Heute ist der 19.05.2025
Datum: 19.05.2025 - Source 1 (https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/innenpolitik/19693568/oegk-will-defizit-heuer-um-650-mio-euro-reduzieren):
- McDonald betont, dass die Gebarungsvorschau nur bereits umgesetzte Maßnahmen abbildet.
- Ziel ist eine schwarze Null im Jahr 2026.
- Geplante Maßnahmen im Doppelbudget 2025/26:
- Erhöhung des Krankenversicherungsbeitrags für Pensionisten von 5,1% auf 6,0%.
- Erhöhung der E-Card-Servicegebühr von 13,80 Euro auf 25 Euro.
- Diese Maßnahmen konnten in der aktuellen Vorschau noch nicht berücksichtigt werden.
- Geplante Einsparungen in der eigenen Verwaltung und Zurückhaltung bei Abschlüssen mit Vertragspartnern (z.B. Ärzten).
- Ziel ist die Reduktion medizinisch unnotwendiger Überversorgung und das Abstellen von Fehlentwicklungen.
- McDonald betont die Notwendigkeit, medizinisch nicht notwendige Leistungen nicht von der Versichertengemeinschaft bezahlen zu lassen.
- Positive Reaktionen auf den Konsolidierungskurs aus verschiedenen Berufsgruppen, z.B. Physiotherapeuten-Verband und Orthopädie.
- Austausch mit der Ärztekammer in einer Arbeitsgruppe zur Trennung von medizinisch Notwendigem und Unnotwendigem.
- Defizit soll um 650 Mio. Euro reduziert werden, abhängig von der Umsetzung der Maßnahmen.
- Nach 2026 werden Überschüsse angestrebt, um Rücklagen zu bilden.
- Notwendigkeit von finanziellen Zuwendungen und Einsparungen aufgrund der Alterung der Bevölkerung, medizinischen Fortschritt und neue Technologien.
- Prognose für Österreichs Krankenversicherungen zeigt ein Defizit der ÖGK von 906,7 Mio. Euro in diesem Jahr, das bis 2028 auf 1,356 Mrd. Euro ansteigt.
- Gesamtdefizit aller drei gesetzlichen Krankenversicherungsträger steigt von 1,073 Mrd. Euro in diesem Jahr auf 1,596 Mrd. Euro bis 2029.
Source 2 (https://pm-report.de/gesundheitswesen/2025/zi-studie-zu-ueberversorgung-im-deutschen-gesundheitssystem.html):
- Technische Universität Berlin, Techniker Krankenkasse (TK) und Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) führen gemeinsame Studie zur Überversorgung im deutschen Gesundheitssystem durch.
- Ziel der Studie: Identifikation medizinischer Leistungen mit fragwürdigem Nutzen zur Aufzeigung von Einsparpotenzialen.
- Ergebnisse: 24 medizinische Leistungen identifiziert, deren Nutzen fraglich ist, aber regelmäßig durchgeführt und abgerechnet werden.
- Häufig betroffene Leistungen:
- Messung der Schilddrüsenhormone fT3/fT4 bei bekannter Schilddrüsenunterfunktion (TSH-Wert als diagnostischer Standard ausreichend).
- Bestimmung von Tumormarkern ohne Krebsdiagnose (nur zur Verlaufskontrolle bei Krebserkrankungen vorgesehen).
- Analyse der Abrechnungsdaten zeigt jährlich zwischen 430.000 und 1,1 Millionen Fälle (4–10,4% der untersuchten Leistungen) als medizinisch fragwürdig.
- Kosten für unnötige Leistungen im ambulanten Bereich der TK betragen zwischen 10 und 15,5 Millionen Euro pro Jahr.
- Studie im Rahmen des Forschungsprojekts „IndiQ“ (2020-2024) mit 800.000 Euro durch Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert.
- Ziel des Projekts: Verbesserung der Qualität medizinischer Indikationsstellungen und Identifikation von Handlungsbedarfen.
- Dr. Dominik von Stillfried (Zi-Vorstandsvorsitzender) betont die Notwendigkeit einer kritischen Indikationsstellung.
- Wirtschaftlichkeitsgebot gemäß § 12 SGB V: Leistungen sollen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein.
- Konkrete Einsparpotenziale:
- Unnötige Messung der Schilddrüsenhormone fT3/fT4: 315.622 Fälle pro Jahr, 2,15 Millionen Euro vermeidbare Kosten.
- Überflüssige Tumormarker-Bestimmungen ohne Krebsdiagnose: 50.000–60.000 Fälle pro Jahr, 520.000 Euro vermeidbare Kosten.
- Empfehlungen der Studienautoren:
- Kritischere Indikationsstellung zur Reduzierung unnötiger medizinischer Leistungen.
- Kontinuierliches Monitoring zur gezielten Erkennung und Minimierung von Überversorgung.
- Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) bietet Fortbildungsmaterial für bedarfsgerechten Einsatz von Labordiagnostik an.
- Ziel: Bessere Nutzung von Ressourcen und Entlastung der Honorarverteilung in der ambulanten Versorgung.
Source 3 (https://www.bpb.de/themen/gesundheit/gesundheitspolitik/549730/ausgaben-und-finanzierung-des-gesundheitssystems/):
- Gesundheitsausgaben in Deutschland 2022: 498 Milliarden Euro (5.939 Euro pro Einwohner)
- Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP): 12,8%
- Deutschland belegt weltweit den dritten Platz bei Gesundheitsausgabenanteil am BIP, hinter den USA und Kanada
- Anstieg der Gesundheitsausgaben in reichen Ländern, verstärkt durch Corona-Krise
- 2022 entfiel 53% der Gesundheitsausgaben auf die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
- Sozialversicherungsträger trugen über zwei Drittel der Ausgaben, private Krankenversicherung (PKV) 7,7%
- Öffentliche Haushalte trugen 9,7% der Gesundheitsausgaben 2022, im Vergleich zu 4,4% 2019
- GKV-Ausgaben 2022: knapp 289 Milliarden Euro, davon 274 Milliarden Euro für Leistungsausgaben
- Durchschnittliche Leistungsausgaben pro Versichertem: 3.922 Euro
- Verwaltungskosten der GKV: 14,5 Milliarden Euro (5,3% der Gesamtausgaben)
- Größte Leistungsausgaben: Krankenhausbehandlung (32,1%), Arzneimittelversorgung (17,8%), ambulante ärztliche Behandlung (16,8%)
- GKV finanziert durch paritätische Beiträge von Versicherten und Arbeitgebern
- Allgemeiner Beitragssatz: 14,6% des Bruttoarbeitseinkommens, Zusatzbeitragssatz 2024: durchschnittlich 1,7%
- Beitragsbemessungsgrenze 2024: 62.100 Euro jährlich (5.175 Euro monatlich)
- Bundeszuschuss zur GKV seit 2004, 2017 auf 14,5 Milliarden Euro pro Jahr festgeschrieben
- GKV-Ausgaben nach Umlageverfahren finanziert
- Zuzahlungen für GKV-Leistungen: 10% der Kosten, mindestens 5 Euro, maximal 10 Euro
- Zuzahlungsgrenze: maximal 2% der Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt
- 2022: 276.000 Versicherte von Zuzahlungen befreit, 4,38 Millionen chronisch Kranke
- Private Krankenversicherung (PKV) basiert auf individuellen Risikofaktoren, Alter und Vorerkrankungen
- PKV-Prämien steigen mit dem Alter, Einkommenshöhe irrelevant
- PKV funktioniert nach Kostenerstattungsprinzip
- Zahl der Krankenzusatzversicherungen in Deutschland: knapp 30 Millionen Verträge
- Politische Kontroversen um das Krankenversicherungssystem, insbesondere Gerechtigkeitsdefizite
- Vorschläge für eine Bürgerversicherung zur Behebung von Ungerechtigkeiten in der Finanzierung und beim Leistungszugang
- Bürgerversicherung würde alle Einkunftsarten zur Finanzierung heranziehen und Versicherungspflichtgrenze aufheben.