Heute ist der 14.12.2025
Datum: 14.12.2025 - Source 1 (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250516_OTS0105/fpoe-ranzmaier-hermine-orian-war-mehr-oesterreicherin-als-viele-mit-rot-weiss-rotem-pass-und-musste-trotzdem-ohne-pass-sterben):
- Hermine Orian, eine der letzten lebenden Zeitzeuginnen der Zerreißung Tirols, ist verstorben.
- Sie war 106 Jahre alt und wurde 1919 als Österreicherin geboren.
- Orian war Zeitzeugin der gewaltsamen Italianisierung Südtirols.
- Sie unterrichtete als Katakombenlehrerin heimlich deutschsprachige Kinder während der faschistischen Unterdrückung.
- Ihr Widerstand machte sie zur Symbolfigur für Patriotismus und Zivilcourage.
- FPÖ-Südtirolsprecher Christofer Ranzmaier äußerte sich anlässlich ihres Todes.
- Ranzmaier kritisierte, dass Österreich Orian ihren Wunsch, als Österreicherin zu sterben, verweigert hat.
- Er bezeichnete dies als beschämend und als politisches Armutszeugnis.
- Ranzmaier forderte ein Umdenken bei der Vergabepraxis der Staatsbürgerschaft.
- Er appellierte, den Südtirolern die Doppelstaatsbürgerschaft zu ermöglichen.
- Ranzmaier betonte, dass Orian mehr Österreicherin war als viele mit rot-weiß-rotem Pass.
Source 2 (https://www.heute.at/s/kampf-um-staatsbuergerschaft-fuer-suedtirolerin-100205530):
- Hermine Orian ist 103 Jahre alt und die letzte lebende Katakomben-Lehrerin.
- Sie unterrichtete Südtiroler Kinder im Untergrund in der deutschen Sprache, was ab 1925/26 verboten war.
- Nur Italienisch war als Unterrichtssprache erlaubt; dies geschah während der Zeit der "Katakomben-Schulen".
- Rund 200 illegale Lehrerinnen unterrichteten verdeckt durch geheime Netzwerke.
- Hermine Orian trat dieser Verbindung bereits als 13-Jährige bei.
- Sie erhielt in den 1960er-Jahren einen Verdienstorden des Landes Tirol und weitere Ehrungen.
- Nach dem Zweiten Weltkrieg durfte sie offiziell als Lehrerin arbeiten.
- Zu ihrem 103. Geburtstag äußerte sie den Wunsch, einen rot-weiß-roten Pass zu erhalten.
- Sie bemüht sich seit 10 Jahren um die österreichische Staatsbürgerschaft.
- Der Andreas-Hofer-Bund für Tirol setzt sich für ihre Staatsbürgerschaft ein.
- FPÖ-Nationalrat Peter Wurm kritisierte die Situation und forderte eine Lösung.
- Derzeit laufen Verfahren über die Staatsbürgerschafts-Anerkennung und beim Innenministerium.
- Innenminister Gerhard Karner, Bundeskanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg verweigern Stellungnahmen.
- Bundespräsident Van der Bellen kann aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht tätig werden.
- Im Herbst 2019 wurde die Regierung beauftragt, Südtirolern die Doppelstaatsbürgerschaft zu ermöglichen.
- Wurm fordert die Umsetzung des Mehrheitsbeschlusses des Nationalrats.
- Im April 2023 demonstrierten die "Südtiroler Schützen" in Wien für Hermine Orians Anliegen.
- Kardinal Schönborn bezeichnete den Zusammenhalt als „Zeichen der gelebten Solidarität“.
Source 3 (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_S%C3%BCdtirols):
- Die Geschichte Südtirols reicht von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart.
- Eigenständige Geschichte begann mit der Besetzung durch italienische Truppen im November 1918.
- Südtirol fiel 1919 an das Königreich Italien durch den Vertrag von Saint-Germain.
- Historisches Tirol umfasste Nord- und Osttirol (Österreich), Südtirol und Welschtirol (Italien).
- Bis 1918 bezeichnete Südtirol oft alle Landesteile Tirols südlich des Brenners, einschließlich des Trentino.
- Im Mittelalter gehörte Tirol zum Herzogtum Bayern, später fiel es 1363 an das Haus Habsburg.
- Tirol war Teil des Heiligen Römischen Reiches und ab 1804 des Kaisertums Österreich.
- 1867–1918 war Tirol Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.
- Italien war zu Beginn des Ersten Weltkriegs Mitglied des Dreibunds, erklärte jedoch 1915 den Krieg gegen Österreich-Ungarn.
- Italien trat 1915 der Triple Entente bei und erhielt im Geheimvertrag von London Zusicherungen für Gebietsgewinne.
- Nach dem Ersten Weltkrieg war Südtirol von einer deutschsprachigen Mehrheit besiedelt (89% deutsch, 3,8% ladinisch, 2,9% italienisch laut Volkszählung 1910).
- Demographische Entwicklung von 1880 bis 2011 zeigt einen Rückgang der deutschsprachigen Bevölkerung.
- 1920 wurde Südtirol formalrechtlich von Italien annektiert, was dem Prinzip der nationalen Selbstbestimmung widersprach.
- 1921 konnten die Südtiroler erstmals an Wahlen zum römischen Parlament teilnehmen.
- 1922 begann die Italianisierungsphase unter Mussolini, die Zwangsmaßnahmen zur Assimilierung umfasste.
- Ab 1923 wurden deutsche Ortsnamen italianisiert und die deutsche Sprache in Schulen verboten.
- 1928 wurde ein Siegesdenkmal in Bozen errichtet, das dem italienischen Sieg im Ersten Weltkrieg gewidmet war.
- 1938 wurde der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich von vielen Südtirolern begrüßt.
- 1939 wurde das „Hitler-Mussolini-Abkommen“ unterzeichnet, das die deutschsprachigen Südtiroler zur Auswanderung nach Deutschland aufforderte.
- Rund 85% der befragten Südtiroler wählten die Option für Deutschland.
- Nach dem Sturz Mussolinis 1943 wurde die Auswanderung der Optanten beendet.
- 1943 wurde ein Konzentrationslager in Bozen errichtet, in dem viele Juden und andere Häftlinge interniert wurden.
- Widerstand gegen den Nationalsozialismus war in Südtirol geringer als in anderen Teilen Italiens.
- Nach dem Zweiten Weltkrieg forderten viele Südtiroler eine Wiedervereinigung mit Nordtirol.
- 1946 wurde das Gruber-De-Gasperi-Abkommen unterzeichnet, das Südtirol Autonomie zusicherte.
- 1972 trat das Zweite Autonomiestatut in Kraft, das Südtirol weitgehende Selbstverwaltung gewährte.
- 1992 erklärte Österreich den Streit um Südtirol für beendet.
- Die ethnische Proporzregelung sichert eine gerechte Verteilung von Stellen in der öffentlichen Verwaltung.
- Spannungen zwischen den Sprachgruppen bestehen weiterhin, insbesondere im Bildungssystem.
- 2001 wurde der Siegesplatz in Bozen in Friedensplatz umbenannt, was zu politischem Unmut führte.
- 2008 wurde ein Antrag auf eine Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit Südtirols eingebracht.
- 2020 wurde ein Mahnmal zur ungerechten Teilung Tirols eingeweiht.