Kleine Zeitung

Heute ist der 25.05.2025

Datum: 25.05.2025 - Source 1 (https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/kultur/19724304/neuer-volksopern-figaro-4-zum-preis-von-1):
- Regisseurin Lotte de Beer inszenierte "Le nozze di Figaro" von Wolfgang Amadeus Mozart.
- Die Inszenierung wurde bereits 2022 in Aix-en-Provence aufgeführt.
- Die Aufführung besteht aus vier Akten, die jeweils einer Figur gewidmet sind.
- Der 1. Akt ist aus der Perspektive des Grafen und hat den Stil einer US-Sitcom der 1970er Jahre.
- Der 2. Akt gehört der Zofe Susanna und enthält slapstickartige Elemente.
- Cherubino hat eine komische Szene in einer Waschmaschine, während die Gräfin versucht, sich ins Jenseits zu befördern.
- Der 3. Akt zeigt einen emotionalen Bruch mit der Gräfin, die in einem minimalistischen Setting leidet.
- Der 4. Akt hat psychedelische Elemente und erinnert an "Lucy in the sky".
- Omer Meir Wellber leitet die musikalische Aufführung in schnellem Tempo.
- Wellber integriert verschiedene musikalische Anspielungen während der Rezitative.
- Die Inszenierung legt Wert auf Sängerschauspieler, weniger auf reine Gesangsstimmen.
- Lauren Urquhart als Susanna zeigt anfangs Schwächen, steigert sich jedoch im Laufe des Abends.
- Matilda Sterby als Gräfin harmoniert gut mit Daniel Schmutzhard als Graf, hat jedoch in der Höhe Schwierigkeiten.
- Michael Arivony als Figaro präsentiert sich leicht und passend für die Inszenierung.
- Weitere Aufführungen sind für den 24. und 30. Mai sowie im Juni und März 2026 geplant.

Source 2 (https://www.volksoper.at/volksoper_wien/pressezentrum/pressemeldungen/Premiere-_-Le_nozze_di_Figaro-_-_24._Mai_2025.de.php):
- Premiere von Lotte de Beers Inszenierung von Mozarts "Le nozze di Figaro" am 24. Mai 2025 an der Volksoper.
- Produktion ursprünglich für das Festival d’Aix-en-Provence 2021 kreiert.
- Themen: Sex und Macht aus verschiedenen Perspektiven (Graf, Susanna, Gräfin, Barbarina, Marcellina).
- Musikalische Leitung: Omer Meir Wellber, der vom Hammerflügel aus dirigiert.
- Besetzung:
- Figaro: Michael Arivony
- Susanna: Lauren Urquhart
- Cherubino: Annelie Sophie Müller
- Gräfin: Matilda Sterby
- Graf: Daniel Schmutzhard
- Barbarina: Jaye Simmons
- Marcellina: Ulrike Steinsky.
- Beaumarchais’ Stück "Der tolle Tag oder Die Hochzeit des Figaro" wurde in Wien wegen politischer Anspielungen verboten.
- Mozart beauftragte Lorenzo Da Ponte, das Stück in ein Libretto umzuwandeln; einige Passagen wurden für die Zensur entschärft.
- Uraufführung von "Le nozze di Figaro" am 1. Mai 1786 im Burgtheater in Wien.
- Erste von drei Kooperationen zwischen Mozart und Da Ponte, gefolgt von "Don Giovanni" und "Così fan tutte".
- "Le nozze di Figaro" wurde seit 1905 an der Volksoper 365 Mal in sechs verschiedenen Inszenierungen aufgeführt.
- Am 1. Mai 1945 fand eine Aufführung von "Die Hochzeit des Figaro" in der Wiener Volksoper statt, symbolisch für den Neubeginn nach dem NS-Terrorregime.
- Lotte de Beers Inszenierung wird für die Volksoper neu interpretiert.
- Vier Akte aus vier Perspektiven:
- Erster Akt: Sicht des Grafen, der junge Bedienstete jagt.
- Zweiter Akt: Sicht von Susanna, die mit einem grenzüberschreitenden Chef und einem naiven Verlobten kämpft.
- Dritter Akt: Sicht der Gräfin, die unter der Untreue ihres Mannes leidet.
- Vierter Akt: Sicht von Barbarina, die nach einem besseren Umgang mit Geschlechterkämpfen sucht.
- Omer Meir Wellber betont die Flexibilität und Improvisation während der Aufführungen, um eine einzigartige Erfahrung zu schaffen.

Source 3 (https://taz.de/In-der-Oper-verliert-die-Frau-in-jedem-Fall/!1635847/):
- Eva Rieger, Bremer Musikwissenschaftlerin, sprach über „Geschlechterrollen in der Oper“ in der Reihe „Uni für alle“.
- Sie brachte Musikcassetten als Hörbeispiele mit.
- Rieger analysierte die Darstellung von Frauen in der Oper, insbesondere die Aufteilung in „gute“ und „böse“ Frauen.
- In der Barockzeit konnten Frauen starke und mächtige Rollen spielen, z.B. bei Monteverdi und Händel.
- Im 19. Jahrhundert änderte sich dies, und kämpferische Frauenfiguren verschwanden aus den Opern.
- Rieger nannte Beispiele wie Monteverdis „Die Krönung der Poppea“ und die Figur der Ottavia, die befehlend dargestellt wird.
- Starke Frauen in späteren Opern erleiden oft ein schlechtes Schicksal, es sei denn, sie handeln für Männer.
- Rieger erklärte, dass die Aufteilung in gute und böse Frauen mit der veränderten Lebenswirklichkeit der Frauen im 18. und 19. Jahrhundert zusammenhängt.
- Männliche Charaktere wurden mit öffentlichen Tätigkeiten assoziiert, während Frauen auf das Heim beschränkt wurden.
- Musikalische Mittel zur Darstellung von Geschlechterrollen wurden analysiert, z.B. Affektenlehre der Barockzeit.
- Rieger stellte fest, dass unlustbetonte Affekte oft Frauen und lustbetonte Affekte Männern zugeordnet werden.
- In Mozarts Werken zeigen Frauen wie Blonde und Susanna Stärke, jedoch sind sie musikalisch weniger komplex.
- Rieger diskutierte die musikalische Ausstattung von Frauenfiguren in Opern, z.B. bei Wagner und Puccini.
- Sie kritisierte, dass die Opern keine positiven Modelle für Frauen bieten.
- Rieger hob hervor, dass Frauen oft mit leidvollen und konfliktbeladenen Arien ausgestattet sind, was nicht als schmeichelhaft angesehen werden sollte.

Ursprung:

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Erstellt am: 2025-05-25 07:30:11

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Kleine Zeitung