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Heute ist der 23.05.2025

Datum: 23.05.2025 - Source 1 (https://www.krone.at/3791146):
- Nach dem Wahlsieg des Verbandes sozialistischer Studierenden (VSStÖ) gibt es Spannungen zur Jüdischen österreichischen Hochschüler:innenschaft (JöH).
- JöH wirft dem VSStÖ Antisemitismus vor und spricht von einem „unvorstellbaren Tiefpunkt“ antisemitischer Entwicklung.
- Auslöser sind „geleakte“ Chats einer WhatsApp-Gruppe der JöH, in denen pro-palästinensische Protestierende abwertend bezeichnet wurden.
- JöH-Vorsitzender Alon Ishay betont, dass die Moderatoren die Inhalte zurückwiesen und antidiskriminatorische Werte durchsetzten.
- Die Chats wurden in einem „Hassposting“ auf Instagram veröffentlicht, in dem die JöH als „Genozidales Monster“ und „Lobby der Zionistischen Entität“ diffamiert wird.
- JöH kritisiert, dass der VSStÖ sich nicht klar von antisemitischen Gruppen distanziert.
- VSStÖ hat den jüdischen Hochschüler:innen mitgeteilt, dass eine Stellungnahme zu den Chats erforderlich ist, um die Zusammenarbeit fortzusetzen.
- JöH sieht die Moderationsarbeit als korrekt und verantwortungsbewusst an.
- Es gibt Vorwürfe, dass VSStÖ-Vorsitzende an einer Demonstration teilgenommen haben, die von Gruppen organisiert wurde, die Hasspostings gegen die JöH verbreiten.
- JöH behauptet, der Instagram-Account, der das „Hassposting“ veröffentlichte, werde von VSStÖ-Funktionären betrieben, was der VSStÖ zurückweist.
- JöH kritisiert, dass der VSStÖ an einem umstrittenen Bündnis festhält, das von anderen Gruppen verlassen wurde.
- VSStÖ-Bundesvorsitzende Miriam Amann weist die Antisemitismus-Vorwürfe zurück und betont, dass im VSStÖ kein Platz für Antisemitismus sei.
- Amann erklärt, dass die Beziehung zur JöH wertschätzend sei und man die Zusammenarbeit fortsetzen wolle, sobald die JöH Stellung zu den Chats bezieht.

Source 2 (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250521_OTS0010/vsstoe-boykottiert-juedische-studierende-antisemitismus-nicht-im-griff):
- Die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH) sind seit 1947 die gewählte Vertretung jüdischer Studierender in Österreich.
- Nach dem 7. Oktober 2023 gab es einen Anstieg des Antisemitismus, insbesondere beim Verband Sozialistischer Student_innen in Österreich (VSSTÖ).
- Der VSSTÖ hat angekündigt, die JöH zu boykottieren und keine Veranstaltungen mehr zu bewerben.
- Der Boykott wurde als Reaktion auf eine Bitte der JöH zur gemeinsamen Bewerbung einer Diskussionsveranstaltung mit dem palästinensischen Friedensaktivisten Hamza Howidy ausgesprochen.
- Hamza Howidy ist aus Gaza City geflohen und setzt sich für einen differenzierten Diskurs und Frieden ein.
- Der Boykott basiert auf einem antisemitischen Posting der Instagram-Seite des “Intifada-Camps”, das die JöH als Zielscheibe hat.
- In dem Posting werden jüdische Studierende als “Genozidales Monster” und “Lobby der Zionistischen Entität” bezeichnet.
- Die JöH hat die beleidigenden Kommentare in einer WhatsApp-Gruppe sanktioniert und gelöscht.
- Der VSSTÖ fordert ein öffentliches Statement der JöH, das die JöH als “rassistische Organisation” diffamiert.
- Die JöH lehnt ein solches Statement ab und sieht sich selbst als verantwortungsbewusst.
- Der VSSTÖ hat an einer Demonstration des Intifada-Camps teilgenommen, die antisemitische Inhalte verbreitet.
- Der Instagram-Account “thepeoplesafa_vie” wird von VSSTÖ-FunktionärInnen betrieben und hat Inhalte veröffentlicht, die die Gewalt der Hamas leugnen.
- Der VSSTÖ weigert sich, aus dem Bündnis “Offensive Gegen Rechts (OGR)” auszutreten, das als problematisch angesehen wird.
- Die JöH hat dem VSSTÖ einen Antisemitismus-Workshop angeboten, der abgelehnt wurde.
- Die JöH fordert den VSSTÖ auf, den Boykott zu beenden und sich öffentlich zu entschuldigen.
- Alon Ishay, Präsident der JöH, äußert sich schockiert über den Boykott und die feindliche Atmosphäre für jüdische Studierende an Universitäten.

Source 3 (https://www.oeaw.ac.at/news/oeaw-erforscht-antisemitismus-an-oesterreichischen-unis):
- Anstieg antisemitischer Vorfälle in Österreich nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.
- Universitäten wurden Schauplätze antisemitischer Versammlungen und Parolen.
- Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) startet ein Projekt zur Erforschung von Antisemitismus an Hochschulen.
- ÖAW-Präsident Heinz Faßmann betont die Notwendigkeit, neue Formen des Antisemitismus zu erforschen.
- Gerald Lamprecht leitet seit Januar 2024 den Forschungsschwerpunkt Antisemitismus an der ÖAW.
- Lamprecht ist Professor für jüdische Geschichte an der Universität Graz und leitet das „Centrum für jüdische Studien“.
- Das Forschungsprojekt untersucht die Entwicklung des Antisemitismus an Hochschulen seit 1945, mit Fokus auf gegenwärtige antisemitische Aktivitäten.
- Ein weiteres Projekt untersucht antisemitische Diskurse in Onlinemedien und deren Rezeption in jüdischen Gemeinden.
- Ariane Sadjed erforscht, wie Antisemitismus in sozialen Medien thematisiert wird.
- Helga Embacher leitet eine Erhebungsstudie zum Gegenwartsantisemitismus.
- Lamprecht plant eine Pilotstudie zu Antisemitismus an österreichischen Universitäten.
- Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis von Antisemitismus an Hochschulen zu entwickeln.
- Antisemitismus an Universitäten hat Auswirkungen auf die Gesellschaft und umfasst sowohl traditionelle als auch neue Formen.
- Antisemitismus wird zunehmend mit dem Nahostkonflikt verknüpft, sowohl im linken als auch im rechten Spektrum.
- Lamprecht betont die Notwendigkeit von Aufklärung und rechtlichen Maßnahmen gegen Antisemitismus.

Ursprung:

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Erstellt am: 2025-05-21 17:35:10

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