Neuer Raiffeisen-Chef Schwendtbauer: Evolution statt Revolution!
Pram, Österreich - Reinhard Schwendtbauer ist seit Donnerstag der neue Chef der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) und tritt damit die Nachfolge von Heinrich Schaller an. Der 52-Jährige hat die Leitung der Bank übernommen, nachdem der Wechsel über mehrere Monate geplant wurde. Schwendtbauer eröffnete am Freitagnachmittag eine Bankstelle in Pram im Hausruckviertel, die nach einem Umbau neu gestaltet wurde. Diese Eröffnung war für ihn als neuer Generaldirektor und Vorstandschef ein wichtiges Symbol, das seinen Antritt unterstreichen soll. Interessanterweise hatte Schwendtbauer ursprünglich nicht geplant, in einer Bank zu arbeiten, was seine Karriereentscheidungen in einem neuen Licht erscheinen lässt. krone.at berichtet, dass seine Erfahrungen umfassend sind und er zuvor 13 Jahre lang das Beteiligungsportfolio der Bank geführt hat.
Schwendtbauer plant, die Zusammenarbeit mit anderen Landesbanken zu verstärken. Seine Vision ist es, ein neues Mandat in der Raiffeisen Bankengruppe zu erreichen, wobei er betont, dass das Unternehmen keine Revolution, sondern eine Evolution benötigt. Dies ist nicht nur eine strategische Überlegung, sondern auch eine kulturelle, da er eine innere Bereitschaft zur Kooperation als gegeben sieht. Insbesondere soll die Zusammenarbeit zur Optimierung von Kosten in den Bereichen IT, Personal und regulatorische Angelegenheiten beitragen. Ziel ist es, die unabhängige Position der Landesbanken in den einzelnen Bundesländern zu wahren und ihre Zusammenarbeit zu fördern. Die Presse hebt hervor, dass der Marktanteil der Raiffeisen Bankengruppe bei etwa 30 Prozent liegt und mit einer konsolidierten Bilanzsumme von 388 Milliarden Euro (Stand 2021) eine bedeutende Rolle im österreichischen Bankensektor spielt.
Die Raiffeisen Bankengruppe im Überblick
Die Raiffeisen Bankengruppe (RBG) stellt eine der größeren genossenschaftlich strukturierten Bankengruppen in Österreich dar. Sie umfasst mehr als 300 selbstständige, genossenschaftlich organisierte Raiffeisenbanken, acht Raiffeisenlandesbanken sowie die Raiffeisen Bank International (RBI) als Spitzeninstitut. Diese Struktur ermöglicht es der RBG, nicht nur im klassischen Bankgeschäft, sondern auch in der Industrie aktiv zu sein und Beteiligungen an Unternehmen wie Agrana, NÖM und voestalpine zu halten. Wikipedia weist darauf hin, dass die Bankengruppe auch über Rund 1.637 Bankstellen in Österreich verfügt, selbst wenn die Anzahl in den letzten Jahren rückläufig war.
Die RBG ist für ihre historischen Verbindungen zum Bauernbund bekannt und hat enge Beziehungen zur ÖVP, was in den letzten Jahren kontrovers diskutiert wurde. Ex-Politiker wie Josef Pröll und Hartwig Löger zeigen, wie eng die Verknüpfungen zwischen der Bankengruppe und der Politik sind. Angesichts dieser historischen Verstrickungen wird die umfassende Rolle der Raiffeisenlandesbanken in der österreichischen Konjunktur und das damit verbundene Vertrauen in die regionale Bankwirtschaft deutlich.
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Ort | Pram, Österreich |
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