Heute ist der 23.05.2025
Datum: 23.05.2025 - Source 1 (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250520_OTS0058/25-jahre-riga-komitee-deportiert-ermordet-unvergessen):
- Gründung des Deutschen Riga-Komitees am 23. Mai 2000 in Berlin durch 13 Großstädte und den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
- 25 Jahre später gehören 80 Städte dem Komitee an, Wien ist seit 2001 Mitglied.
- Düsseldorfer Veranstaltung am 20. Mai 2023 zur Feier der Gründung und Entwicklung des Komitees.
- Ziel des Komitees: Erinnerung an über 25.000 jüdische Bürger, die 1941/42 nach Riga deportiert und dort ermordet wurden.
- Verbindung zu über 26.000 lettischen jüdischen Opfern des Rigaer Ghettos, die am „Rigaer Blutsonntag“ (30. November 1941) und in Rumbula ermordet wurden.
- Erste Aufgabe des Komitees war die Errichtung einer Gräber- und Gedenkstätte im Wald von Bikernieki, eingeweiht am 30. November 2001.
- Stefan Dworak, Mitinitiator des Komitees, betont lokale Recherchen und den konkreten Bezug zum Gedenken an Holocaust-Opfer.
- Das Komitee hat zahlreiche lokale Erinnerungsprojekte angestoßen und ermöglicht länder- und kulturübergreifendes Gedenken.
- Regelmäßige Besuche von Delegationen und Jugendgruppen an den Gedenkstätten in Riga.
- Festredner der Veranstaltung ist FAZ-Redakteur Lorenz Hemicker, Autor des Buches „Mein Großvater, der Täter“.
- Ausstellung des Riga-Komitees im Düsseldorfer Landtag: „RIGA: DEPORTATIONEN – TATORTE – ERINNERUNGSKULTUR“.
- Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. sucht und bestattet Kriegstote im Ausland und pflegt Gräber in 45 Ländern.
- Im vergangenen Jahr wurden über 10.000 Kriegstote gesucht und bestattet, jährlich erreichen die Bildungsangebote des Volksbundes rund 38.000 junge Menschen.
Source 2 (https://www.riga-komitee.eu/):
- Am 23. Mai 2000 empfing Bundespräsident Johannes Rau Repräsentanten von 13 deutschen Großstädten.
- Gründung des „Deutschen Riga-Komitees“ in Berlin im Beisein von Vertretern der Städte Riga und Wien.
- Das Komitee ist ein erinnerungskultureller Städtebund, dem auch Brünn, Prag, Theresienstadt und Wien angehören.
- Aufgabe des Komitees: Erinnerung an über 25.000 jüdische Bürger, die 1941/42 aus ihren Städten nach Riga deportiert und im Wald von Bikernieki ermordet wurden.
- Das Komitee fühlt sich auch den mehr als 26.000 lettischen jüdischen Opfern des Rigaer Ghettos verbunden.
- Am „Rigaer Blutsonntag“ (30.11.1941) und in den Tagen danach wurden viele dieser Opfer in Rumbula ermordet.
- Erste Aufgabe des Komitees war die Errichtung einer würdigen Gräber- und Gedenkstätte für die Opfer.
- Die Gedenkstätte im Wald von Bikernieki wurde am 30. November 2001 eingeweiht, am 60. Jahrestag des „Rigaer Blutsonntag“ und 60 Jahre nach Beginn der Deportationen aus Deutschland.
- Das Deutsche Riga-Komitee ist inzwischen auf 80 Städte angewachsen.
Source 3 (https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/313638/gedenken-an-den-holocaust/):
- Gedenken an den Holocaust hat viele Facetten und erfordert eine Auseinandersetzung mit dessen Bedeutung.
- Es gibt verschiedene Formen des Gedenkens: Gedenkveranstaltungen, spezifische historische Ereignisse, Opfergruppen, jährliche Gedenktage im Bundestag (27. Januar), kleine Gedenkhandlungen in Gedenkstätten.
- Gedenken ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess, an dem staatliche Institutionen, Bildungseinrichtungen, Gedenkstätten, Politik und Medien beteiligt sind.
- Überlebende des Holocaust forderten ein Gedenken, das Mahnen und Lehren für ein "Nie wieder" umfasst.
- Gedenktage und -veranstaltungen spiegeln gesellschaftliche Aushandlungsprozesse und Lehren wider.
- Nach dem Zweiten Weltkrieg versammelten sich Überlebende an Jahrestagen der Befreiung, um an ermordete Mithäftlinge zu erinnern.
- Gedenktage wie der Volkstrauertag und Veranstaltungen des Deutschen Roten Kreuzes betonten oft die Opferrolle der Deutschen.
- In der DDR erinnerten kirchliche Gruppen an die Novemberpogrome, die in der Bundesrepublik seit 1978 zunehmend anerkannt wurden.
- Seit den 1980er Jahren wuchs das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Gedenkens in der westdeutschen Gesellschaft.
- Der 27. Januar wurde 1996 gesetzlich als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus verankert.
- Gedenkreden zum 75. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung waren nachdenklicher als fünf Jahre zuvor.
- Politische Reden thematisieren die Bedrohung der Demokratie durch rechtspopulistische Gruppen und reflektieren über eigene Versäumnisse.
- Antisemitismus und Rassismus sind in der Gesellschaft weiterhin präsent, was sich in den Gedenkreden widerspiegelt.
- Gedenkstätten verzeichnen steigende Besucherzahlen, insbesondere von Jugendlichen und Schulklassen.
- Jugendliche fordern von Gedenkstätten, sich zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen zu positionieren.
- Umfragen zeigen ambivalente Einstellungen der Deutschen zum Nationalsozialismus und zur eigenen Rolle.
- Es gibt Defizite im Wissen über die Verbrechen des Nationalsozialismus, trotz einer etablierten Gedenk- und Erinnerungskultur.
- Antisemitische Äußerungen und Vergleiche mit aktuellen Ereignissen zeigen, dass das Wissen um die Geschichte oft unzureichend ist.
- Die Corona-Pandemie führte zu digitalen Gedenkformaten, die teilweise erfolgreich waren.
- Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten für die Auseinandersetzung mit der Geschichte, ersetzt jedoch nicht die persönliche Begegnung mit Zeitzeugen.
- Gedenkstätten müssen weiterhin die Bedeutung von Gedenktagen und -veranstaltungen hinterfragen und anpassen.
- Unterschiedliche Formen des Gedenkens sollten wohlüberlegt sein und die Perspektive der Opfer in den Vordergrund stellen.