Trump signalisiert Einigung im EU-Handelsstreit – Zölle bleiben!

Trump signalisiert Einigung im EU-Handelsstreit – Zölle bleiben!

Washington, USA - US-Präsident Donald Trump hat in einem aktuellen Interview über den laufenden Handelskonflikt mit der Europäischen Union (EU) gesprochen. Dabei bezeichnete er die EU zunächst als „brutal“, bemerkte jedoch eine Verhandlungsbereitschaft, die er in den letzten Tagen festgestellt hat. Trump erläuterte, dass es Fortschritte bei einem möglichen Handelsabkommen gebe und dass EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič nach Washington gereist sei, um Gespräche zu führen. Er habe zudem angekündigt, in zwei Tagen einen Brief an die EU zu schicken, um die Verhandlungen zu intensivieren. „Ein Brief bedeutet einen Deal“, betonte Trump, der bereits mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen telefoniert hatte und die Verhandlungen als „sehr nett“ bezeichnete, wie vol.at berichtet.

Obwohl Trump positive Zeichen für einen möglichen Deal sieht, schließt er die Einführung weiterer Strafzölle nicht aus. In den kommenden Tagen plant er laut ZDF, neue Zollregelungen für eine Reihe kleinerer Länder anzukündigen, die Einfuhrabgaben zwischen zehn und 15 Prozent umfassen könnten. Präzise Angaben zu den betroffenen Ländern oder Produkten bleiben jedoch vage. Gleichzeitig gibt es Bestrebungen, ein Handelsabkommen mit Indien abzuschließen, das „kurz vor dem Abschluss“ stehe, während für Kanada keine Einigung in naher Zukunft zu erwarten ist.

Preissteigerungen und Wirtschaftsauswirkungen

Am Montag informierte Trump 14 Länder über massive Zollaufschläge zwischen 25 und 40 Prozent, welche ab dem 1. August 2025 in Kraft treten sollen. In diesem Zusammenhang sind auch Extrazölle auf spezifische Branchenimporte geplant, die bis zu 200 Prozent für Arzneimittel und 50 Prozent auf Kupfereinfuhren betragen könnten. Trump hat bereits Zölle auf Autos sowie auf Stahl und Aluminium eingeführt, mit dem Ziel, Handelsungleichgewichte zu korrigieren und die US-Produktion zu fördern. Die EU reagiert optimistisch auf die Möglichkeiten einer Einigung, auch wenn die Spannungen zwischen beiden Seiten jüngst erneut angestiegen sind. Laut Süddeutscher Zeitung steht die EU unter Druck, zeitnah eine Lösung zu finden, um die negativen wirtschaftlichen Folgen weiter zu minimieren.

Die Auswirkungen des Zollstreits sind bereits spürbar. Die deutschen Exporte in die USA sanken im Mai um 7,7 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro, und der Präsident des Exportverbands BGA, Dirk Jandura, äußerte sich besorgt über mögliche Rezessionsrisiken in den USA. Der Handelsüberschuss der EU bei Waren betrug 2023 bereits 156,6 Milliarden Euro, was die Notwendigkeit einer Einigung unterstreicht.

Der Druck spitzt sich zu, denn die 90-tägige Pause im Handelskonflikt zwischen der EU und den USA endet. Brüssel hat Vergeltungsmaßnahmen vorerst vertagt, während gleichzeitig Verhandlungen an Intensität gewinnen. Die kommenden Wochen könnten entscheidend dafür sein, ob der langwierige Konflikt in eine positive Richtung gelenkt werden kann, oder ob die Wirtschaft beider Regionen unter der erhöhten Zollbelastung weiter leiden wird.

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OrtWashington, USA
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