Heute ist der 23.05.2025
Datum: 23.05.2025 - Source 1 (https://www2.oekonews.at/gletscherverlust-fuer-jahrhunderte-nicht-umkehrbar+2400+1226982):
- Gletscherforscher:innen Lilian Schuster und Fabien Maussion von den Universitäten Innsbruck und Bristol haben neue Modellierungen zur Gletscherentwicklung veröffentlicht.
- Die Studie zeigt, dass eine temporäre Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze zu einem signifikanten Gletscherschwund führt, mit langfristigen Auswirkungen auf den Meeresspiegel.
- Die Untersuchung wurde im Fachmagazin Nature Climate Change veröffentlicht.
- Die Simulationen betrachten „Overshoot“-Szenarien, in denen die Temperatur zeitweise über 1,5°C steigt.
- Ein Beispiel-Szenario sieht eine Temperatursteigerung auf 3°C bis 2150 vor, gefolgt von einer Abkühlung auf 1,5°C bis 2300.
- Im Overshoot-Szenario verlieren Gletscher bis 2200 etwa 16% mehr Masse und bis 2500 rund 11% mehr als in einem Szenario ohne Überschreitung des 1,5°C-Ziels.
- Zusätzlich gibt es einen unvermeidlichen Verlust von 35% Gletschermasse, selbst bei Einhaltung des 1,5°C-Ziels.
- Das zusätzliche Schmelzwasser trägt erheblich zum Anstieg des Meeresspiegels bei.
- Die Erholung großer Gletscher nach einem 3°C-Overshoot würde Jahrhunderte oder Jahrtausende dauern.
- Kleinere Gletscher in den Alpen, Himalaya oder Tropischen Anden könnten frühestens bis 2500 eine Erholung erleben.
- Das Phänomen „Peak Water“ beschreibt die kurzfristige Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Gletscherschmelze.
- Ein neues Phänomen, „Trough Water“, beschreibt die reduzierte Wasserverfügbarkeit, wenn Gletscher sich regenerieren.
- Etwa die Hälfte der betrachteten Einzugsgebiete könnte nach 2100 Trough-Water-Phasen erleben.
- Rasche Emissionsreduktionen könnten zur langfristigen Erhaltung von Gletschern und deren Wasserabfluss beitragen.
- Eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5°C würde bis 2500 mehr als 10% Gletschermasse im Vergleich zu einem temporären Überschreiten auf 3°C bewahren.
- Die Studie wird mit einem Appell an Politik und Gesellschaft verbunden, um die Emissionsreduktion zu beschleunigen und irreversible Folgen zu vermeiden.
Source 2 (https://www.geo.uzh.ch/de/news/publikationen/2025/glambie.html):
- Im Jahr 2000 bedeckten die Gletscher weltweit eine Fläche von 705.221 km² und enthielten 121.728 Milliarden Tonnen Eis.
- Kontinentale Eisschilde Grönlands und der Antarktis sind nicht berücksichtigt.
- Seit 2000 haben die Gletscher weltweit durchschnittlich 5 % ihres Eises verloren.
- Regionaler Verlust variiert: 2 % auf antarktischen und subantarktischen Inseln, 39 % in Mitteleuropa.
- Jährliche Gletscherschmelze betrug 273 Milliarden Tonnen Eis.
- Gletscherschmelze hat sich von 2000–2011 zur zweiten Hälfte des Zeitraums (2012–2023) um 36 % erhöht.
- Massenverlust der globalen Gletscher ist etwa 18 % größer als der des grönländischen Eisschildes und mehr als doppelt so groß wie der des antarktischen Eisschildes.
- Internationale Studie «Glacier Mass Balance Intercomparison Exercise» (GlaMBIE) unter Leitung des World Glacier Monitoring Service (WGMS) an der Universität Zürich (UZH).
- Studie sammelte, homogenisierte, kombinierte und analysierte Veränderungen der Gletschermassen aus verschiedenen Feld- und Satellitenbeobachtungsmethoden.
- Ergebnisse wurden zu einer jährlichen Zeitreihe der Gletschermassenänderungen für alle Gletscherregionen der Welt von 2000 bis 2023 kombiniert.
- Insgesamt 233 Schätzungen regionaler Gletschermassenänderungen aus etwa 450 Datenquellen und 35 Forschungsteams erstellt.
- GlaMBIE liefert neue Erkenntnisse über regionale Trends und jährliche Schwankungen.
- Globaler Verlust an Gletschermasse von 2000 bis 2023 betrug insgesamt 6.542 Milliarden Tonnen.
- Jährliche Gletscherschmelze trug 18 Millimeter zum globalen Meeresspiegelanstieg bei (ca. 0,75 mm pro Jahr).
- Gletscher sind nach der Erwärmung der Ozeane der zweitgrößte Verursacher für den globalen Meeresspiegelanstieg.
Source 3 (https://www.fau.de/2025/02/pressemeldungen/klimawandel-die-gletscher-schmelzen-rasant/):
- Neue Studie der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) mit Beteiligung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) veröffentlicht im Forschungsmagazin Nature.
- Gletscher sind wichtige Süßwasserspeicher für Trinkwasser, Bewässerung und Wasserkraft.
- Gletscher verlieren seit 2000 durchschnittlich 273 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr, was dem fünfeinhalbfachen Volumen des Bodensees entspricht.
- In den letzten zehn Jahren ist die Eismenge um 36 Prozent gestiegen: von 231 Milliarden Tonnen pro Jahr (2000-2011) auf 314 Milliarden Tonnen pro Jahr (2012-2023).
- Im Jahr 2000 betrug das geschätzte Gletschervolumen (ohne Grönland und Antarktis) 121.728 Milliarden Tonnen.
- In den letzten zwei Jahrzehnten haben Gletscher rund fünf Prozent ihres Gesamtvolumens verloren.
- Eisverlust variiert regional:
- Antarktische und subantarktische Inseln: 2 Prozent Verlust.
- Mitteleuropa: 39 Prozent Verlust seit 2000.
- Gletscher haben 18 Prozent mehr Masse verloren als der grönländische Eisschild und mehr als doppelt so viel wie der antarktische Eisschild.
- Zwischen 2000 und 2023 haben die Gletscher 6542 Milliarden Tonnen Eis verloren, was den Meeresspiegel um 18 Millimeter ansteigen ließ (durchschnittlich 0,75 Millimeter pro Jahr).
- Gletscher sind nach der Ozeanwärmung der zweitgrößte Verursacher des globalen Meeresspiegelanstiegs.
- Studie (Glacier Mass Balance Intercomparison Exercise, Glambie) umfasst 35 Teams mit rund 450 Wissenschaftlern weltweit.
- Daten stammen aus Feldmessungen und verschiedenen Satellitenmissionen (optisch, Radar, Laser, Gravimetrie).
- 233 Schätzungen regionaler Gletschermassenänderungen wurden zusammengefasst.
- FAU-Wissenschaftler trugen Daten und Analysen zu Höhenänderungen von Gletschern in Anden und Alpen bei, basierend auf der deutschen Satellitenmission TanDEM-X.