Heute ist der 3.06.2025
Datum: 3.06.2025 - Source 1 (https://www.oe24.at/businesslive/maerkte-boersen-live/starker-euro-gegen-trump-ezb-praesidentin-mit-ansage/634873980):
- EZB-Präsidentin Christine Lagarde fordert eine größere internationale Rolle des Euro.
- Rund 20 Prozent der weltweiten Devisenreserven sind in Euro gehalten, 58 Prozent in Dollar.
- Lagarde sieht im Zollstreit mit den USA eine wirtschaftliche Bedrohung.
- Sie kritisiert den Wandel von multilateraler Zusammenarbeit zu bilateralen Machtspielen.
- Lagarde betont, dass die Vormachtstellung des Dollars unsicher ist.
- Exporte machen fast ein Fünftel der Wertschöpfung in Europa aus und sichern 30 Millionen Arbeitsplätze.
- Lagarde sieht Chancen für Europa durch einen stärkeren Euro.
- Der Euro ist gegenüber dem Dollar so stark wie seit über drei Jahren nicht.
- Eine stärkere internationale Rolle des Euro könnte Kredite in der EU günstiger machen und die Binnennachfrage stützen.
- Wechselkursschwankungen hätten weniger Auswirkungen, wenn mehr Handel in Euro erfolgt.
- Europa wäre besser gegen Sanktionen geschützt.
- Um den globalen Status des Euro zu stärken, muss Europa geopolitisch, wirtschaftlich und rechtlich stärker werden.
- Lagarde fordert mehr Handelsabkommen und militärisches Aufholen.
- Die EU sollte ein attraktives Ziel für internationales Kapital werden, indem der Binnenmarkt vollendet und der Kapitalmarkt vertieft wird.
- Europa muss die Rechtsstaatlichkeit verteidigen und als politische Einheit auftreten.
Source 2 (https://www.europarl.europa.eu/workingpapers/econ/101/chap1_de.htm):
- Eine internationale Währung wird von Marktteilnehmern aus anderen Ländern als Zahlungsmittel verwendet.
- Internationale und nationale Währungen erfüllen drei Funktionen: Zahlungsmittel, Rechnungseinheit und Wertaufbewahrung.
- Krugman (1991) unterteilt diese Funktionen in sechs Aspekte für Privatwirtschaft und öffentlichen Sektor.
- Eine internationale Währung wird im Handel und Kapitalfluss als Zahlungsmittel verwendet.
- Privatwirtschaftlich dient sie als Verkehrswährung, während nationale Behörden sie als Rechnungseinheit nutzen können.
- Wertaufbewahrung erfolgt sowohl im privatwirtschaftlichen als auch im staatlichen Sektor.
- Die Funktionen einer Währung können sich ungleich entwickeln, z.B. als Verkehrswährung genutzt werden, ohne häufig am Devisenmarkt interveniert zu werden.
- Synergien zwischen den Funktionen einer internationalen Währung beeinflussen Transaktionskosten, Wertpapierausgabe, politische Anreize und Risiko.
- Der US-Dollar verlor nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems seine Rolle als institutionelle Leitwährung, bleibt jedoch dominant.
- Der Anteil des US-Dollars an den amtlichen Reserven fiel von 76,1% (1973) auf 58,9% (1996), während der Anteil der europäischen Währungen stieg.
- Der Dollar bleibt die führende Verkehrswährung, mit über 80% der zweiseitigen Transaktionen auf den Devisenmärkten (1995).
- Der Anteil des Dollars an der Fakturierung im Welthandel sank von 56% (1980) auf 48% (1992).
- Der Dollar dominiert weiterhin bei internationalen Anleihen und Schuldtiteln, insbesondere bei variabel verzinsten Emissionen (70,3% 1996).
- Der Dollar bleibt die wichtigste De-Facto-Ankerwährung außerhalb Europas.
- Die Struktur der Wechselkurssysteme hat sich seit 1978 verändert, mit weniger Währungen, die an den Dollar gebunden sind.
- Private Portfolios diversifizieren zunehmend aus dem Dollar heraus, während der Anteil europäischer Währungen steigt.
- Der Euro wird sich langsam als internationale Währung entwickeln, abhängig von der Effizienz der europäischen Finanzmärkte und der Wechselkurspolitik.
- Die Internationalisierung des Euro wird durch Trägheit und größenbedingte Kostenvorteile beeinflusst.
- Externe Effekte der Netzwerke und Synergien zwischen den Funktionen einer internationalen Währung sind entscheidend für die Internationalisierung.
- Die Größe des Finanzmarktes wird entscheidend für die Rolle des Euro als internationale Währung sein.
- Der Euro könnte als Ankerwährung für mittel- und osteuropäische Länder attraktiv sein, jedoch ist die Anbindung an den Dollar historisch gewachsen.
- Die Effizienz der europäischen Finanzmärkte wird durch den Wettbewerb und die Harmonisierung der Marktpraktiken gefördert.
- Kurzfristig wird der internationale Geldmarkt wahrscheinlich US-Schatzwechsel bevorzugen, da der US-Markt liquider ist.
- Die Entwicklung des Euro als Verkehrswährung könnte durch die Fragmentierung der Märkte und die Unterschiede in den nationalen Finanzsystemen verlangsamt werden.
Source 3 (https://www.swp-berlin.org/10.18449/2023S11/):
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- Barry Eichengreen, "Is De-dollarisation Happening?", CEPR, Voxeu Column, 12.5.2023.
- Paweł Tokarski, "Die internationale Rolle des Euro bleibt stabil – erfordert aber mehr Aufmerksamkeit", Berlin: Stiftung Wissenschaft und Politik, 23.6.2023.
- ECB, "The International Role of the Euro", Juni 2023, S. 8.
- In der ersten Hälfte des Jahres 2023 erhielt die EU von Standard & Poor’s ein AA+-Rating.
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- SWIFT- und Bloomberg Daten, verfügbar über Marcus Ashworth, "BRICS Raging against the Dollar Is an Exercise in Futility", Bloomberg, 5.6.2023.
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