Heute ist der 5.06.2025
Datum: 5.06.2025 - Source 1 (https://www.oe24.at/leute/kultur/festwochen-schon-skandal-bei-eroeffnung/635029555):
- Einladung einer RAF-Terroristin zu einem Auftritt zusammen mit einer ORF-Moderatorin sorgt für Kontroversen.
- Wiener Festwochen haben bereits mehrere Skandale erlebt.
- Zerstörung von Werbepostern mit halbnackten Menschen durch Vandalen.
- Bei der Eröffnungsfeier der Festwochen unter dem Motto „V is for Love“ am Rathausplatz gab es Störungen durch „Free Palestine“-Rufe aus dem Publikum.
- Milo Rau, Intendant der Wiener Festwochen seit 2023, beabsichtigt, mit dem Kulturfest zu provozieren.
- Rau äußerte sich im APA-Interview über das Stück „Burgtheater“ und die Verwendung von „Nazisprache“ in der Inszenierung.
- Während Laurie Andersons Performance skandierten Demonstranten „Free Palestine“.
- Anderson kommentierte die Rufe live auf der Bühne und betonte die Freiheit als zentrales Thema des Festivals.
- Milo Rau forderte die Demonstranten auf, ihr Plakat hochzuheben und zurückzukommen.
Source 2 (https://www.festwochen.at/milo-rau):
- Milo Rau, geboren 1977 in Bern
- Intendant der Wiener Festwochen
- Kritiker:innen bezeichnen ihn als „einflussreichsten“, „meistausgezeichneten“, „interessantesten“, „umstrittensten“, „skandalösesten“ und „ambitioniertesten“ Künstler unserer Zeit
- Studium der Soziologie, Germanistik und Romanistik in Paris, Berlin und Zürich
- Studierte u.a. bei Pierre Bourdieu und Tzvetan Todorov
- Bekannt für Arbeiten an der Schnittstelle von Kunst und Aktivismus
- Veröffentlichung von über 100 Theaterstücken, Filmen, Büchern und Aktionen
- Theaterproduktionen bei großen internationalen Festivals, darunter:
- Berliner Theatertreffen
- Festival d’Avignon
- Biennale Venedig
- Wiener Festwochen
- Brüsseler Kunstenfestivaldesarts
- Tourte durch über 30 Länder weltweit
- Künstlerischer Leiter des NTGent (Belgien) von 2018 bis 2024
- Internationale Auszeichnungen:
- 3sat-Preis 2017
- Saarbrücker Poetik-Dozentur für Dramatik 2017
- ITI-Preis des Welttheatertages 2016
- Schauspielregisseur des Jahres 2017 (Umfrage der Deutschen Bühne)
- Europäischer Theaterpreis 2018
- Associated Artist der European Association of Theatre and Performance (EASTAP) 2019
- Münsteraner Poetikdozentur 2020
- Stücke in über 10 Ländern als beste des Jahres ausgezeichnet
- Ehrendoktorwürde der Universität Lund (Schweden) 2019
- Ehrendoktor der Universität Gent 2020
- Schweizer Filmpreis 2021
- Zürcher Poetikvorlesungen 2022
- Stern am "Sibiu Walk of Fame" (2023)
- Politika Award als bester Regisseur vom Bitef Festival 2024
Source 3 (https://www.republik.ch/2024/07/02/kultur-ist-immer-das-erste-opfer-rechter-regierungen):
- Milo Rau ist der Intendant der Wiener Festwochen, die vom 17. Mai bis 23. Juni stattfanden.
- Die erste Ausgabe unter seiner Leitung umfasste 47 Produktionen und Projekte in den Bereichen Sprechtheater, Oper, Musik, Tanz, Performance, bildende Kunst und Aktivismus.
- Das Festival hatte eine Auslastung von 96 Prozent und zog rund 100.000 Besucher an.
- Es gab etwa 430.000 Zugriffe auf die Streamings der Veranstaltungen "Rede an Europa" und "Wiener Prozesse".
- Rau wurde 1977 in Bern geboren und ist ein bedeutender Theatermacher, der die Grenzen zwischen Fiktion, Realität, Aktivismus und Kunst überschreitet.
- Er war zuvor künstlerischer Leiter des Nationaltheaters Gent in Belgien und lebt mit seiner Familie in Deutschland.
- Rau gründete 2007 das International Institute of Political Murder und realisierte Projekte wie "Hate Radio" und "Das Kongo Tribunal".
- Im Januar 2023 wurde er zum Intendanten der Wiener Festwochen berufen und plant die Festivalausgaben bis 2028.
- Unter dem Motto "Wer, wenn nicht wir – wann, wenn nicht jetzt?" wurde die Freie Republik Wien ausgerufen, um den Kurationsprozess zu demokratisieren.
- Rau kritisiert die vorherige Struktur der Festwochen als quasifeudale Expertokratie und strebt eine Demokratisierung der Kulturinstitutionen an.
- Die Freie Republik Wien umfasst verschiedene Komponenten, darunter das Volkskundemuseum als Haus der Republik und die Verabschiedung der "Wiener Erklärung".
- Rau sieht die Notwendigkeit, alte demokratische Formen wiederzubeleben und die Menschen an der Kultur zu beteiligen.
- Er betont die Bedeutung von Hoch- und Populärkultur und plant, die Festwochen breiter aufzustellen.
- Die "Wiener Prozesse" wurden als Plattform für politische Diskussionen genutzt und erreichten eine große Resonanz.
- Rau erwartet, dass die Kunst unter einer möglichen FPÖ-Regierung in Österreich angegriffen wird, sieht jedoch die Stadt Wien als wichtigen Förderer der Kultur.
- Er plant, die "Wiener Erklärung" in den kommenden Jahren umzusetzen, einschließlich der Gründung eines Künstlerischen Beirats und der Förderung von Komponistinnen.
- Rau äußert den Wunsch, auch in der Schweiz ein Festival zu schaffen, das Hoch- und Populärkultur verbindet.
- Er sieht die Notwendigkeit, Kulturinstitutionen zu hinterfragen und neu zu gründen, um ihre Relevanz zu sichern.