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Heute ist der 18.05.2025

Datum: 18.05.2025 - Source 1 (https://www.krone.at/3784830):
- Ein 47-jähriger Akademiker steht wegen sexuellen Übergriffs vor dem Wiener Straflandesgericht.
- Der Vorfall ereignete sich im Schaumbad einer „Sex-Positiv-Party“ im Kaiserbründl.
- Der Beschuldigte soll eine Frau ohne Zustimmung mit dem Finger penetriert haben.
- Er behauptet, Flirtsignale falsch interpretiert zu haben.
- Die Frau schilderte, dass sie laut geschrien habe, um Aufmerksamkeit zu erlangen.
- Seit dem Vorfall leidet sie unter Panik und Nervosität und ist in Therapie.
- Sie verlangt 3470 Euro Schadensersatz für die bleibenden Schäden.
- Der Angeklagte äußerte Bedauern über das traumatische Erlebnis der Frau, ist sich aber unsicher, ob er sie nur am Gesäß berührt hat.
- Zeugen berichteten, dass der Angeklagte vor dem Übergriff ermahnt wurde, weil er unter einem Schaumrohr masturbiert habe.
- Die Staatsanwältin wies darauf hin, dass der Angeklagte nicht einfach „den Finger hineinstecken“ könne.
- Das Urteil lautet auf sechs Monate bedingte Haft und 2470 Euro Schadensersatz.
- Der Angeklagte bat um Bedenkzeit; das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Source 2 (https://www.iwwit.de/gayzine/vom-schwulen-darkroom-zur-sex-positiven-flinta-party-konsens-in-queeren-raeumen/):
- In Deutschland ist jede sexuelle Handlung ohne das Einverständnis aller Beteiligten strafbar (affirmativer Konsens).
- Affirmativer Konsens erfordert, dass alle Beteiligten bewusst, freiwillig und aktiv zustimmen.
- Zustimmung muss verbal oder nonverbal ausgedrückt werden, kann jederzeit zurückgezogen werden und darf nicht durch Gewalt oder Zwang erlangt werden.
- Ein „Ja“ zu einer Handlung gilt nicht automatisch für andere Handlungen; Schweigen zählt nicht als Zustimmung.
- Konsens kann nicht gegeben werden, wenn eine Person durch Alkohol, Drogen oder gesundheitliche Beeinträchtigungen handlungsunfähig ist.
- Die „Antioch College Sexual Offense Prevention Policy“ wurde 1991 eingeführt, um eine Kultur des Respekts und der gegenseitigen Achtung zu fördern.
- Queere Räume sollen sichere Häfen für Menschen sein, die Diskriminierung erfahren, und legen Wert auf emotionale und physische Sicherheit.
- Unterschiede in der Umsetzung von Konsens existieren innerhalb queerer Räume, abhängig von Ort und Gegebenheiten.
- Unangemessenes Verhalten sollte als Lerngelegenheit und nicht als Grund für Bestrafung betrachtet werden.
- Joris Kern bietet seit 2009 Workshops zu Sexualität und Einvernehmlichkeit an und definiert Konsens als Haltung oder Kultur.
- Unterschiede zwischen schwulen und FLINTA-Partys: FLINTA-Partys betonen langsame Kommunikation und Sicherheit, während schwule Partys körperlichen Kontakt in den Vordergrund stellen.
- Der Club SchwuZ in Berlin fördert sex-positive Partys und betont die Bedeutung von Konsens.
- Menschen haben unterschiedliche Hintergründe, die ihr Verständnis von Konsens beeinflussen können.
- Bei Berichten über unschöne Erfahrungen wird den Betroffenen zunächst geglaubt und ihre Bedürfnisse ermittelt.
- Verhalten, das andere gefährdet, führt zu einem Ausschluss aus dem Club, wobei die betroffene Person informiert wird.
- Dialog und Vertraulichkeit sind wichtig, um verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.
- Joris Kern unterscheidet zwischen Unfällen und Übergriffen in Bezug auf Konsens.
- Bestrafung um der Strafe willen wird als unproduktiv angesehen; der Fokus sollte auf der Schaffung sicherer Räume und der Unterstützung von Lernprozessen liegen.
- Konsens wird als kontinuierlicher Prozess betrachtet, der sich weiterentwickelt.
- Offenheit und Bereitschaft, Neues auszuprobieren, sind wichtig für positive Erfahrungen in sexuellen Begegnungen.
- Ein Beispiel für positive Erfahrungen im SchwuZ: Eine Person im Rollstuhl erhielt vor Interaktionen Rückfragen zu ihrem Wohlbefinden, was zu einer positiven Erfahrung führte.

Source 3 (https://www.zeit.de/wissen/2024-12/sexueller-konsens-gewalt-uebergriffe-maenner):
- Psychologin Zoë Peterson hat Männer an einen Lügendetektor angeschlossen und ihnen einen Fragebogen vorgelegt.
- Fragen im Fragebogen beinhalteten:
- "Hatten Sie schon mal Sex mit einer Person, die zu betrunken war, um zuzustimmen?"
- "Haben Sie einer Frau gedroht, sie zu verletzen, wenn sie nicht mit Ihnen schläft?"
- Der Lügendetektor war eine Attrappe.
- Männer gaben häufiger an, Übergriffe verübt zu haben, wenn sie mit dem Detektor befragt wurden, im Vergleich zu Befragungen ohne Detektor.
- Ziel der Studie: Herausfinden, welche Risikofaktoren es für übergriffiges Verhalten gibt.
- Peterson möchte zeigen, wie schwierig es ist, sexuelle Gewalt zu messen.
- Viele Männer berichten nicht bereitwillig über solche Vorfälle.
- Peterson leitet den Arbeitsbereich "Sexuelle Gewalt Initiative" am Kinsey Institute, einem führenden Zentrum für Sexualforschung.
- Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Wissen über sexuellen Konsens und Kommunikationsweisen dazu.

Ursprung:

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Link: https://www.krone.at/3784830

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Erstellt am: 2025-05-15 20:11:27

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