Heute ist der 7.06.2025
Datum: 7.06.2025 - Source 1 (https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/kultur/19689969/lea-ypi-uebt-in-rede-an-europa-kritik-an-migrationspolitik):
- Bei einer Veranstaltung blieb es trotz des brisanten Themas ohne Störaktionen.
- Eine Aktivistin forderte eine Reform des Staatsbürgerschaftsrechts und hielt Plakate hoch.
- Lea Ypi, Professorin für Politische Theorie an der London School of Economics, hielt eine Rede, die mit "Hi Vienna, hello Europe!" begann.
- Ypi wurde 1979 in Tirana geboren und schrieb ein Buch über ihre Kindheit in Albanien während des Kommunismus.
- In ihrer Rede sprach sie über die Wende, als "gute" Migranten nach dem Umbruch zu "bösen" Flüchtlingen wurden.
- Sie kritisierte die Migrationspolitik des Westens, die auf Abschottung setzt.
- Ypi beschrieb, dass Grenzkontrollen und die Unterdrückung von Migranten in westlichen Staaten zur gängigen Praxis geworden sind.
- Sie argumentierte, dass das aktuelle System zwischen nützlichen und unnützen Migranten unterscheidet und Ungleichheit fördert.
- Ypi betonte, dass Migration kein Problem an sich darstellt, sondern ein Symptom einer größeren Krise ist.
- Sie wies darauf hin, dass Migranten wertvolle Beiträge zu ihren Aufnahmeländern leisten.
- Ypi kritisierte die Erhöhung der Hürden für den Erwerb von Staatsbürgerschaften für ärmere Schichten und die Leichtigkeit für Superreiche.
- Sie warnte vor einer Abkehr vom Geist der Aufklärung und der Gefahr von Gehorsam durch Ignoranz.
- Ypi schloss mit der Aufforderung, die Werte Europas zu verteidigen und die Versprechen von Freiheit und Gleichheit zu wahren.
- Ihre Rede wurde mit langem und herzlichem Applaus bedacht.
Source 3 (https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/integrationspolitik/269373/integrationstheorien-und-ihr-einfluss-auf-integrationspolitik/):
- Integration von Migrant_innen ist eine zentrale Problemstellung in der Migrationsforschung.
- Verschiedene Theorien und Begriffe werden verwendet, darunter Assimilation, Inkorporation, Inklusion und Exklusion.
- Die Wahrnehmung von Migration und deren Folgen hängt von der Definition von Integration ab.
- Erste theoretische Erklärungsversuche stammen aus der Auseinandersetzung mit Einwanderungsbewegungen in die USA im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
- Assimilation wurde als fortschreitender Prozess verstanden, der zur vollständigen Anpassung führt.
- Spätere Modelle zeigen, dass Assimilation nicht linear verläuft und von der Bereitschaft des Zuwanderungslandes abhängt.
- Assimilationstheorien wurden in den 1960er Jahren durch das Modell des ethnischen Pluralismus kritisiert, das ethnische Besonderheiten betont.
- Ethnischer Pluralismus wird in der Migrationsforschung kritisiert, da er ethnische Gruppen als homogen betrachtet.
- In den 1970er und 1980er Jahren wurden in der deutschsprachigen Migrationsforschung umfassende Konzepte entwickelt.
- Hoffmann-Nowotny und Esser sind Pioniere in der Migrations- und Integrationssoziologie.
- Hoffmann-Nowotnys Unterschichtungsthese beschreibt, dass Migrant_innen in unterste soziale Schichten eintreten.
- Esser entwickelte ein handlungstheoretisches Modell, das Integration als individuelle Anpassungsleistung versteht.
- Esser unterscheidet vier Dimensionen der Assimilation: kulturelle, strukturelle, soziale und emotionale Assimilation.
- Essers Theorie wird in der deutschen Integrationspolitik häufig verwendet, jedoch wird der Begriff Assimilation oft durch Integration ersetzt.
- Kritiker bemängeln, dass Essers Theorie strukturelle Ungleichheiten und Diskriminierungen vernachlässigt.
- Transnationale Ansätze in der Migrationsforschung kritisieren die Assimilationstheorie und den methodologischen Nationalismus.
- Transmigrant_innen pflegen Verbindungen zu ihrem Herkunftsland und leben in pluri-lokalen Sozialräumen.
- Ludger Pries schlägt den Begriff Inkorporation als dynamischen Prozess der Verflechtungen von Migrant_innen vor.
- Kritiker der Transnationalismusforschung argumentieren, dass der Nationalstaat weiterhin der Bezugsrahmen bleibt.
- Michael Bommes schlägt einen systemtheoretischen Ansatz vor, der Inklusion und Exklusion betrachtet.
- Inklusion wird als Zugang zu verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen verstanden, nicht als vollständige Integration.
- Ungleiche Inklusionschancen ergeben sich aus staatlichen Regelungen zur Zuwanderung und Aufenthalt.
- Der Umgang mit Migration und Integration ist komplex und erfordert politische und wissenschaftliche Auseinandersetzung.
- Der Integrationsbegriff wird von einigen Wissenschaftler_innen als problematisch angesehen und sollte möglicherweise abgeschafft werden.