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Heute ist der 22.05.2025

Datum: 22.05.2025 - Source 1 (https://www.vienna.at/eu-rechnungshof-warnt-vor-problemen-bei-zusatzpensionen/9419387):
- Der EU-Rechnungshof (ERH) veröffentlicht einen Bericht über Probleme bei Zusatzpensionen.
- Die EU hat den Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge und der Europarente nicht ausreichend vorangetrieben.
- Österreich liegt 2023 mit 5,5 % des BIP bei der betrieblichen Altersversorgung im unteren Drittel der EU-Länder.
- Dänemark und die Niederlande sind Spitzenreiter bei der betrieblichen Altersversorgung (Dänemark: fast 200 % des BIP, Niederlande: fast 150 % des BIP).
- Das Volumen der betrieblichen Altersversorgung in Österreich beträgt 26 Mrd. Euro und liegt im EU-Mittelfeld.
- In Österreich sind 2023 acht Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung aktiv, mit 947.204 registrierten Leistungsempfängern.
- Österreich ist grenzüberschreitend gut vernetzt: eine österreichische Einrichtung bietet Leistungen in Liechtenstein, den Niederlanden und Deutschland an.
- Drei europäische Einrichtungen (zwei aus Deutschland, eine aus Belgien) sind in Österreich tätig.
- Der Bericht betont die Notwendigkeit, das Altersvorsorgesystem breiter aufzustellen, auch in Österreich.
- Grenzüberschreitende betriebliche und europaweite Rentenprodukte spielen derzeit keine bedeutende Rolle auf dem EU-Markt.
- Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung verwalten Vermögenswerte von rund 2,8 Billionen Euro und sichern etwa 47 Millionen Arbeitnehmer und Pensionisten ab.
- Die Europarente (PEPP) wurde im März 2022 geschaffen, um ein europaweit gültiges privates Altersvorsorgeprodukt anzubieten.
- Aufgrund mangelnder steuerlicher Anreize und einer Obergrenze von 1 % für Kosten und Gebühren ist die Europarente wenig attraktiv.
- Bisher gibt es nur ein Produkt dieser Art mit weniger als 5.000 Sparern und Vermögenswerten von unter 12 Millionen Euro.
- Der ERH empfiehlt der EU-Kommission, die Gründe für die mangelnde Nutzung des PEPP zu bewerten und zu entscheiden, ob das Projekt fortgeführt, geändert oder beendet werden soll.
- Verbesserung der Transparenz bei Kosten und Renditen sowie der Bewertung systemischer Risiken in der betrieblichen Altersvorsorge wird gefordert.
- Pensionssysteme sind wichtig für den Sozialversicherungsschutz und die Stärkung der Kapitalmärkte der EU.

Source 2 (https://www.bmas.de/DE/Soziales/Rente-und-Altersvorsorge/Fakten-zur-Rente/Alterssicherung-im-internationalen-Vergleich/alterssicherung-im-internationalen-vergleich.html):
- Deutschlands Regelaltersgrenze für die Rente liegt bei 67 Jahren, die bis 2030 schrittweise erreicht wird.
- Vorzeitiger Renteneintritt ist unter bestimmten Voraussetzungen ab 63 Jahren möglich.
- Die Regelaltersgrenze ist das Alter, ab dem ein Anspruch auf eine abschlagsfreie Rente besteht.
- Deutschlands Rentenausgaben liegen gemessen am Bruttoinlandsprodukt einen Prozentpunkt unter dem EU-Durchschnitt.
- Rentenausgaben in Deutschland betragen 11,6% des BIP.
- Im internationalen Vergleich sind die Rentenausgaben in Deutschland moderat, trotz eines hohen Anteils älterer Menschen.
- Rentenausgaben umfassen Altersrenten, Hinterbliebenenrenten, Erwerbsminderungsrenten und Unfallrenten.
- Deutschland hat eine hohe Erwerbstätigenquote, insbesondere bei der Altersgruppe 60 bis 64 Jahre (67,1%).
- Die Erwerbstätigenquote in Deutschland liegt sowohl bei der Gesamtbevölkerung als auch bei den 60- bis 64-Jährigen hoch.
- Renten in Deutschland werden entsprechend der Lohnentwicklung angepasst, was Rentner an den Wohlstandsgewinnen der Gesellschaft teilhaben lässt.
- Die Rentengarantie in Deutschland verhindert eine Kürzung der Renten bei der Rentenanpassung.

Source 3 (https://info.aon.de/die-betriebliche-altersversorgung-im-internationalen-vergleich-was-koennen-wir-von-anderen-laendern-lernen/):
- Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) in Deutschland ist ein Thema mit Unsicherheiten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
- Die bAV hat Schwächen und passt sich nicht ausreichend an Entwicklungen am Kapital- und Arbeitsmarkt sowie an demografischen Veränderungen an.
- Sinkende Leistungsniveaus der gesetzlichen Rentenversicherung könnten zu größeren Problemen führen.
- Aon hat eine Studie zur bAV in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern durchgeführt.
- Carsten Hölscher, Aon-Experte, berichtet über die Ergebnisse der Studie und die Schwächen der deutschen bAV.
- Wichtige Schwächen der deutschen bAV:
- Eingeschränkte Anpassungsfähigkeit an wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen.
- Komplexität des bAV-Systems, die Flexibilität einschränkt.
- Festhalten an Garantien bei Kapitalanlagen, was in der aktuellen Zinssituation problematisch ist.
- Betriebsrentenstärkungsgesetz (2018) ermöglicht Einführung einer reinen Beitragszusage ohne Garantien, hat jedoch hohe Hürden und erhöhte Komplexität.
- Eine ideale bAV sollte zukunftsorientiert, flexibel, schlank und effizient sein.
- Die bAV sollte als geteilte Verantwortung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer betrachtet werden.
- Niedrige Zugangsschwellen für Mitarbeitende und kleine Unternehmen sind wichtig.
- Großbritannien wird als positives Beispiel für ein einfaches bAV-System genannt (Automatic enrolment).
- Arbeitnehmer benötigen zunehmend zusätzliche Einkommensquellen für die Altersversorgung, insbesondere Geringverdiener.
- Es gibt kein perfektes bAV-System, aber interessante Regelungen in anderen Ländern, die inspirierend sein können.
- Kernerkenntnisse der Studie:
- Unterschiede im Umgang mit Garantien in verschiedenen Ländern.
- Kulturen, die Chancen statt Risiken sehen, haben es einfacher bei der Umgestaltung ihrer Altersversorgungssysteme.
- Unternehmen sollten Mitarbeitende zur Verantwortung für ihre Altersversorgung anregen.
- Die Studie untersucht die bAV in neun Ländern: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Schweiz, UK, USA.
- Fokus der Studie: Zukunftsorientierung, Flexibilität, Schlankheit der Strukturen und Effektivität.
- Ergebnisse zeigen, dass die deutsche bAV im internationalen Vergleich im unteren Bereich liegt.
- Hauptursache: hohe Komplexität und fehlende Anpassungsfähigkeit.
- Politischer Mut ist erforderlich, um Strukturen zu verschlanken und flexible Auszahlungsformen anzubieten.

Ursprung:

Vienna AT

Link: https://www.vienna.at/eu-rechnungshof-warnt-vor-problemen-bei-zusatzpensionen/9419387

URL ohne Link:

https://www.vienna.at/eu-rechnungshof-warnt-vor-problemen-bei-zusatzpensionen/9419387

Erstellt am: 2025-05-21 18:44:14

Autor:

Vienna AT