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Heute ist der 21.05.2025

Datum: 21.05.2025 - Source 1 (https://www2.oekonews.at/ausschreibung-fuer-akw-dukovany-laut-experte-das-fiasko-des-jahres+2400+1226967):
- Bericht der tschechischen Zeitung FINTAG vom 17. Mai.
- Nuklearexperte Prof. Radek Škoda kritisiert Ausschreibung zum Bau neuer Reaktoren im Atomkraftwerk Dukovany.
- Škoda bezeichnet das Verfahren als „Fiasko des Jahres 2025“.
- Er ist Professor an der TU Liberec und international tätiger Fachmann für Kernenergie.
- Mängel in Planung, Kommunikation und Entscheidungsfindung festgestellt.
- Vergleich mit gescheiterten Auswahlverfahren der vergangenen Jahre, z.B. AKW Temelín.
- Intransparente Abläufe, politische Versäumnisse und internationale Interessenskonflikte schädigen das Projekt.
- Kritisiert Einfluss der USA auf südkoreanische Firma KHNP, die den Zuschlag erhielt.
- Tschechische Industrie sei durch Lizenzabkommen finanziell und strukturell benachteiligt.
- Angekündigte 60 Prozent Beteiligung tschechischer Unternehmen seien realistisch nur 20 bis 30 Prozent.
- Regierung hat zentrale Fristen verstreichen lassen.
- Koreanische Vertreter reisten zur Vertragsunterzeichnung an, flogen jedoch ohne Vertrag zurück.
- Gerichtliche Anfechtung durch unterlegenen Anbieter EDF und neue Anforderungen der EU-Kommission verzögern das Projekt.
- Škoda äußert Zweifel an der Rettung des Vorhabens und bezeichnet die Situation als energiepolitisches Minenfeld für die nächste Regierung.

Source 2 (https://www.neimagazine.com/news/dukovany-inks-khnp-deal-despite-edf-action/):
- ČEZ subsidiary Elektrárny Dukovany II hat einen Vertrag mit Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) zur Errichtung von bis zu vier neuen Kernkraftwerken unterzeichnet.
- Im Juli 2024 wurde ein südkoreanisches Konsortium unter der Leitung von KHNP als bevorzugter Bieter für den Bau der neuen Kernkraftwerke an den Standorten Dukovany und Temelín ausgewählt.
- Zwei Reaktoren (Einheiten 5 und 6) sind für Dukovany bestätigt.
- Die Gesamtkosten des Projekts werden auf etwa 200 Milliarden CZK (9 Milliarden USD) pro Einheit geschätzt.
- Der Abschluss des ersten Reaktors ist für 2036 geplant.
- KHNP gewann die Ausschreibung gegen Westinghouse (USA) und EDF (Frankreich).
- Beide Unternehmen legten Beschwerde bei der tschechischen Wettbewerbsbehörde (UOHS) ein.
- Westinghouse zog seine Beschwerde zurück, EDFs Beschwerde wurde im April abgelehnt.
- Die Unterzeichnung des endgültigen Vertrags mit KHNP, ursprünglich für März 2025 geplant, wurde verzögert.
- EDF hat eine Klage gegen UOHS beim Regionalgericht in Brünn eingereicht.
- Das Gericht entschied, dass ČEZ den Vertrag nicht unterzeichnen kann, bis EDFs Beschwerde behandelt wurde.
- Tschechiens Premierminister Petr Fiala genehmigte dennoch die grundsätzliche Unterzeichnung des Vertrags.
- Fiala betonte die Notwendigkeit der Energieautarkie der Tschechischen Republik und die Vorteile des KHNP-Angebots.
- Finanzminister Zbyněk Stanjura kündigte an, dass EDU-II gegen die Entscheidung des Brünner Regionalgerichts Berufung beim Oberverwaltungsgericht einlegen wird.
- Ungeachtet der gerichtlichen Schritte wurden 12 Verträge zwischen tschechischen und koreanischen Unternehmen abgeschlossen.
- Wichtige Verträge umfassen eine Rahmenvereinbarung über die umfassende Lieferung des Turbinenhauses und einen Vertrag über die Lieferung einer Dampfturbine.
- Weitere Vereinbarungen wurden zwischen KHNP und tschechischen Unternehmen wie Škoda JS und Metrostav DIZ getroffen.
- Ein Memorandum über die Zusammenarbeit im Bereich der friedlichen Nutzung von Kernenergie wurde unterzeichnet.
- EDU-II erklärte, dass die Ausschreibung für die neuen Kernkraftwerke transparent und fair war.
- KHNP äußerte Bedauern über die Versuche von Wettbewerbern, den Ausgang des Ausschreibungsprozesses zu untergraben.

Source 3 (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/tschechien-atomkraft-100.html):
- Tschechische Regierung kündigt Bau von vier neuen Kernreaktoren an, statt nur einem.
- Entscheidung basiert auf der Annahme, dass der Bau von vier Blöcken wirtschaftlich vorteilhafter ist (bis zu 25% günstiger).
- Ausschreibung für den Bau wurde gestoppt, um neue Angebote einzuholen.
- Nur zwei Bieter werden in der nächsten Phase angesprochen: EDF (Frankreich) und KHNP (Südkorea).
- Westinghouse (USA/Kanada) wurde ausgeschlossen, da dessen Angebot nicht verbindlich war.
- Westinghouse gilt als Favorit, da es bereits einen Reaktor mit geforderter Leistung gebaut hat.
- US-Botschafter in Prag zeigt sich enttäuscht über die Entscheidung.
- Tschechien rechnet mit steigendem Stromverbrauch bis 2050 (um bis zu zwei Drittel).
- Zustimmung zur Atomkraft in Tschechien liegt bei fast 80%, auch die Opposition unterstützt den Ausbau.
- Kritik in Tschechien bezieht sich auf die hohen Kosten und Finanzierung des Projekts.
- Schätzungen für den Bau eines Reaktors liegen zwischen 6,5 Milliarden Euro und bis zu 20 Milliarden Euro.
- Energieanalysten äußern Bedenken über die Realisierbarkeit des Projekts und die Staatsverschuldung.
- Premier Fiala hält am Zeitplan fest: erster Reaktor soll 2036 ans Netz gehen, bis 2050 bis zu drei weitere Blöcke.

Ursprung:

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Erstellt am: 2025-05-20 01:22:12

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