Heute ist der 24.05.2025
Datum: 24.05.2025 - Source 1 (https://www.vienna.at/air-belgium-insolvent-passagiere-drohen-leer-auszugehen/9422240):
- Air Belgium ist offiziell insolvent; das Gericht in Wallonisch-Brabant eröffnete das Verfahren am 30. April 2025.
- Die Airline hatte ihren Passagierbetrieb bereits im Oktober 2023 eingestellt.
- Insolvenzursache: massive Verluste, insbesondere durch pandemiebedingte Rückgänge im China-Geschäft.
- Nicht erstattete Flugtickets sind Teil der Insolvenzmasse; eine Rückerstattung an Reisende ist unwahrscheinlich.
- Der französische Logistikriese CMA CGM übernahm das verbliebene Frachtgeschäft und sicherte 124 Arbeitsplätze.
- Der Rest der Airline wird liquidiert.
- Der europäische Dachverband der Reisebüros und Reiseveranstalter (ECTAA) kritisiert die aktuelle Gesetzeslage.
- Durch die Pleite entstanden rund 8 Millionen Euro Schaden, davon 5 Millionen Euro direkt bei Reiseveranstaltern und Agenturen.
- ECTAA fordert EU-weite Regelungen zum besseren Schutz von Kunden bei Airline-Insolvenzen.
- Aktuell gibt es in der EU keinen einheitlichen rechtlichen Schutz für Reisende bei Airline-Insolvenzen.
- Pauschalanbieter haften oft selbst für Ersatzleistungen, wenn eine Airline pleitegeht.
Source 2 (https://www.independent.co.uk/travel/news-and-advice/air-belgium-bankrupt-passenger-refunds-consumer-rights-b2755922.html):
- Eine Reiseagenturgruppe fordert Änderungen des EU-Rechts nach der Liquidation der belgischen Airline Air Belgium im letzten Monat.
- Air Belgium, eine Frachtfluggesellschaft, wurde von einem Schifffahrtsunternehmen übernommen, nachdem es in finanzielle Schwierigkeiten geraten war.
- Am 30. April genehmigte ein Gericht die Übernahme der Frachtoperationen durch die CMA CGM-Gruppe.
- Die Airline wurde von demselben Gericht in Liquidation versetzt.
- CMA CGM plant, die Aktivitäten von Air Belgium auf Luftfracht zu konzentrieren, wodurch 124 Arbeitsplätze, darunter 74 Piloten, erhalten bleiben.
- Die European Travel Agents’ And Tour Operators’ Association (ECTAA) äußerte Unzufriedenheit über die Handhabung der Insolvenz von Air Belgium.
- ECTAA fordert dringend einen Schutz vor Airline-Insolvenzen, da die Liquidation von Air Belgium Reiseagenten und Kunden Millionenverluste beschert hat.
- Es gibt fast 8 Millionen Euro an ausstehenden Rückerstattungsansprüchen für Passagiere, von denen über 5 Millionen Euro über Reisevermittler verkauft wurden.
- Air Belgium stellte im September 2023 alle regulären Passagierflüge ein und konzentrierte sich auf Fracht- und Charteroperationen.
- Die Airline hatte versprochen, Passagieren mit stornierten Flügen vorrangig Rückerstattungen zu gewähren.
- ECTAA erklärt, dass viele Passagiere wahrscheinlich keine Rückerstattungen für ihre stornierten Flüge erhalten werden, da die Ansprüche nun Teil des Insolvenzverfahrens sind.
- Niky Terzakis, CEO von Air Belgium, äußerte Bedauern über die Auswirkungen auf Passagieroperationen und Mitarbeiter.
- ECTAA betont, dass Reisevermittler bei Insolvenz der Airline finanziell belastet werden, da sie gesetzlich verpflichtet sind, alternative Tickets anzubieten.
- Die Liquidation von Air Belgium fällt mit den Diskussionen des Rates der Europäischen Union über die Überarbeitung der Verordnung über die Rechte von Fluggästen zusammen.
- ECTAA fordert Maßnahmen, die garantieren, dass Ticketpreise bei Insolvenz der Airline zurückerstattet werden.
- Frank Oostdam, Präsident von ECTAA, betont die Risiken für Verbraucher und Reisevermittler im aktuellen System.
- Terzakis erklärt, dass Air Belgium mit Herausforderungen wie COVID-19 und dem Ukraine-Krieg konfrontiert war.
- Die Übernahme durch CMA CGM wird als Chance für die Zukunft der belgischen Luftfahrtbranche angesehen.
- Die britische Zivilluftfahrtbehörde informiert, dass Reiseunternehmen mit einer ATOL-Lizenz für Flugbuchungen verantwortlich sind und Rückerstattungen oder alternative Flüge anbieten müssen.
- Es wird empfohlen, die Reiseversicherung auf den Schutz bei Airline-Insolvenzen zu überprüfen.
Source 3 (https://germany.representation.ec.europa.eu/news/lehren-aus-der-covid-19-pandemie-eu-kommission-will-rechte-von-reisenden-starken-2023-11-29_de):
- Die EU-Kommission plant eine Überarbeitung der bestehenden Regeln zur Stärkung der Rechte von Reisenden.
- Betroffene Regelungen: Pauschalreiserichtlinie, Fluggastrechte-Verordnung, Fahrgastrechte bei multimodalen Reisen, Vorschriften für Reisende mit Behinderungen.
- Hintergrund: Erfahrungen aus der COVID-19-Pandemie und der Insolvenz der Reisegruppe Thomas Cook 2019.
- EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean betont die Notwendigkeit, aus über zehn Jahren Erfahrung zu lernen.
- Ziel: Verbesserung der Anwendung und Durchsetzung bestehender Vorschriften sowie Schließung von drei wesentlichen Lücken:
1. Gleichwertiger Schutz für Fahrgäste bei Buchungen über Vermittler.
2. Erweiterter Schutz für Fahrgäste, die verschiedene Verkehrsträger kombinieren.
3. Verstärkter Schutz und Unterstützung für Fahrgäste mit Behinderungen.
**Vorschläge im Detail:**
1. **Verstärkte Fahrgastrechte:**
- Schutz für Flug-, Bahn-, Schiffs- und Busreisende.
- Anspruch auf Erstattung, Entschädigung und Unterstützung bei Reiseunterbrechungen.
- Stärkung der Durchsetzungsmechanismen und Einführung neuer Vorschriften für Fluggäste, die über Vermittler buchen.
- Neue Vorschriften für multimodale Reisen, einschließlich besserer Informationsrechte und Unterstützung bei verpassten Anschlüssen.
2. **Schutz von Pauschalreisenden:**
- Überarbeitung der Pauschalreiserichtlinie von 2015 zur Verbesserung des Schutzes in Krisensituationen.
- Klärung der Rechte und Pflichten von Reisenden und Veranstaltern.
- Reisende haben Anspruch auf Erstattung innerhalb von 14 Tagen.
- Anzahlungen für Pauschalreisen dürfen 25% des Preises nicht übersteigen.
- Klare Informationen über Gutscheine und Erstattungsrechte.
3. **Bessere multimodale Reiseinformationsdienste:**
- Überarbeitung der Delegierten Verordnung über EU-weite multimodale Reiseinformationsdienste (MMTIS).
- Echtzeitinformationen über verschiedene Verkehrsträger und deren Zugänglichkeit.
- Schaffung eines gemeinsamen europäischen Mobilitätsdatenraums (EMDS) zur Verbesserung des Zugangs und Austauschs von Mobilitätsdaten.
**Hintergrund:**
- Jährlich unterliegen rund 13 Milliarden Passagiere in der EU den EU-Passagierrechten, mit einer prognostizierten Steigerung auf 15 Milliarden bis 2030 und fast 20 Milliarden bis 2050.
- Die EU-Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität zielt darauf ab, die verkehrsbedingten Emissionen bis 2050 um 90% zu senken.