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Heute ist der 5.06.2025

Datum: 5.06.2025 - Source 1 (https://www.vol.at/gestaendnis-in-prozess-zu-messeranschlag-von-solingen-mit-drei-toten/9433604):
- Angeklagter Issa al H. (27) hat Messerattacke in Solingen gestanden, bei der drei Menschen starben.
- Erklärung der Verteidiger: "Ich habe schwere Schuld auf mich geladen. Drei Menschen sind durch meine Hand gestorben."
- Angeklagter räumt ein, Unschuldige getötet zu haben, schweigt jedoch zu Vorwurf der IS-Mitgliedschaft.
- Prozess begann am Düsseldorfer Oberlandesgericht neun Monate nach der Tat am 23. August 2024.
- Bundesanwaltschaft wirft dem Angeklagten dreifachen Mord und zehnfachen versuchten Mord vor.
- Issa al H. soll IS-Terrorist sein und wenige Stunden vor der Tat dem IS in Videos die Treue geschworen haben.
- Er suchte gezielt Kontakt zum IS in islamistisch-jihadistischen Foren seit 2019.
- Angeklagter attackierte seine Opfer meist von hinten mit einem Messer, rief dabei "Allahu akbar".
- Letztes Opfer leistete Widerstand, was zu seiner Flucht führte.
- Psychiater berichtete, dass der Angeklagte Bilder von getöteten palästinensischen Kindern sehr bewegten.
- Issa al H. bezeichnete sich nicht als streng religiös, raucht und zieht Actionfilme der Koranlektüre vor.
- Er kam über die Türkei und Bulgarien für 6.800 Euro nach Deutschland.
- Prozess findet im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf statt.
- Zwölf Nebenkläger, darunter Verletzte und Angehörige der Todesopfer (zwei Männer, 56 und 67 Jahre alt, eine Frau, 56).
- Acht Menschen wurden verletzt, zwei Besucher knapp verfehlt.
- IS reklamierte den Anschlag einen Tag später für sich.
- Anschlag führte zu politischen Diskussionen über Abschiebungen und innere Sicherheit in Deutschland.
- Untersuchungsausschuss im Düsseldorfer Landtag untersucht gescheiterte Abschiebung des Angeklagten.
- Oberlandesgericht hat bis zum 24. September 22 Verhandlungstage angesetzt.

Source 2 (https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/solingen-anschlag-is-102.html):
- Datum des Artikels: 22.05.2025, 18:00 Uhr
- Recherchen von WDR, NDR und SZ über den mutmaßlichen Solingen-Attentäter Issa Al H.
- Festnahme von Issa Al H. 25 Stunden nach dem Anschlag am 23. August 2024.
- Anschlag auf Solinger Stadtfest: drei Tote, neun Verletzte.
- IS bekannte sich zu dem Anschlag.
- Prozessbeginn vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf am Dienstag.
- Issa Al H. radikalisierte sich über Jahre, Abstimmung mit IS in den Tagen vor der Tat.
- Ab 2019: Suche nach IS-Kampfliedern und Informationen im Internet.
- Ursprünglich aus Deir al-Sor, Syrien; lebte zuvor in der Türkei oder syrisch-türkischen Grenzregion.
- Ende 2022: Einreise nach Deutschland über Bulgarien, Asylantrag wegen Wehrdienstverweigerung.
- BAMF entschied auf Rückführung nach Bulgarien, Rückführung scheiterte.
- Keine Warnzeichen vor der Tat, keine kriminellen Auffälligkeiten.
- Sicherheitsdienst dokumentierte Vorfälle, kein direkter Bezug zu Al H. festgestellt.
- Ehemalige Mitbewohner beschrieben ihn als radikalisiert, andere als unauffällig.
- Radikalisierung schrittweise, 2023 posierte er mit Tauhid-Finger.
- Erstellte im Februar 2024 eine Telegram-Gruppe, verbreitete IS-bezogene Videos.
- Radikalisierung durch den Gaza-Konflikt, suchte nach möglichen Angriffszielen.
- Im Juni 2024 entschloss er sich, als "IS-Soldat" in den Jihad zu ziehen.
- Am 19. August 2024 erhielt er eine Checkliste für Anschläge über Telegram.
- Kontakt zu einem IS-nahen Administrator, "Abu Faruq", der ihn anleitete.
- Austausch von rund 60 Nachrichten vor der Tat.
- Al H. wählte Tatort und Tatwaffe mit Hilfe von Chatpartnern.
- Am 23. August 2024, gegen 21:37 Uhr, führte er den Anschlag aus.
- Rief während der Attacke "Allahu Akbar", die Attacken dauerten eine Minute.
- Nach der Tat war sein Aufenthaltsort bis zur Festnahme unklar.
- Jacke mit persönlichen Dokumenten wurde am Samstagmorgen gefunden.
- Entscheidender Hinweis auf Al H. kam am Nachmittag von einem türkischen Nachrichtendienst.
- Durchsuchung seiner Wohnung um 20:11 Uhr, Festnahme um 22:32 Uhr.
- IS veröffentlichte Bekennervideo nach der Festnahme.
- Al H. machte keine Angaben zur Sache, Anwalt äußert sich erst nach Prozessbeginn.
- Psychiater berichtete, Al H. fühlte sich manipuliert und sprach von spontanen Anschlagsplänen.
- Bundesanwaltschaft hält Al H.s Aussagen für unglaubwürdig, psychiatrischer Gutachter bewertet ihn als schuldfähig.

Source 3 (https://www.verfassungsschutz.de/DE/themen/islamismus-und-islamistischer-terrorismus/zahlen-und-fakten/zahlen-und-fakten_node.html):
- Das islamistische Personenpotenzial in Deutschland beträgt 27.200 Personen im Jahr 2023, nahezu gleichbleibend im Vergleich zum Vorjahr.
- Der Salafismus bleibt mit 10.500 Personen die zahlenmäßig bedeutendste islamistische Strömung in Deutschland.
- Seit 2011 sind mehr als 1.150 Personen aus Deutschland aus islamistischer Motivation in Richtung Syrien und Irak gereist.
- Die Zahl der Ausreisen hat seit 2015 merklich abgenommen; neue Ausreisen werden nur noch selten festgestellt.
- Etwa 40% der in Richtung Syrien/Irak gereisten Personen sind wieder in Deutschland.
- Es gibt Erkenntnisse über Personen, die sich in Syrien oder im Irak in Haft befinden.
- Rückkehrer, die in Syrien oder im Irak ideologisch indoktriniert oder militärisch geschult wurden, stellen ein besonderes Sicherheitsrisiko dar.
- Maßnahmen der Deradikalisierung und Reintegration sind Teil eines ganzheitlichen Ansatzes in der Terrorismusbekämpfung.
- Anschläge in Deutschland:
- 23. August 2024: Syrer sticht in Solingen auf Stadtfest ein; 3 Tote, 8 Verletzte.
- 31. Mai 2024: Afghane greift in Mannheim an; 1 Toter (Polizist), 6 Verletzte.
- 9./18. April 2023: Messerangriff in Duisburg; 1 Toter, 4 Verletzte.
- 6. November 2021: Messerangriff in Zug; 3 Verletzte.
- 4. Oktober 2020: Messerangriff in Dresden; 1 Toter, 1 Verletzter.
- 27. April 2020: Anschlagsserie in Waldkraiburg; 6 Verletzte.
- 28. Juli 2017: Messerangriff in Hamburg; 1 Toter, 6 Verletzte.
- 19. Dezember 2016: Lkw-Angriff auf Weihnachtsmarkt in Berlin; 13 Tote, 61 Verletzte.
- 24. Juli 2016: Sprengstoffanschlag in Ansbach; 1 Toter (Täter), 14 Verletzte.
- 18. Juli 2016: Angriff in Regionalzug; 1 Toter (Täter), 5 Verletzte.
- 16. April 2016: Sprengstoffanschlag auf Sikh-Tempel; 3 Verletzte.
- 26. Februar 2016: Messerattacke auf Polizeibeamten in Hannover; 1 Verletzter.
- Die Gefährdung durch islamistischen Terrorismus in Deutschland hat sich seit dem Angriff der HAMAS auf Israel am 7. Oktober 2023 erhöht.
- Die Bedrohung geht sowohl von jihadistisch motivierten Einzeltätern als auch von Gruppierungen aus.
- Im Jahr 2024 gab es bereits zwei gesicherte islamistisch motivierte Anschläge in Deutschland.
- Die jihadistische Ideologie bleibt präsent, und Deutschland steht weiterhin im Fokus terroristischer Organisationen, insbesondere des IS und al-Qaida.
- Der „Islamische Staat Provinz Khorasan“ (ISPK) wird als derzeit stärkster IS-Regionalableger betrachtet, mit Anzeichen für mögliche Anschläge in Deutschland und Europa.

Ursprung:

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Erstellt am: 2025-05-28 07:02:18

Autor:

VOL AT