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VW-Krise: Ministerpräsident Weil fordert dringende Gespräche mit Beschäftigten

In der VW-Krise fordert Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ein schnelles Zusammenkommen von Management und Betriebsrat in Emden, um gemeinsam Lösungen für die umstrittenen Sparpläne zu finden und die Angst vor Werksschließungen zu besänftigen, während Ex-VW-Chef Herbert Diess den strikten Sparkurs unterstützt.

Inmitten der Unsicherheiten bei Volkswagen (VW) betont Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil die Dringlichkeit von Gesprächen zwischen Management und Arbeitnehmervertretern. In einem Treffen mit dem Betriebsrat in Emden forderte der SPD-Politiker eine zügige Klärung der anstehenden Sparpläne, die in der Öffentlichkeit bereits stark diskutiert wurden. „Wir erwarten eine klare und ehrliche Kommunikation zwischen beiden Seiten“, erklärte Weil und betonte die Notwendigkeit, gemeinsam Lösungen zu finden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu steigern.

Der Ministerpräsident, der auch im Aufsichtsrat des Autoherstellers sitzt, äußerte sich optimistisch hinsichtlich der Standorte von VW. „Wir gehen davon aus, dass die Gespräche zu Ergebnissen führen werden, die eine Diskussion über mögliche Schließungen unnötig machen“, so Weil weiter. Die wichtigsten Akteure, VW und die Gewerkschaft IG Metall, haben sich darauf geeinigt, die Tarifrunde vorzuverlegen, um auch über die aktuellen Sparpläne zu diskutieren. Diese Gespräche sollen noch in diesem Monat beginnen.

Zusammenarbeit ist gefragt

Weil ließ während seines Besuchs im Emder Werk durchblicken, dass die Situation vor Ort von großer Besorgnis geprägt ist. „Die Mitarbeiter sind nachvollziehbar betroffen“, erklärte er und verwies auf die vielen Herausforderungen, die VW in der Vergangenheit gemeistert hat. Für die Zukunft setzt er auf eine Zusammenarbeit, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt. Es wird betont, dass Niedersachsen 20 Prozent der Stimmrechte im VW-Konzern hält und somit eine einflussreiche Rolle spielt.

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Unterdessen zeigt sich der ehemalige VW-Chef Herbert Diess voll hinter dem Sparkurs seines Nachfolgers Oliver Blume. In Interviews betonte Diess, dass VW sich in einer Phase befindet, in der wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Produktivität und Effizienz ergriffen werden müssen. Er sprach von unumgänglichen Einschnitten, um die wirtschaftlichen Herausforderungen des Unternehmens zu meistern. „Man hat diese Themen lange ignoriert. Jetzt ist die Zeit für eine grundlegende Veränderung gekommen“, so Diess.

Die Ankündigung von VW, die Beschäftigungssicherung aufzuheben und betriebsbedingte Kündigungen nicht auszuschließen, wird jedoch von den Betriebsräten kritisch gesehen. Herbert de Vries, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender in Emden, äußerte Bedenken über das gebrochene Vertrauen. „Die Belegschaft erwartet eine klare Unterstützung von Seiten des Ministerpräsidenten“, sagte de Vries und betonte den Willen, für jeden Arbeitsplatz zu kämpfen.

Wirtschaftliche Bedeutung des Emder Werks

Der Standort Emden ist von zentraler Bedeutung für VW, da hier rund 8000 Beschäftigte tätig sind. Das Werk hat eine lange Tradition und wird als Schlüsselstandort für die Produktion von Elektromobilen betrachtet. Seit 2020 investiert der Konzern über eine Milliarde Euro in den Umbau der Fabrik, um sie für die Fertigung von E-Autos zu rüsten. Im vergangenen Jahr wurde die Serienproduktion der Elektrolimousine ID.7 aufgenommen, während bereits seit 2022 der ID.4 gefertigt wird.

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Obwohl die Produktion innovativer Fahrzeuge auf Hochtouren läuft, hat die Sorge um die Zukunft der Elektromobilität zugenommen. Rückgänge bei der Nachfrage, insbesondere nach der Streichung der Kaufprämien für E-Autos, führten zu einer geringeren Auslastung der Produktionsstätte in Emden. „Wir müssen dafür sorgen, dass wir die richtigen Produkte anbieten, um den Markt zu bedienen“, erklärte de Vries und wandte sich gegen mögliche Werksschließungen.

Für VW stehen in der nächsten Zeit entscheidende Verhandlungen an, die sowohl die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens als auch die Arbeitsplätze der rund 8000 Beschäftigten am Standort Emden betreffen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Gespräche zu einer stabilen Lösung führen werden, die sowohl den Anforderungen des Unternehmens als auch den Sorgen der Angestellten gerecht wird. Weitere Details zu diesem komplexen Thema finden sich im Bericht auf www.az-online.de.

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