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Kiew auf der Kippe: Erlaubt der Westen Angriffe auf Russland?

In Kiew treffen sich heute die Außenminister Blinken und Lammy, um der Ukraine möglicherweise den Einsatz westlicher Waffen gegen russische Militärziele zu ermöglichen – ein entscheidender Schritt angesichts der intensiven russischen Angriffe und des bevorstehenden harten Winters!

Kiew steht heute im Mittelpunkt internationaler Diplomatie, da die Außenminister der USA und Großbritanniens, Antony Blinken und David Lammy, in die ukrainische Hauptstadt reisen. Ihr Besuch könnte möglicherweise das Licht auf eine bevorstehende Erlaubnis werfen, die der Ukraine das Angreifen militärischer Ziele innerhalb Russlands erlaubt. Dieses Thema gewinnt an Dringlichkeit, da sich die Lage vor den Wintermonaten weiter zuspitzt.

Antony Blinken äußerte vor seiner Abreise in London, dass die Gespräche den Schwerpunkt darauf legen, wie die Ukraine bestmöglich unterstützt werden kann. Am Freitag stehen dann wichtige Verhandlungen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Keir Starmer an, bei denen insbesondere die Nutzung von ATACMS-Artillerieraketen und britischen Storm-Shadow-Raketen auf dem Tisch liegen werden. Das US-Außenministerium bestätigte, dass ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie weiteren hochrangigen Regierungsvertretern geplant ist.

Ukraine bereitet sich auf herausfordernden Winter vor

Russland hat seine Angriffe auf die Ukraine intensiviert, insbesondere gegen Zivilisten und die kritische Infrastruktur. Blinken betonte die Dringlichkeit dieser Situation und wies darauf hin, dass vor den kalten Monaten die Angriffe auf Städte sowie speziell auf das Energiesystem zunehmen. Ministerpräsident Denys Schmyhal warnte vor einem möglicherweise schwierigsten Winter für die Ukraine, bedingt durch die bereits erheblichen Schäden an der Energieinfrastruktur.

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Die Ukraine kämpft seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion, die ihren Ausgang im Februar 2022 nahm. In dieser Zeit hat das Land durch die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Doch die Herausforderungen, die das Energiesystem betreffen, stellen aktuell eine besonders große Bedrohung dar. Schmyhal berichtete, dass man daran arbeite, beschädigte Kraftwerke zu reparieren und eine zuverlässige Energieversorgung während der Heizsaison zu gewährleisten.

Einschränkungen bei US-Waffen vielleicht aufgehoben?

Ein wichtiges Thema in den heutigen Gesprächen wird die Frage sein, ob die Ukraine künftig auch offensiv US-Waffen gegenüber Russland einsetzen darf. derzeit ist dies nur zur Verteidigungszwecken erlaubt. Die Ukraine fordert schon länger, dass sie ATACMS-Raketen auch tief in das russische Territorium einsetzen darf, um russische Militäranlagen zu treffen. Derzeit haben die bereitgestellten ATACMS nur eine Reichweite von rund 300 Kilometern, was den Ukrainern nur begrenzte Möglichkeiten lässt.

Die Situation wird zusätzlich dadurch kompliziert, dass die Bundesrepublik Deutschland bis dato keine vergleichbaren Waffen an die Ukraine geliefert hat und die Kanzlerin strikt gegen die Bereitstellung des Marschflugkörpers Taurus ist, der eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern hat. Dies könnte potenziell Ziele in Moskau erreichen und stellt eine wesentliche Diskrepanz bezüglich der militärischen Unterstützung dar.

Die ukrainische Armee hat bislang hauptsächlich eigene Drohnen für Angriffe im russischen Hinterland eingesetzt, die jedoch wesentlich weniger Sprengstoff transportieren können als die geforderten US-Waffen. Diese politische Debatte über Rüstungslieferungen wird sich zunehmend als entscheidend für die Ukraine erweisen, während die militärischen Herausforderungen durch russische Luftangriffe bestehen bleiben.

Präsident Selenskyj betonte die Notwendigkeit eines proaktiveren Ansatzes seiner Diplomaten. In seiner Videobotschaft forderte er den neuen Außenminister Andrij Sybiha auf, die diplomatischen Bemühungen so zu verändern, dass sie schneller und effektiver auf die Herausforderungen reagieren können. Diese Forderung lässt darauf schließen, dass Selenskyj mit der bisher geleisteten Arbeit unzufrieden ist und eine aktivere Unterstützung von internationalen Partnern erwartet.

Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Gespräche in Kiew entwickeln und ob die versprochene Unterstützung tatsächlich in Form von umfassenderen militärischen Möglichkeiten für die Ukraine umgesetzt wird. Die Situation bleibt angespannt und jede Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des Krieges haben. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich im Artikel von www.radiohagen.de.

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