Heute ist der 17.05.2025
Datum: 17.05.2025 - Source 1 (https://www.vol.at/hoffnung-fuer-millionen-personalisierte-gentherapie-zeigt-ersten-erfolg/9405410):
- Ein schwerkrankes Baby, KJ, wurde erstmals erfolgreich mit einer individualisierten Gentherapie behandelt.
- Die Behandlung fand im Februar 2025 im Children’s Hospital of Philadelphia (USA) statt.
- KJ leidet an einem angeborenen Enzymmangel, der zu einer gefährlichen Anreicherung von Ammoniak im Blut führen kann.
- Die Therapie basiert auf der Base-Editing-Technologie, einer Weiterentwicklung der CRISPR/Cas9-Genschere.
- KJ erhielt drei Dosen der Gentherapie, die sicher verlief und zu einer Verbesserung seines Gesundheitszustands führte.
- Nach der Behandlung konnte KJ mehr Eiweiß vertragen und benötigte weniger Medikamente.
- Die Therapie wurde innerhalb weniger Monate entwickelt und ist auf die einzigartige Mutation des Patienten zugeschnitten.
- Es gibt noch keine funktionelle Heilung, aber erste Erfolge wurden erzielt.
- Sicherheitsaspekte stehen im Vordergrund, da derzeit nur geringe Dosen eingesetzt werden.
- Die Korrektur der genetischen Mutation erfolgte nur in der Leber, was eine Herausforderung für die Ausweitung auf andere Gewebe darstellt.
- In der EU gelten Krankheiten als selten, wenn sie höchstens fünf von 10.000 Menschen betreffen; es gibt rund 8.000 solcher Erkrankungen.
- In Deutschland sind schätzungsweise vier Millionen Menschen von seltenen Erkrankungen betroffen.
- Der Erstautor der Studie, Kiran Musunuru, hofft auf eine breitere Anwendung der Methode in anderen Forschungseinrichtungen.
Source 2 (https://www.geo.de/wissen/gesundheit/individualisierte-gentherapie-wirkt-bei-schwerkrankem-baby-35726840.html):
- Ein Baby mit einer seltenen, schweren Erbkrankheit wurde erfolgreich mit einer personalisierten Gentherapie behandelt.
- Das Baby, KJ, wurde in den USA mit einer lebensbedrohlichen Stoffwechselstörung geboren.
- KJ erhielt im Februar 2025 seine erste Gentherapie, etwa sieben Monate nach der Geburt.
- Die Behandlung fand im Children’s Hospital of Philadelphia statt.
- KJ hatte einen Gendefekt, der zu einer Ansammlung von Ammoniak im Blut führte, was Nerven- und Hirnschäden verursachen kann.
- In den ersten Monaten verbrachte KJ Zeit im Krankenhaus mit einer eingeschränkten Ernährung und symptomlindernden Medikamenten.
- Bis April 2025 erhielt KJ insgesamt drei Dosen der Gentherapie ohne ernsthafte Nebenwirkungen.
- Nach der Therapie konnte KJ mehr Eiweiß in der Nahrung vertragen und benötigte weniger Medikamente.
- KJ überstand normale Kinderkrankheiten wie eine Erkältung gut.
- Die Gentherapie wurde entwickelt, nachdem KJ die Diagnose eines schweren Mangels des Enzyms Carbamoylphosphat-Synthetase-1 erhielt, mit einer geschätzten Sterblichkeitsrate von 50 Prozent im frühen Säuglingsalter.
- Die Therapie nutzt eine Technik, die ein spezielles Werkzeug in Lipidtröpfchen verpackt und per Infusion in die Leber gibt, um das Erbgut zu reparieren.
- Experten sehen die Therapie als potenziellen Durchbruch für die Behandlung seltener Erbkrankheiten.
- Die Gentherapie wurde im "New England Journal of Medicine" und auf dem Jahreskongress der American Society of Gene & Cell Therapy präsentiert.
- Es sind längere Nachbeobachtungen erforderlich, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Therapie zu beurteilen.
- Die Therapie könnte theoretisch auch für ältere Kinder und Erwachsene genutzt werden, jedoch wird vor zu großen Hoffnungen gewarnt.
- Die Gentherapie basiert auf der Genschere CRISPR-Cas9, jedoch wurde eine weiterentwickelte Technik verwendet.
- Die Individualisierung der Gentherapie ermöglicht es, spezifische genetische Defekte bei verschiedenen Patienten zu behandeln.
- In Deutschland sind schätzungsweise vier Millionen Menschen von seltenen Erkrankungen betroffen.
- Es gibt etwa 8.000 bekannte seltene Erkrankungen in der EU, die überwiegend genetisch bedingt sind.
Source 3 (https://www.vfa.de/de/forschung-entwicklung/pharmaforschung/crispr-basierte-gentherapien):
- Beta-Thalassämie und Sichelzellerkrankung sind genetisch bedingte Krankheiten, die defekte Formen des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin enthalten.
- Beta-Thalassämie führt zu schlechter Sauerstoffversorgung der Gewebe.
- Sichelzellerkrankung verursacht schmerzhafte Gefäßverschlüsse durch deformierte rote Blutkörperchen.
- Patienten benötigen häufig Bluttransfusionen oder andere Therapien, die nicht immer vor Organschäden und vorzeitigem Tod schützen.
- Nachhaltige Besserung bietet nur die Transplantation von blutbildenden Stammzellen eines Spenders.
- CRISPR-Therapie zielt darauf ab, die blutbildenden Zellen im Knochenmark der Patienten zu verändern, um fetales Hämoglobin herzustellen.
- Fetales Hämoglobin eignet sich gut für den Sauerstofftransport und verursacht keine Krankheitssymptome.
**Prozess der CRISPR-Therapie:**
1. **Gewinnung der blutbildenden Stammzellen:**
- Blutabnahme von Patienten.
- Isolation von blutbildenden Stamm- und Vorläuferzellen im Labor.
2. **Erbgutveränderung im Labor:**
- Verwendung von Cas9-Enzym und guide-RNA (gRNA) zur gezielten Veränderung des Erbguts.
- Einschleusung der Komponenten in die Zellen mittels Stromstoß.
3. **Erfolgskontrolle im Labor:**
- Umfangreiche Kontrollen zur Sicherstellung der erfolgreichen Genveränderung und Überlebensrate der Zellen.
- Vermehrung der genveränderten Zellen in der Kulturschale.
4. **Re-Implantation:**
- Chemotherapie zur Zerstörung der defekten blutbildenden Stammzellen im Knochenmark.
- Einfrieren von Ei- oder Samenzellen vor Chemotherapie, falls Patienten Kinder zeugen möchten.
- Rückgabe der genveränderten Zellen durch Infusion, um neues Knochenmark aufzubauen, das fetales Hämoglobin produziert.