Heute ist der 18.05.2025
Datum: 18.05.2025 - Source 1 (https://www.oe24.at/welt/strafmass-fuer-attentaeter-von-schriftsteller-rushdie-wird-verkuendet/633446415):
- Gericht in New York verkündet Strafmaß für Hadi Matar, Attentäter von Salman Rushdie.
- Matar wurde im Februar 2023 des versuchten Mordes schuldig gesprochen.
- Mögliche Haftstrafe von bis zu 32 Jahren.
- Matar stach im August 2022 mehr als ein Dutzend Mal auf Rushdie während einer Lesung ein.
- Salman Rushdie veröffentlichte im April 2024 ein Buch mit dem Titel "Knife: Gedanken nach einem Mordversuch", in dem er den Vorfall verarbeitet.
- Rushdie hatte seit 1989 um sein Leben gefürchtet, nachdem Ayatollah Ruhollah Khomeini zur Ermordung des Autors aufgerufen hatte, wegen der als blasphemisch angesehenen Thematisierung des Propheten Mohammed in "Die satanischen Verse".
Source 3 (https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/islam-lexikon/21631/rushdie-salman/):
- Geboren 1947 in Bombay, britisch-indischer Schriftsteller
- Autor zahlreicher Romane, Kurzgeschichten und Essays
- Thematisiert zentrale Fragen postkolonialer Literatur: Gedächtnis, Geschichte, Migration, Dislokation, Hybridität von Sprache, Kultur und Identität
- Durchbruch mit dem Roman "Midnight’s Children" (1981)
- Auseinandersetzung mit der Geschichte Indiens zur Zeit der Unabhängigkeit und Teilung
- Weltweit bekannt durch "The Satanic Verses" (1988)
- Tragikomische Migrantensaga
- Darstellung der islamischen Offenbarungsgeschichte und des Propheten Muhammad
- Fatwa des iranischen Revolutionsführers Khomeini (14. Februar 1989)
- Rushdie für Blasphemie und Verunglimpfung des Propheten schuldig befunden
- Aufruf zur Tötung von Rushdie und den Verlegern des Buches
- Tötungsprämie wurde mehrfach erhöht
- Khomeinis Nachfolger Khamenei bestätigte den Tötungsaufruf
- Mehrere Attentate auf Übersetzer und Verleger, tödliches Attentat auf den japanischen Übersetzer H. Igarashi (1991)
- Roman wurde in mehreren Ländern mit mehrheitlich islamischer Bevölkerung oder bedeutender islamischer Minderheit verboten
- Lebte lange an geheimen Orten unter Polizeischutz wegen Mordgefahr durch muslimische Fanatiker
- Blieb literarisch und publizistisch aktiv
- Verarbeitete Jahre im Untergrund in "Joseph Anton" (2012), betitelt nach seinem Decknamen
- Iran sagte 2015 Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse ab, da Rushdie als Eröffnungsredner geladen war
- Literaturhinweise:
- Cohn-Sherbok, D. (Hg.): "The Salman Rushdie Controversy in Inter-Religious Perspective", 1990
- Cundy, C: "Salman Rushdie", 1996
- Fletcher, M. D.: "Reading Rushdie. Perspectives on the Fiction of Salman Rushdie", 1994
- Gurnah, A. (Hg.): "The Cambridge Companion to Salman Rushdie", 2007
- Morton, S.: "Salman Rushdie. Fictions of Postcolonial Modernity", 2008
- Autorin: PD Dr. Roxane Haag-Higuchi, Universität Bamberg, Iranistik
- Quelle: Elger, Ralf/Friederike Stolleis (Hg.): "Kleines Islam-Lexikon. Geschichte - Alltag - Kultur", München: 6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2018