte.
- Er verfasste die erste Bewertung der ursprünglichen OECD-Jobs-Strategie.
- Er war verantwortlich für die Arbeit der Wirtschaftsabteilung zu den "Quellen des Wirtschaftswachstums", die erstmals auch firmenspezifische Analysen einbezog.
- Er entwickelte einen neuen Rahmen zur Bewertung der "Politischen Herausforderungen des demografischen Wandels".
- Von 2002 bis 2006 war er Arbeitsmarktexperte und leitender Ökonom bei der Weltbank, wo er das Programm für Beschäftigung und Entwicklung leitete.
- Er kehrte 2006 zur OECD zurück und leitete wirtschaftliche Bewertungen für Japan, Korea, Mexiko, Portugal, Dänemark, Schweden, China und Indien.
- 2008 wurde er Leiter der Abteilung für Beschäftigungsanalyse und -politik und Herausgeber des Employment Outlook.
- 2010 wurde er stellvertretender Direktor von ELS.
- Scarpetta hat umfangreich in Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter American Economic Review, Economic Journal, Economic Policy, International Journal of Industrial Organisation und Labour Economics.
- Er hat einen PhD in Wirtschaftswissenschaften von der École des Hautes Études en Sciences Sociales (Paris), einen M.Sc. in Wirtschaftswissenschaften von der London School of Economics and Political Science und einen Laurea Summa cum Laude von der Universität Rom "La Sapienza".
Source 3 (https://www.bpb.de/themen/soziale-lage/demografischer-wandel/196643/auswirkungen-des-demografischen-wandels-auf-die-sozialsysteme/):
- In Haldern, einem niederrheinischen Dorf, zieht der Waldzwerge-Kindergarten ins Seniorenheim Sankt Marien.
- Johannes Fockenberg, Leiter der Pflegeeinrichtung, plant, auch das Gemeindezentrum, das Pfarrbüro und die Leihbücherei ins Heim zu integrieren.
- Ziel ist es, das Dorfleben zu den älteren Menschen zu bringen, die nicht mehr ins Dorf kommen können.
- In Deutschland werden neue Modelle für das Zusammenleben der Generationen erprobt.
- Die Zahl der über 80-Jährigen wird von 4,4 Millionen (heute) bis 2030 auf 6,4 Millionen steigen.
- Prognose: Knapp jeder Dritte der älteren Menschen könnte an Demenz leiden, Anstieg von 1,4 Millionen auf geschätzte 2 Millionen bis 2030.
- Demografischer Wandel hat Auswirkungen auf die Gesundheitspolitik und die Kosten der Krankenversicherungen.
- Zwei Theorien über die Kostenentwicklung:
- "Medikalisierungsthese": Höhere Lebenserwartung führt zu höherer Inanspruchnahme von Leistungen und steigenden Kosten.
- "Kompressionshypothese": Zusätzliche Lebensjahre in guter Gesundheit, Erkrankungen verschieben sich nach hinten.
- Höchste Kosten für die Krankenversicherung entstehen in den letzten Lebenstagen.
- Unklarheit über die realistischere Theorie, einige Belege für die Kompressionshypothese.
- Veränderungen in der Alterszusammensetzung haben große Auswirkungen auf soziale Sicherungssysteme, die umlagefinanziert sind.
- Die Geburtenquote stagnierte über 40 Jahre bei rund 1,4 Geburten pro Frau, 2022 stieg sie auf 1,5.
- 2015 wurden 738.000 Kinder geboren, 925.000 Menschen starben.
- Politische Maßnahmen zur Verbesserung der Familienbedingungen seit der Jahrtausendwende, z.B. Einführung des Elterngeldes 2007.
- Elterngeld ersetzt bis zu 67% des Nettolohnes für maximal 14 Monate.
- Flexibilisierung des Elterngeldes für Teilzeitarbeit nach der Geburt.
- Trotz steigender Geburtenquote bleibt mittelfristige Schrumpfung wahrscheinlich.
- 2009 gab es 710.000 Frauen im Alter von 45 Jahren, aber nur 475.000 25-Jährige.
- Renten-Aussichten für die heutige Generation ungünstig, Studie der Bertelsmann-Stiftung.
- Durchschnittlich 77.000 Euro mehr Einzahlungen in die Rentenkassen als Rentenbezüge für 2000 geborene Kinder.
- Familien in der gesetzlichen Rentenversicherung benachteiligt.
- Kindererziehungszeiten werden seit 1986 bei der Rente angerechnet.
- Mütterrente seit 2014 für früher geborene Kinder.
- Diskussion über "Wahlrecht von Geburt an" zur Stärkung von Familieninteressen.
- Altersgrenze von 65 Jahren wurde 1891 eingeführt, Rentenbezugszeit hat sich verlängert.
- Diskussion über längere Lebensarbeitszeiten zur Entlastung des Sozialsystems.
- Dänemark als Vorbild für flexiblen Renteneintritt.
- Statistiken der Vereinten Nationen als wichtige Datenquelle zur Alterung.
- Neue Indikatoren zur Bewertung der demografischen Entwicklung von Gerontologen aus Wien.
- Gesellschaft profitiert von selbstständigem Leben älterer Menschen, neue Wohn- und Pflegeformen werden erprobt.