Heute ist der 3.06.2025
Datum: 3.06.2025 - Source 1 (https://presse.wien.gv.at/presse/2025/05/26/welttag-der-essstoerungen-hotline-fuer-essstoerungen-ueber-bedenkliche-koerperideale-soziale-medien-und-sportkultur):
- Die Hotline für Essstörungen in der Wiener Gesundheitsförderung (WiG) macht am 2. Juni, dem Welttag der Essstörungen, auf die Erkrankung aufmerksam.
- Dennis Beck, Geschäftsführer der WiG, betont die Wichtigkeit, Essstörungen zu thematisieren und Betroffene zur Kontaktaufnahme zu ermutigen.
- Essstörungen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter unrealistische Schönheitsideale.
- Ursula Knell, fachliche Leiterin der Hotline, weist auf die gesundheitlichen Folgen von Essstörungen hin und betont die Notwendigkeit, diese frühzeitig zu erkennen.
- Soziale Medien verstärken den Druck, einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen, was zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper führen kann.
- Einseitige Diät-Tipps und Trends wie „Heroin Chic“ verschärfen die Problematik.
- Jugendliche mit geringem Selbstwertgefühl sind besonders gefährdet, Essstörungen zu entwickeln.
- Besorgte Eltern suchen häufig Hilfe, wenn sie ungesundes Essverhalten bei ihren Kindern beobachten.
- Die jüngsten Betroffenen von Essstörungen sind zwischen 9 und 11 Jahren alt.
- Essstörungen betreffen nicht nur Mädchen, sondern zunehmend auch Jungen und junge Männer, die oft übertriebenen Sport betreiben.
- Die Hotline bietet kostenlose und anonyme Unterstützung von Montag bis Donnerstag, 12 – 17 Uhr, unter der Telefonnummer 0800 – 20 11 20 oder per E-Mail an hilfe@essstoerungshotline.at.
- Das Angebot umfasst kurz- und längerfristige Beratungen, Krisenunterstützung und Vermittlung weiterer professioneller Hilfe.
Source 2 (https://www.deutschlandfunk.de/soziale-medien-und-ess-stoerungen-das-einseitige-100.html):
- Im "Frankfurter Zentrum für Ess-Störungen" stieg während der Corona-Zeit die Anzahl der Anrufe von besorgten Eltern und jungen Mädchen.
- Sigrid Borse, Leiterin der Einrichtung, berichtet von einem Optimierungsdruck in sozialen Medien.
- Beispiel: 13-jährige Anna postet ein Bild auf Instagram und erhält einen diskriminierenden Kommentar, was zu Essverhaltensänderungen führt.
- Influencerinnen setzen ein einseitiges Schönheitsideal in sozialen Medien wie Instagram und Facebook.
- Melodie Michelberger, Autorin von "Body Politics", kritisiert, dass 90% der einflussreichen Influencerinnen schlank, hellhäutig und jung sind.
- Michelberger selbst zeigt alternative Körperbilder und erhält negative Kommentare.
- Studien zeigen, dass soziale Medien die Körperzufriedenheit junger Menschen negativ beeinflussen.
- Eine Studie von Wissenschaftlerinnen der Hochschule Landshut und IZI befragte 175 Mädchen und junge Frauen.
- 74% der Befragten posten Inhalte online, über ein Drittel verknüpft dies mit Ess-Störungen.
- Mehr als zwei Drittel passen Ess- und Trainingsgewohnheiten den Vorbildern im Internet an.
- Dr. Maya Götz vom IZI beschreibt eine Spirale, in der Mädchen Filter nutzen, um ihren Körper zu verändern.
- Ein Drittel der Mädchen ist gefährdet, essgestörtes Verhalten zu entwickeln; 2% benötigen stationäre Behandlung.
- Wettbewerb um Schönheitsideale ist zeitaufwändig; Mädchen machen oft 30-50 Fotos, um das perfekte Bild zu finden.
- Mädchen haben häufig eine Lieblings-Influencerin, die Schönheitsideale propagiert.
- Soziale Medien ermöglichen auch positive Bewegungen wie die "Body Positivity Community".
- Maya Götz erklärt, dass Mädchen von klein auf auf ihr Äußeres fokussiert werden.
- Eva Wunderer erklärt, dass Ess-Störungen während der Corona-Zeit zunehmen, da Jugendliche Kontrolle über ihren Körper suchen.
- Jugendliche benötigen Rückmeldung und Zugehörigkeit durch Likes und Kommentare.
- Experten empfehlen, mit Jugendlichen über soziale Medien zu sprechen und Medienkompetenz zu fördern.
- Sigrid Borse fordert, die Medienkompetenz zu stärken und den Perfektionsdruck zu entlasten.
- Melodie Michelberger plant einen Podcast, um diversere Körperbilder in sozialen Medien zu fördern.
Source 3 (https://www.konturen.de/kurzmeldungen/essstoerungen-und-soziale-medien/):
- Soziale Medien sind fester Bestandteil des Lebens vieler Menschen, insbesondere von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
- Influencer_innen haben eine große Bedeutung und sind Vorbilder für junge Menschen, beeinflussen Körper- und Schönheitsideale sowie Lebensentwürfe (Studien von Maya Götz, IZI).
- Sozialarbeiter_innen müssen sich mit dem Online-Nutzungsverhalten von Jugendlichen auseinandersetzen, um informierte Gesprächspartner_innen zu sein.
- Zugang zu Themen, die Jugendliche beschäftigen, ist wichtig, um eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen.
- Essstörungen können durch Influencer_innen gefördert werden; Betroffene haben oft ein kritisches Körperbild und niedriges Selbstwertgefühl.
- Soziale Medien können auch zur Gesundung beitragen, z.B. durch Body Positivity und Recovery Accounts.
- Datenschutz ist ein wichtiges Thema, das die Nutzung sozialer Medien in der professionellen Arbeit einschränkt.
- Es besteht die Notwendigkeit, die Medienkompetenz von Jugendlichen zu stärken und sich mit sozialen Medien auseinanderzusetzen.
- Essstörungen entstehen durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren; soziale Medien können diese beeinflussen.
- Studie des IZI (Götz, Wunderer et al. 2019) mit 143 Betroffenen zeigt, dass Influencer_innen einen deutlichen Einfluss auf Körperbilder und Essverhalten haben.
- 77% der Befragten geben an, dass die Bearbeitung von Fotos ihr reales Verhalten beeinflusst hat.
- Instagram ist die größte Plattform für visuelle Selbstdarstellung unter Jugendlichen; 73% nutzen es regelmäßig.
- Mädchen zeigen oft ein überkritisches Verhältnis zu ihrem Körper und verwenden häufig Filter-Software.
- Positive Aspekte der sozialen Medien: Förderung von Diversität und positive Auseinandersetzung mit dem Körper.
- Online-Angebote zur Unterstützung: Incogito, U25, Jourvie, Bauchgefühl, Waage e.V., Ninette.
- Literaturhinweise zu den Studien von Götz und Wunderer über Influencer_innen und Essstörungen.