Heute ist der 25.05.2025
Datum: 25.05.2025 - Source 1 (https://www.vol.at/trend-mouth-taping-studie-warnt-vor-risiken-von-zugeklebtem-mund/9418427):
- Mouth Taping wird als Methode zur Verbesserung des Schlafs und zur Minderung schlafbezogener Atmungsstörungen beworben.
- Empfohlen von Influencern und Prominenten, darunter Erling Haaland.
- Eine kanadische Studie analysierte zehn Studien mit insgesamt 213 Teilnehmern und veröffentlichte die Ergebnisse im Fachjournal "PLOS One".
- Die Methode beinhaltet das Verschließen des Mundes mit Pflastern oder speziellen Tapes, um die Nasenatmung während des Schlafs zu fördern.
- Die Forschungsgruppe um Brian Rotenberg warnt vor ernsthaften Gesundheitsgefahren, insbesondere für Menschen, die nicht für Mouth Taping geeignet sind.
- Mouth Taping soll unter anderem gegen obstruktive Schlafapnoe helfen, bei der die Atemwege während des Schlafs verengt werden.
- Zwei der zehn analysierten Studien zeigten mögliche Vorteile für Menschen mit leichter obstruktiver Schlafapnoe.
- Vier Studien wiesen jedoch auf Risiken hin, insbesondere bei verstopfter Nase (z.B. durch chronischen Schnupfen oder Heuschnupfen).
- Bei beeinträchtigter Nasenatmung und gleichzeitigem Verschluss des Mundes kann es zu ernsthaftem Sauerstoffmangel kommen.
- Eine weitere Gefahr besteht darin, dass Mageninhalt bei Zurückströmen die Atemwege versperren kann.
- Die Evidenz für die Wirksamkeit von Mouth Taping ist schwach, und die Studien waren klein und von geringer Qualität.
- Die Forschungsgruppe empfiehlt aufgrund der aktuellen Datenlage Mouth Taping nicht für Menschen mit schlafbezogenen Atmungsstörungen.
Source 2 (https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9498537/):
- **Hintergrund**: Viele Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) atmen durch den Mund, was die Schwere der OSA verschärft und die Compliance mit CPAP-Behandlungen beeinträchtigt.
- **Ziel der Studie**: Untersuchung der Veränderungen bei OSA durch die Verwendung von Mundtape bei Mundatmern mit milder OSA.
- **Methodik**:
- Teilnehmer: Mundatmer mit milder OSA, die die Einschlusskriterien erfüllten und das Versiegeln des Mundes tolerierten.
- Verwendung von 3M hypoallergenem Silikontape zur Mundversiegelung während des Schlafs.
- Durchführung eines Home Sleep Tests (HST) mit ApneaLink® vor und nach einer Woche Mundtaping.
- Definition eines "Responders": Reduktion des Schnarchindex um mindestens 50% unter Mundtaping.
- **Ergebnisse**:
- 20 Patienten eingeschlossen, 13 (65%) zeigten eine gute Reaktion.
- Medianer Apnoe/Hypopnoe-Index (AHI) sank signifikant von 8,3 auf 4,7 Ereignisse/Stunde (p = 0,0002).
- Medianer Schnarchindex (SI) verbesserte sich um 47% (303,8 vs. 121,1 Ereignisse/Stunde, p = 0,0002).
- Verbesserungen im Sauerstoffdesaturationsindex (ODI) (8,7 vs. 5,8, p = 0,0003) und niedrigster Sauerstoffsättigung (82,5% vs. 87%, p = 0,049).
- AHI-Änderung korrelierte negativ mit dem Ausgangs-AHI (r = -0,52, p = 0,02), ODI (r = -0,54, p = 0,01) und SI (r = -0,47, p = 0,04).
- Änderung des SI korrelierte stark mit dem Ausgangs-SI (r = -0,77, p = 0,001).
- **Schlussfolgerungen**:
- Mundtaping während des Schlafs verbessert Schnarchen und Schwere der Schlafapnoe bei Mundatmern mit milder OSA.
- AHI und SI reduzierten sich um etwa die Hälfte; stärkere Verbesserungen bei höherem Ausgangs-AHI und SI.
- Mundtaping könnte eine alternative Behandlung für Patienten mit milder OSA sein, bevor CPAP oder chirurgische Eingriffe in Betracht gezogen werden.
- **Ethik**: Studie genehmigt durch die Institutional Review Board (IRB) des Chang Gung Memorial Hospital.
- **Studienpopulation**: Durchführung zwischen 2020 und 2021, 19 Männer und 1 Frau, medianes Alter 38 Jahre, medianer BMI 24,5 kg/m².
- **Statistische Analyse**: Verwendung von Wilcoxon-Rangsummentests und Spearman-Rangkorrelationsanalysen; p-Wert < 0,05 als signifikant betrachtet.
- **Einschränkungen**: Kleine Stichprobengröße, keine Kontrollgruppe, retrospektive Studie, kurze Nachbeobachtungszeit, mögliche Unterschätzung der OSA-Schwere durch HST.
Source 3 (https://www.nicolorenz.de/atemuebungen-schlafapnoe/):
- Schlafapnoe ist eine ernsthafte Schlafstörung, bei der die Atmung während des Schlafes wiederholt unterbrochen wird.
- Atemaussetzer können von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten dauern und beeinträchtigen die Sauerstoffversorgung des Körpers.
- Atemstörungen im Schlaf umfassen neben Schlafapnoe auch Schnarchen, zentrale Schlafapnoe und Hypoventilation.
- Atemübungen sind eine bewährte Methode zur Linderung der Schlafapnoe.
- Häufigkeit: Etwa 4 % der Männer und 2 % der Frauen sind betroffen.
- Risikofaktoren: Übergewicht, Alter, familiäre Veranlagung, Rauchen, Alkoholkonsum.
- Atemstörungen können in jedem Alter auftreten, das Risiko steigt jedoch mit dem Alter.
- Unbehandelte Schlafapnoe kann zu Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und erhöhtem Unfallrisiko führen.
- Typische Symptome: lautes Schnarchen, Atemaussetzer, Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit, nächtliches Wasserlassen.
- Diagnostik: Polysomnographie, Heimschlaftest, klinische Untersuchung und Anamnese.
- Polysomnographie erfasst Hirnströme, Augenbewegungen, Muskelaktivität, Herzfrequenz, Atemfluss, Sauerstoffsättigung und Körperposition.
- Heimschlaftest ist eine weniger umfassende Variante der Polysomnographie, die in der häuslichen Umgebung durchgeführt wird.
- Atemtherapie ist ein bewährtes Verfahren zur Behandlung von Schlafapnoe.
- Kontinuierliche Überdrucktherapie (CPAP) ist der Goldstandard zur Behandlung obstruktiver Schlafapnoe.
- Auto-Titrations-Systeme (APAP) passen den Luftdruck automatisch an die Bedürfnisse des Patienten an.
- Bi-Level-Überdrucktherapie (BiPAP) verwendet zwei unterschiedliche Druckstufen für Ein- und Ausatmen.
- Individuelle Anpassung der Therapie ist entscheidend für den Therapieerfolg.
- Alternative Therapieansätze: Positionstherapie, Mundvorrichtungen, Gewichtsreduktion, Lebensstiländerungen, chirurgische Verfahren.
- Positionstherapie kann bei leichter bis mittelschwerer Schlafapnoe hilfreich sein.
- Mundvorrichtungen ziehen den Unterkiefer nach vorn, um Atemaussetzer zu verhindern.
- Zungenschrittmacher stimulieren die Zunge, um Atemwegsverengungen zu verhindern.
- Chirurgische Verfahren werden in der Regel erst nach erfolgloser konservativer Therapie in Betracht gezogen.
- Behandlung von zentralen Schlafapnoe-Syndromen zielt auf die zugrundeliegenden Ursachen ab.
- Hypoventilation und Atemaussetzer werden je nach Ursache behandelt.
- Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Langzeitfolgen zu vermeiden.
- Forschung im Bereich Atemtherapie entwickelt sich weiter, um effektivere Behandlungen zu ermöglichen.