
Die angespannten Verhandlungen über die Geiselbefreiung im Gaza-Konflikt stehen vor einer entscheidenden Wende. Während US-Präsident Trump in einer Pressekonferenz betonte, dass Israel letztendlich die Kontrolle über die Lage habe und implizierte, dass schlimme Konsequenzen drohen, wenn die verbliebenen Geiseln nicht freigelassen werden, hat die militant-islamistische Hamas die nächste Geiselverhandlung auf unbestimmte Zeit verschoben. Dies führte zu einem massiv erhöhter Druck auf Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, die noch in Haft befindlichen Geiseln zu befreien, während der Verteidigungsminister Israel Katz das Militär in höchste Alarmbereitschaft versetzte, wie die Vienna berichtet.
Militärischer Rückzug und Geiselinszenierung
Die israelische Armee hat nach der Freilassung weiterer Geiseln der Hamas, darunter den stark abgemagerten Eli Sharabi, desolat aus einem strategisch wichtigen Abschnitt des Gazastreifens, dem Netzarim-Korridor, abgezogen. Dieser Rückzug hat in Israel für Empörung gesorgt, da die Geiseln bei ihrer Freilassung laut Berichten von vermummten Hamas-Kämpfern vorgeführt und gezwungen wurden, sich zu bedanken. Präsident Izchak Herzog prangerte diese Inszenierung als "zynisch und grausam" an, wie ND Aktuell feststellt.
Insgesamt sind seit Beginn der Waffenruhe 16 von 33 Geiseln freigelassen worden. Diese noch immer kritische Situation wird durch die emotionalen Belastungen der Angehörigen verstärkt, die Regierung werde als zögerlich wahrgenommen. In den nächsten Tagen sollen weitere Geiseln befreit werden, während Israel gleichzeitig 183 palästinensische Häftlinge entlassen hat. Die Gespräche über eine mögliche Verlängerung der Waffenruhe laufen weiterhin in Katar, wo israelische Delegationen auf eine Einigung drängen, um die verbleibenden 76 Geiseln zu befreien und einen endgültigen Frieden herbeizuführen.
Inmitten dieser Blockade kritisieren Vertreter der Hamas, dass Israel die Vereinbarungen untergräbt und dabei "schmutzige Tricks" anwendet, während in Israel der politische Druck und die Sicherheitsbedenken in der Öffentlichkeit, etwa durch den jüngsten Einsatz der Armee im Westjordanland, zunehmen. Die brutalen Umstände der Geiselreservation werfen einen Schatten auf die bisherigen Verhandlungen und zeigen die Dringlichkeit auf, mit der auf eine baldige Lösung hingearbeitet werden muss.
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