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Heute ist der 25.05.2025

Datum: 25.05.2025 - Source 1 (https://www.vienna.at/betreuer-verletzt-festnahme-vor-obdachloseneinrichtung-in-wien-meidling/9413387):
- Datum der Meldung: 19.05.2025, 14:51
- Ort: Wien-Meidling, vor einer Obdachloseneinrichtung
- Festnahme eines 52-jährigen ungarischen Staatsangehörigen durch die Polizeiinspektion Hohenbergstraße
- Verdacht:
- Verletzung eines Betreuers der Einrichtung an der Hand
- Wüstes Beschimpfen des Betreuers
- Bedrohung des Betreuers mit einer Geste (Umbringen)
- Vorfall: 52-Jähriger soll sich bei der Essensausgabe vorgedrängt haben
- Widerstand:
- 52-Jähriger wehrte sich bei der Festnahme
- Körperkraft musste eingesetzt werden
- Aussage des Beschuldigten:
- Kann sich nicht mehr erinnern
- Fühlt sich von der Einrichtung ungerecht behandelt
- Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien: Beschuldigter wurde auf freiem Fuß angezeigt

Source 2 (https://www.bagw.de/de/themen/gewalt/uebersicht):
- Gewalt gegen wohnungslose und sozial ausgegrenzte Menschen ist ein alltägliches Phänomen.
- Formen der Gewalt reichen von Beleidigung, Nötigung, Diebstahl, Raub bis zu Körperverletzungen, Totschlag und Mord.
- Vertreibung wohnungsloser Menschen aus dem öffentlichen Raum und Verwehrung der Nutzung öffentlicher Infrastruktur sind ebenfalls Formen von Gewalt.
- Täter stammen aus verschiedenen Schichten der Gesellschaft, einschließlich wohnungsloser Personen.
- Rechtsextreme Gewalt gegen wohnungslose Menschen ist ein anhaltendes Problem.
- Die BAG W fordert:
- Förderung präventiver und nachsorgender Konzepte und Maßnahmen.
- Konsequente Strafverfolgung zur Eindämmung von Gewalt.
- Förderung wissenschaftlicher Forschung zur Gewalt gegen wohnungslose Menschen.
- Seit 1989 erstellt die BAG W systematische Presse-Auswertungen zur Gewalt gegen wohnungslose Menschen, um das Ausmaß und die Formen der Gewalt zu dokumentieren.

Source 3 (https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/270886/unangenehm-arbeitsscheu-asozial/):
- Ausgrenzung wohnungsloser Menschen hat eine lange Tradition in Deutschland, kulminierte im Nationalsozialismus.
- Wohnungslosen Menschen wurde im Nationalsozialismus der schwarze Winkel zugewiesen, sie wurden als "Asoziale" kategorisiert.
- Historiker Wolfgang Ayaß schätzt, dass über zehntausend wohnungslose Menschen in Konzentrationslagern betroffen waren.
- Überlebende haben bis heute keine Wiedergutmachung erhalten.
- Mehr als zehntausend Menschen haben eine Petition zur Anerkennung wohnungsloser Menschen als Opfer des Nationalsozialismus unterschrieben.
- Gesetzliche Grundlage für die Kriminalisierung wohnungsloser Menschen war der Paragraf 361 des Strafgesetzbuchs, der bis 1974 in der Bundesrepublik galt.
- In der DDR wurden wohnungslose Menschen bis zur Wiedervereinigung 1990 als "asozial" diffamiert.
- Heutzutage haben wohnungslose Menschen in Deutschland einen einklagbaren Anspruch auf Unterbringung in Notunterkünften, können jedoch nicht gegen ihren Willen untergebracht werden.
- Diese rechtliche Absicherung ist in Europa einzigartig.
- Wohnungslose Menschen erfahren weiterhin Ausgrenzung, Stigmatisierung und Bedrohung ihrer Existenz.
- Begriff "wohnungslos" ist in Deutschland nicht gesetzlich definiert; die BAG W definiert wohnungslose Menschen als solche ohne mietvertraglich gesicherten Wohnraum.
- Ausgrenzung wird als dynamischer Prozess des Ausschlusses aus gesellschaftlichen Zusammenhängen verstanden.
- Stigmatisierung führt zu negativen Zuschreibungen und Abwertung wohnungsloser Menschen.
- Vorurteile gegen wohnungslose Menschen sind weit verbreitet, z.B. als "arbeitsscheu" oder "unangenehm".
- Eine Langzeitstudie zeigt, dass 30-38% der Befragten negative Ansichten über wohnungslose Menschen haben.
- Wohnungslose Menschen sind oft nicht als solche erkennbar, da viele von ihnen arbeiten oder einen akademischen Hintergrund haben.
- Stigmatisierung führt zu einem Gefühl der Nutzlosigkeit und kann zu selbst ausgrenzendem Verhalten führen.
- Ausgrenzung vom Wohnungsmarkt ist ein zentrales Problem; Arbeitslosengeld-II-Empfänger haben oft keine Chance auf eine Wohnung.
- Wohnungslose Menschen berichten von respektlosen Begegnungen mit Vermietern und fühlen sich abgewertet.
- Verdrängung aus dem öffentlichen Raum erfolgt durch ungemütliche Stadtmöblierung und Kontrollen durch Ordnungsämter.
- Wohnungslose Menschen machen sich oft unsichtbar, um negative Zuschreibungen zu vermeiden.
- In größeren Städten entstehen Zeltstädte von wohnungslosen Menschen, die oft geduldet werden.
- Medienberichterstattung über wohnungslose Menschen ist ambivalent und beeinflusst die öffentliche Wahrnehmung.
- Gewalt gegen wohnungslose Menschen ist ein ernstes Problem; 2016 wurden mindestens 128 Gewalttaten registriert.
- Wohnungslose Frauen sind häufig Opfer von Beziehungstaten.
- Schlussfolgerung: Wohnungslose Menschen sind massiven Ausgrenzungs- und Stigmatisierungsprozessen ausgesetzt, die auf historischen Vorurteilen basieren.
- Politische Verantwortung und Medien haben eine besondere Rolle bei der Wahrnehmung und Stigmatisierung wohnungsloser Menschen.

Ursprung:

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Link: https://www.vienna.at/betreuer-verletzt-festnahme-vor-obdachloseneinrichtung-in-wien-meidling/9413387

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https://www.vienna.at/betreuer-verletzt-festnahme-vor-obdachloseneinrichtung-in-wien-meidling/9413387

Erstellt am: 2025-05-19 14:58:10

Autor:

Vienna AT