Heute ist der 23.05.2025
Datum: 23.05.2025 - Source 1 (https://www.5min.at/5202505201709/nicht-als-oesterreicherin-letzte-katakombenlehrerin-verstorben/):
- Hermine Mayr ist am 20. Mai 2025 im Alter von 107 Jahren in Südtirol verstorben.
- Sie hatte die italienische Staatsbürgerschaft.
- Mayr wurde am 23. April 1919 in Südtirol geboren, als das Gebiet zu Deutschösterreich gehörte.
- Nach dem Verlust der österreichischen Staatsbürgerschaft kämpfte sie Zeit ihres Lebens darum, diese zurückzuerlangen.
- Mayr wollte als Österreicherin sterben, was ihr nicht ermöglicht wurde.
- Sie wurde posthum vom „Andreas Hofer Bund Tirol“ geehrt, der die Politik für ihre Situation verantwortlich macht und die Gewährung der österreichischen Staatsbürgerschaft fordert.
- Hermine Mayr wurde in Schenna (Südtirol) beigesetzt.
- Sie erhielt das Verdienstkreuz des Landes Tirol.
- Mayr war eine der letzten „Katakombenlehrerinnen“, die im 20. Jahrhundert in Südtirol Kinder in ihrer Muttersprache (Deutsch) unterrichtete.
- Der Unterricht fand heimlich auf Bauernhöfen und in Gasthäusern statt, da den Lehrerinnen Strafen drohten.
- In sozialen Medien haben viele Menschen, darunter der Südtiroler Schützenbund und FPÖ-Politikerin Gudrun Kofler, ihr für ihre Arbeit gedankt.
Source 2 (https://www.andreashoferbund.tirol/105-geburtstag-von-frau-hermine-aloisia-orian-mayr/):
- Hermine Aloisia Mayr, die letzte noch lebende Katakomben-Lehrerin Tirols, wurde von der Republik Österreich abgelehnt.
- Ihr Wunsch nach Rückgabe der österreichischen Staatsbürgerschaft wurde von der Bundesregierung verweigert.
- Hermine wurde am 23. April 1919 in Kurtasch, Deutsch-Südtirol, geboren.
- Sie feiert am 23. April 2024 ihren 105. Geburtstag.
- Während des Krieges hielt sie regen Schriftverkehr mit einem Schüler, der als Soldat in der Wehrmacht diente.
- Nach dem Krieg heiratete sie diesen Schüler, was zu ihrem verwitweten Nachnamen Orian führte.
- Hermine und ihr Mann zogen nach Schenna, nahe Meran, wo er als Gemeinde-Sekretär arbeitete.
- Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor; einer verunglückte tödlich, der andere, Hermann, lebt mit seiner Familie bei Hermine.
- Hermine half auch nach dem Krieg zahlreichen Schülern mit Nachhilfeunterricht.
- Sie und ihr Mann bauten ein kleines Haus in Schenna, und Hermine verdiente zusätzlich mit Zimmervermietungen.
- Hermine und ihre Eltern verzichteten nie auf die österreichische Staatsbürgerschaft.
- Vor über 15 Jahren sah Hermine die Möglichkeit, die österreichische Staatsbürgerschaft zurückzuerlangen, als Italien auch Italienischstämmigen in Kroatien, Slowenien und Südamerika die doppelte Staatsbürgerschaft ermöglichte.
- Hermine kämpfte über 15 Jahre, davon die letzten drei Jahre mit Unterstützung des Andreas Hofer-Bundes für Tirol (AHBT), um die Rückgabe ihrer Staatsbürgerschaft.
- Am 3. Oktober 2023 verweigerte der österreichische Ministerrat Hermine die (Doppel-)Staatsbürgerschaft.
- Hauptgrund für die Ablehnung: „Von einer 104jährigen sind für die Republik Österreich keine zukünftigen Leistungen, Erfolge zu erwarten!“
- Hermine wurde als (Deutsch-)Österreicherin im Jahr 1919 geboren, als Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol bereits von Italien besetzt waren.
- Ab 1922 wurden Südtiroler durch Mussolini-Italien zu italienischen Staatsbürgern erklärt, was mit einem massiven Assimilationsdruck einherging.
Source 3 (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschichte_S%C3%BCdtirols):
- Die Geschichte Südtirols reicht von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart.
- Eine eigenständige Geschichte begann mit der Besetzung durch italienische Truppen im November 1918.
- Südtirol fiel 1919 an das Königreich Italien aufgrund des Waffenstillstands von 1918 und des Vertrags von Saint-Germain.
- Historisch gehörte Südtirol bis 1918 zu Tirol, das auch das heutige Trentino umfasste.
- Im Mittelalter war Tirol Teil des Herzogtums Bayern und fiel 1363 an das Haus Habsburg.
- Tirol war bis 1806 Teil des Heiligen Römischen Reiches und ab 1804 Teil des Kaisertums Österreich.
- 1867 bis 1918 war Tirol ein Kronland der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.
- Italien war zu Beginn des Ersten Weltkriegs Mitglied des Dreibunds, erklärte jedoch 1915 den Krieg gegen Österreich-Ungarn.
- Italien führte von 1915 bis 1918 einen Gebirgskrieg mit bescheidenen Erfolgen.
- Der Waffenstillstand von Villa Giusti im November 1918 führte zur Niederlage Österreich-Ungarns.
- Bei der Annexion 1919 war Südtirol von einer deutschsprachigen Mehrheit (89% laut Volkszählung 1910) besiedelt.
- Demographische Entwicklung von 1880 bis 2011 zeigt einen Rückgang der deutschsprachigen Bevölkerung und einen Anstieg der italienischsprachigen Bevölkerung.
- Italien trat 1882 dem Dreibund bei, was zu Spannungen mit Österreich-Ungarn führte.
- 1915 kündigte Italien den Dreibundvertrag und trat auf Seiten der Triple Entente in den Krieg ein.
- Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Südtirol von Italien besetzt und 1920 formal annektiert.
- Der Vertrag von Saint-Germain wurde 1919 von der Nationalversammlung in Österreich ratifiziert.
- Die italienische Annexion widersprach dem Prinzip der nationalen Selbstbestimmung.
- 1921 konnten die Südtiroler erstmals an Wahlen zum römischen Parlament teilnehmen.
- 1922 begann die Italianisierungsphase unter Mussolini, die mit Zwangsmaßnahmen einherging.
- Ab 1923 wurden Ortsnamen italianisiert und die Verwendung des Namens Tirol verboten.
- 1928 wurde ein Siegesdenkmal in Bozen errichtet, das dem italienischen Sieg im Ersten Weltkrieg gewidmet war.
- 1938 wurde der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich von vielen Südtirolern begrüßt.
- 1939 wurde das „Hitler-Mussolini-Abkommen“ unterzeichnet, das die deutschsprachigen Südtiroler zur Auswanderung oder zum Verbleib in Italien zwang.
- Rund 85% der befragten Südtiroler wählten die Option für Deutschland.
- Nach Mussolinis Sturz 1943 wurde die Auswanderung der Optanten gestoppt.
- 1943 wurde ein Konzentrationslager in Bozen errichtet, in dem viele Menschen interniert wurden.
- Widerstand gegen den Nationalsozialismus war in Südtirol weniger ausgeprägt als in anderen Teilen Italiens.
- Nach dem Zweiten Weltkrieg forderten viele Südtiroler eine Wiedervereinigung mit Nordtirol.
- 1946 wurde das Gruber-De-Gasperi-Abkommen unterzeichnet, das den deutsch- und ladinischsprachigen Bevölkerungsgruppen Autonomie zusicherte.
- 1972 trat das Zweite Autonomiestatut in Kraft, das Südtirol weitgehende Autonomie gewährte.
- 1992 erklärte Österreich den Streit um Südtirol als beendet.
- Die ethnische Proporzregelung sichert eine gerechte Verteilung von Stellen in der öffentlichen Verwaltung.
- Spannungen zwischen den Sprachgruppen bestehen weiterhin, insbesondere im Bildungssystem.
- 2001 wurde der Siegesplatz in Bozen in Friedensplatz umbenannt, was zu Kontroversen führte.
- 2008 wurde ein Antrag zur Ausübung des Selbstbestimmungsrechts für Südtirol im italienischen Parlament eingebracht.
- 2020 wurde ein Mahnmal zur ungerechten Teilung Tirols eingeweiht.